Was ich noch ... zu sagen hätte ...

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Dezember 2012

 

Lieblingswörter

Eigentlich und also ...

Eines meiner Lieblingswörter ist das Wort ‚EIGENTLICH’.

Auch wenn viele sagen, dass es doch kein Wort sei, dass es doch gar nichts aussagen würde, dass es nur ein nichts sagendes Füllwort sei, das man nicht verwenden soll ...

Ich aber liebe dieses Wort!

 

Und für mich macht es einen großen Unterschied, ob ich nur einfach sage „Ich wollte immer ...“, oder ob ich sage „Eigentlich wollte ich immer ...“.

 

Ein weiteres Wort, das ich gerne verwende, ist ‚ALSO’.

Wenn ich also einen Satz mit ALSO beginne, so möchte ich damit vermitteln, dass das, was jetzt kommt - zumindest aus meiner Sicht - nicht so einfach in Worte zu fassen und zu erklären ist.

 

Ganz am Anfang meiner Internetseite sollte deshalb ein ganz dickes ALSO stehen.

Und auch an jedem Seitenanfang.

EIGENTLICH.

 

Lieblingssprache

Englisch ...

Aufmerksamen Lesern meiner Internetseite wird es vielleicht nicht entgangen sein, dass ich mich sehr von der englischen Sprache ‚angesprochen’ fühle. Dabei ist es nicht nur der Klang dieser Sprache, den ich so sehr mag, sondern auch der Satzbau – dieses „S-P-O bleibt immer so ...“ - Eine wunderbare ‚Stereotypie’!

 

-> Siehe dazu auch: Zum Nachdenken – Sprache und Autismus

 

Anatomisches

Mein rechter Fuß

Mein rechter Fuß ist ein kleines bisschen größer als mein linker.

Das war er auch schon, als ich noch ein kleines Kind war.

Schuhkäufe waren damals ‚Dramen’ – und auch noch lange Zeit als ‚Erwachsene’. Bis mir eine Verkäuferin einmal sagte, dass mein rechter Fuß ein bisschen größer sei als mein linker ...

 

Wenn ich mich recht entsinne, so wurde früher in den Schuhgeschäften immer nur der linke Fuß gemessen, und nach diesem Maß wurde die Schuhgröße bestimmt. Und wenn die Schuhe (... bzw. eigentlich ja nur ein Schuh ...) dann wieder einmal zu klein waren (... was ich natürlich immer erst nach einiger Zeit zu Hause gemerkt habe ...), so war dies immer verbunden mit unsäglichen Scham-, Schuld- und Unzulänglichkeits-gefühlen!

 

[S. dazu: Simon Baron-Cohen - ‚The Essential Difference’; S. 107;

Right side of the body, right hemisphere, right foot, foetal androgens]

 

-> Und siehe auch: Hören und Lernen, Sehen und Lernen; Fragen, Fragen, Fragen – Epilepsie, Hirnlokales Syndrom; Zum Nachdenken – Agnosie, Simultanagnosie; Gedankensplitter – ‚Layer to layer’ etc.

 

 

Mein Babinski-Zeichen links ist – soweit ich das beurteilen kann - ‚pathologisch’, und beim sog. Tretversuch drehe und bewege ich mich – in einem leichten Bogen - um mehr als 45° nach links.

 

-> Siehe dazu auch: Hirnnerven – Hör- und Gleichgewichtsnerv; Leitungsbahnen – Pyramidenbahn; Wunderwerk Mensch – Reflexe etc.

Bei Wikipedia: Babinski-Reflex, Tretversuch etc.

 

Wahrnehmung

Wie Wahrnehmung ‚normalerweise’ beschaffen ist bzw. ‚abläuft’, weiß ich nicht. Und deshalb weiß ich auch nicht, was ich alles nicht, nicht schnell genug oder ‚anders’ wahrnehme.

 

Manchmal denke ich, dass ich oft in sozialen oder sonstigen Situationen sozusagen nur einen ‚Screenshot’ (oder auch mehrere, je nachdem ...) der Situation in meinem Gehirn ‚abspeichern’ kann, und diesen (oder diese ...) erst später, wenn ich alleine bin bzw. Zeit habe, auswerten kann.

 

Und deshalb kann ich oft einfach nicht sofort ‚reagieren’, sondern - schlimmstenfalls - nur erst einmal ‚erstarren’.

 

-> Siehe dazu auch: Wahrnehmung; Zum Nachdenken – Angst-Aussagen

 

Einfühlungs-vermögen

Mangelndes Einfühlungsvermögen bei Autisten?

Nein, ich würde sagen – aus meinem Erleben -, dass wir ein anderes Einfühlungsvermögen haben – und es vielleicht auch nur einfach nicht so gut zeigen können ... oder ‚anders’ zeigen, als es allgemein erwartet wird, allgemein üblich ist.

 

Manchmal (oder sogar oft ...) gerate ich auch durch ein ‚Nur-zu-gut-mitfühlen-Können’ in eine Erstarrung und Sprachlosigkeit und/oder in eine Mimik/Gestik, die fehlinterpretiert werden kann.

 

-> Siehe dazu auch: Zum Nachdenken – Theorie of Mind

 

Bücherecke

 

Kristin Behrmann und Hajo Seng:

Tomaten auf den Augen

Eine wunderbare Idee: Ein ‚zweigeteiltes’ Buch – Autismus aus weiblicher und aus männlicher Sicht, anschaulich illustriert und in Reimform geschrieben.

V. a. für ‚junge Leser’!

 

Bücherecke

 

Lasse von Dingens:

Das Chaos da draußen

Danke für die vielen, vielen Tipps zur Bewältigung eines ‚autistischen Alltags’ – und v. a. auch für die Ausführungen zum Thema ‚Kommunikation’.

 

Bleibt eigentlich nur zu wünschen (Weihnachtswunsch!), dass ‚Nicht-Autisten’ erkennen, dass sie uns brauchen, und dass auch wir etwas beizutragen haben!

 

Und ein Vorschlag an unsere Schulen: Wie wäre es mit einem Unterrichtsfach ‚Gesprächsethik’ bzw.‚Gesprächs-Transaktionsanalyse’?

 

Bücherecke

Peter Schmidt:

Ein Kaktus zum Valentinstag

Danke für diese mit großem Mut und großer Offenheit erzählte Lebensgeschichte!

 

[Die SWR1-Leute-Sendung mit Peter Schmidt gibt es zum Nachhören im SWR1-Leute-Archiv: www.swr1.de]

 

Filmecke

Die Summe meiner einzelnen Teile

Regie: Hans Weingartner; D 2011

Es wird zwar nicht gezeigt, was dazu geführt hat, dass die Hauptperson in die Psychiatrie eingewiesen wurde. Was aber ganz deutlich wird, ist, dass sie anschließend so gut wie keine Chance mehr hat, der dadurch ausgelösten ‚Abwärtsspirale’ wieder zu entkommen.

 

Und sehr gut gezeigt wird, wie in einem Menschen Selbstzweifel entstehen.

 

Und aus aktuellem Anlass

 

Auch ich bin keine Massenmörderin. Oder Terroristin ... oder, oder ...

Einen Menschen – oder eine ganze Gruppe – in Misskredit zu bringen, ist sehr, sehr einfach - aber meist nie wieder – zumindest nie wieder ganz – gutzumachen.

 

Deshalb auch mein Wunsch: Mehr (Medien-)Verantwortung, bitte!

 

 

 

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