Übersicht

Citratzyklus (Zitronensäurezyklus)

Acetyl-CoA, Pantothensäure (Vitamin B5)

Bernsteinsäure

Oxidation der Glukose, Glykolyse, Glukoneogenese

Laktatazidose

Brenztraubensäure

Glukoneogenetische Enzyme

Insulin, Insulin-Rezeptor

(Tyrosinkinase-Rezeptor)

 

 

 

Citratzyklus (Zitronensäurezyklus, Tricarbonsäurezyklus)

 

Der ZITRONENSÄUREZYKLUS beschreibt die Abfolge der Reaktionen im Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsel bis zur ‚aktiven Essigsäure’ (sog. ‚aktivierte Essigsäure’ = Acetyl-CoA).

  • Acetyl-CoA verbindet Citratzyklus, Glykolyse und Fettstoffwechsel.
  • CoA = Coenzym A ist die biologisch aktive Form der Pantothensäure (Vitamin B5)

 

Der Citratzyklus hat zwei Funktionen:

 

1. Oxidativer Endabbau von Acetyl-CoA zur Energielieferung in Form von:

  • GTP = Guanosintriphosphat
  • Sog. 'Reduktionsäquivalenten': NADH + H+ und FADH2

GTP ist beteiligt an der Proteinbiosynthese und der GLUKONEOGENESE (= Neubildung von Glukose aus Nicht-Kohlenhydraten).

 

 

NADH gehört zu den Pyridinnukleotid-Coenzymen; diese enthalten Nicotinamid (= Niacin; Vitamin B3). 

FAD = Flavinadenindinukleotid; gehört zu den Flavinnukleotiden (Riboflavin = Vitamin B2).

Adenin und Guanin sind die wichtigsten PURINBASEN.

 

 

-> Siehe auch: Ab- und Aufbau; de.wikipedia.org/wiki - Citratzyklus etc.

  • Acetyl-CoA entsteht beim Abbau der Kohlenhydrate, Amino- und Fettsäuren.
  • Wird schrittweise in 2 Moleküle Kohlendioxid (CO2) gespalten.
  • Zwischenprodukte - Isocitrat, Alphaketoglutarat, Succinat, Malat – werden dehydriert.
  • Die dabei entstehenden 8 ‚Reduktionsäquivalente’ werden in der ATMUNGSKETTE zur Energiegewinnung genutzt (... Übertragung auf Sauerstoff).

 

2. Bereitstellung von Biosynthese-Zwischenprodukten …

.

Kohlenhydrate,

Fett- und Aminosäuren und ihr ...

... Zwischenprodukt ...

 

  • Kohlenhydrate
  • Fettsäuren

Aminosäuren:

  • Alanin
  • Serin
  • Cystein
  • Glycin
  • Threonin
  • Phenylalanin

-> s. Fumarat

 

[Aus Phenylalanin entsteht durch Hydroxylierung Tyrosin.

Tyrosin ist die Vorstufe der Biosynthese von DOPA, Dopamin, Adrenalin, Thyroxin und der Melanine.]

 

  • Lysin
  • Tryptophan
  • Isoleucin
  • Leucin

 

[Essentielle Aminosäuren sind hier:

Threonin, Phenylalanin (bzw. Tyrosin je nach Zufuhr bzw. ‘Verstoffwechslung’ von Phenylalanin), Lysin, Tryptophan, Isoleucin und Leucin

 

Ketoplastisch sind:

Leucin, Lysin

 

Gluko- und ketoplastisch sind:

Isoleucin, Phenylalanin, Tryptophan

 

Glukoplastisch sind:

Alanin, Serin, Cystein, Glycin, Threonin]

 

 

  • Citrat

 

Citrate = Salze der Zitronensäure

 

[Zitronensäure = Monohydroxytricarbonsäure

 

Zitronensäure wird gebildet - durch die Citratsynthase - aus:

 

OXALESSIGSÄURE (Salze: Oxalacetat; s. u.) und

ACETYL-CoA (= aktivierte Form der Essigsäure)

 

Zitronensäure ist im Serum vermehrt bei Leberkrankheiten, vermindert bei endokrinen Störungen und nach Operationen (Schock?).]

 

 

  • ISOCITRAT

 

 

 

 

  • Glutaminsäure*

 

[GLUTAMINSÄURE ist Vorstufe von:

GABA*

Ornithin – entsteht im Harnstoffzyklus aus ARGININ

Prolin – wird biosynthetisiert aus GLUTAMINSÄURE oder aus zugeführtem Ornithin

Hydroxyprolin – kommt v. a. vor im Kollagen

 

Und GLUTAMINSÄURE ist:

Baustein der Folsäure

Neurotransmitter (-> GLUTAMAT*)]

 

  • Prolin
  • Arginin
  • Histidin
  • Glutamin* (Amid der Glutaminsäure)

 

[Arginin und Histidin sind im Säuglingsalter essentielle Aminosäuren.

 

Glutaminsäure, Prolin, Arginin und Histidin sind glukoplastische Aminosäuren.]

 

 

  • ALPHAKETOGLUTARAT

 

[Alphaketoglutarat kann zu GLUTAMAT* (Salz der GLUTAMINSÄURE) transaminiert werden.]

 

 

  • UNGERADZAHLIGE Fettsäuren
  • Isoleucin
  • Valin
  • Threonin
  • Methionin

 

[Isoleucin, Valin, Threonin und Methionin sind esssentielle Aminosäuren.

 

Isoleucin ist gluko- und ketoplastisch, Valin, Threonin und Methionin sind glukoplastisch.]

 

 

 

  • Succinyl-CoA

 

  • SUCCINAT

 

Die Succinatdehydrogenase oxidiert u. a. Bernsteinsäure zu FUMARSÄURE.

 

Die biotinabhängige Propionyl-CoA-Carboxylase baut Propionyl-CoA ab zu D-Methylmalonyl-CoA.

 

Propionyl-CoA wird - abhängig von Cobalamin - über Methylmalonyl-CoA zu Succinyl-CoA umgesetzt.

 

Propionyl-CoA ist die ‚aktivierte Form’ der PROPIONSÄURE.

 

Methylmalonyl-CoA ist die ‚aktivierte Form’ der METHYLMALONSÄURE.

 

Bei PERNIZIÖSER ANÄMIE (Vitamin B12-Mangelanämie) kann Methylmalonsäure im Urin erhöht sein.

 

[Biotin = Vitamin H

Cobalamin = Vitamin B12]

 

 

  • Phenylalanin

-> s. Citrat

  • Tyrosin

[Entsteht durch Hydroxylierung von Phenylalanin und ist Vorstufe der Biosynthese von DOPA, Dopamin, Adrenalin, Thyroxin und der Melanine.]

 

  • Asparaginsäure

 

[Phenylalanin ist eine essentielle Aminosäure; Tyrosin ist semi-essentiell, d. h. abhängig von der Zufuhr bzw. der ‚Verstoffwechslung’ von Phenylalanin.

 

Phenylalanin und Tyrosin sind gluko- und ketoplastisch, Asparaginsäure ist glukoplastisch.]

 

 

  • Fumarat

 

  • MALAT (Salz der Äpfelsäure)

 

Die MALATDEHYDROGENASE katalysiert – mit Coenzym NAD+ - die Dehydrierung von Malat zu Oxalacetat.

 

- Im Citratzyklus in den Mitochondrien (= ‚Kraftwerke’ der Zellen).

- I. R. der Glukoneogenese auch im Zytosol (= Zellplasma).

 

[NAD+ ist ein PYRIDINNUKLEOTID-Coenzym = nicotinamidhaltiges Coenzym (Niacin – Vitamin B3)]

 

 

  • Asparagin

 

  • Oxalacetat*

 

 

 

 

[Quelle: Pschyrembel. Und siehe auch bei Wikipedia: Citratzyklus]

 

 

* GLUTAMINSÄURE entsteht durch Transaminierung aus Alphaketoglutarsäure

(Synthese v. a. in Leber, Niere, Gehirn und Lunge).

Abgebaut wird sie im Citratzyklus:

- Nach Transaminierung zu Alphaketoglutarsäure.

- Oder nach Decarboxylierung zu 4-Aminobuttersäure (= GABA).

 

GABA wird weiter umgesetzt zu Bernsteinsäure (Succinylsäure).

Salze und Ester der Bernsteinsäure: Succinate.

 

Bernsteinsäure wird durch die SUCCINATDEHYDROGENASE zu Fumarsäure dehydriert.

Salze der Fumarsäure: Fumarate.

Aus dem hydrolytischen Abbau von Phenylalanin und Tyrosin und bei der Desaminierung von Asparaginsäure entsteht ebenfalls Fumarsäure.

 

[Decarboxylierung: Kohlendioxidabspaltung aus einer Carbonsäure ...

Dehydrierung: Wasserstoffentfernung

Desaminierung: Abspaltung von NH3 (= Ammoniak) aus Derivaten des Ammoniaks

Hydrolyse: Spaltung chemischer Verbindungen unter Wasseraufnahme

Transaminierung: Reversible ... Übertragung der Aminogruppe einer Aminosäure auf eine Alphaketosäure]

 

* GLUTAMAT = Salz der Glutaminsäure:

Wichtiger erregender Neurotransmitter an mind. 5 Rezeptortypen.

Glutamat ist wichtig für Projektionen zum Hippocampus, Thalamus und zu den Basalganglien; wichtig für die Vermittlung von Sinneswahrnehmungen, die Motorik und für höhere Gehirnfunktionen.

 

GLUTAMIN ist ein Amid der GLUTAMINSÄURE und u. a. wichtig bei der Synthese von TRYPTOPHAN; Tryptophan (essentielle Aminosäure) ist Ausgangssubstanz für die Biosynthese von:

 

Serotonin

Neurotransmitter und Mediator

Vorläufer von Melatonin

Vorkommen u. a. in der Darmschleimhaut (in enterochromaffinen Zellen), in Blutplättchen (Thrombozyten) und im Zentralen Nervensystem (v. a. in den Nuclei raphes im Hirnstamm*)

-> Siehe auch Nuclei; ... und mehr: Enterochromaffin

 

Melatonin

Sog. ‚Schlafhormon’

-> Siehe Epiphyse

 

Nicotinsäure

Vorstufe der PYRIDINNUKLEOTID-Coenzyme (NAD+, NADP+)

Enthalten Nicotinamid  (Niacin; Vitamin B3)

-> Siehe Fragen, Fragen, Fragen: Galaktose, Fruktose, Glutathion und GABA

 

* Zu OXALACETAT: Das Enzym Aspartataminotransferase (frühere Bezeichnung: Glutamat-Oxalacetat-Transaminase; GOT) überträgt die Aminogruppe von ASPARTAT (Salz der ASPARAGINSÄURE) auf ALPHAKETOGLUTARSÄURE; daraus entstehen OXALACETAT und L-GLUTAMAT.

Die Aspartataminotransferase findet sich v. a. in der Leber, in Herz- und Skelettmuskelzellen, in der Niere und im Gehirn.

 

ASPARTAT ist ein erregender Neurotransmitter und eng verwandt mit GLUTAMAT:

Aspartat ist Ligand (= ‚Signalvermittler’) der GLUTAMAT-Rezeptoren.

 

 

[* Der HIRNSTAMM enthält: Mittelhirn (Mesencephalon), Brücke (Pons) und das ‚verlängerte Mark’ (Medulla oblongata); er wird von den Großhirnhemisphären fast vollständig umschlossen.

 

Zum Mittelhirn gehören:

  • Tectum mesencephali mit Colliculi superiores und inferiores, die an die Seh- bzw. Hörbahn angeschlossen sind.
  • Tegmentum mesencephali (Mittelhirnhaube) mit den Hirnnervenkernen des Nervus oculomotorius, trochlearis und Teilen des Nervus trigeminus; Nucleus ruber und Nuclei raphes.
  • Crura cerebri mit auf- und absteigenden Projektionsbahnen.

Die Brücke enthält u. a. Hinnervenkerne, den Brückenabschnitt der Pyramidenbahn und den Fasciculus longitudinalis medialis.  Die Medulla oblongata enthält auf- und absteigende Projektionssysteme der Groß- und Klenhirnrinde, Kerne der Hirnnerven und lebenswichtige Zentren, z. B. zur Steuerung von vegetativen Funktionen.

 

-> Siehe auch Wunderwerk Gehirn; Hirnnerven; Leitungsbahnen; Nuclei etc.;

Zum Nachdenken: Rautengrube]

 

Energiegewinnung aus Glukose …

 

Es gibt zwei Arten der Energiegewinnung: Mit Sauerstoff (areob) und ohne Sauerstoff (anaerob).

 

Die Energie, die dabei erzeugt wird, ist jeweils ATP = Adenosintriphosphat:

 

- ATP ist wichtigster Energielieferant der Zelle.

 

-> Siehe auch: Zum Nachdenken – Terminale Zucker

 

1. Energiegewinnung mit Sauerstoff: Oxidation der Glukose

 

Dieser Vorgang wird auch als ‚Zellatmung’ oder ‚Innere Atmung’ bezeichnet.

Die vollständige Oxidation eines Glukosemoleküls (in den Mitochondrien, den ‚Kraftwerken’ der Zellen) ergibt 38 Moleküle ATP …

 

PYRUVAT, das als Endprodukt der Glykolyse entsteht, wird bei aeroben Bedingungen in den CITRATZYKLUS eingeschleust:

- Über Acetyl-CoA in den Mitochondrien.

- Über MALAT im Zytosol.

 

2. Energiegewinnung ohne Sauerstoff: Glykolyse

 

Die Glykolyse ist der Abbau der Glukose bis zum LAKTAT (= Milchsäure).

 

Bei starker Muskelarbeit z. B. wird die freiwerdende Glukose aus dem Muskelglykogen ...

  • Abgebaut zu PYRUVAT und weiter (anaerob) umgesetzt zu LAKTAT: 1 mol Glukose ergibt 2 mol Laktat.
  • Laktat wird zur Leber transportiert (über das Blut).
  • Und anschließend wird es entweder vollständig oxidiert (s. o.) oder zur GLUKONEOGENESE (s. u.) genutzt. 

Der Abbau erfolgt in mehreren Schritten, und es sind verschiedene Enzyme nötig.

 

Laktatazidose ...

 

Wenn LAKTAT im Blut vermehrt ist, spricht man von einer LAKTATAZIDOSE.

Dies kann physiologisch der Fall sein bei vermehrter Muskelarbeit.

 

Oft ist aber LAKTAT erhöht bei lebensbedrohlichen Zuständen, bei denen es zu einem verminderten Sauerstoffgehalt im Gewebe (= Gewebehypoxie) kommt, z. B.:

 

Lungenembolie

Herzinsuffizienz

Schwerem Thiaminmangel (Vitamin-B1-Mangel)

Schock

Operation

Neurologische Erkrankungen (z. B. entzündliche oder degenerative Muskelerkrankungen)

 

Die Symptome:

Übelkeit

Bauchschmerzen

Hyperventilation (‚gesteigerte Atmung’ mit erhöhtem Sauerstoffpartialdruck)

Gelegentlich: Plötzliche Blindheit

Benommenheit

Koma

 

[Siehe auch: Glossar – Beriberi, Thiaminmangel]

 

Brenztraubensäure ...

 

Die BRENZTRAUBENSÄURE (Salze: Pyruvate) ist ein Zwischenprodukt der Glykolyse und Verbindungsglied zwischen Aminosäuren- und Glukosestoffwechsel.

 

BRENZTRAUBENSÄURE kann durch die PYRUVATDEHYDROGENASE in sog. ‚aktivierte Essigsäure’ (Acetyl-CoA) umgewandelt und in den Citratzyklus eingeschleust werden.

 

Bei der GLUKONEOGENESE wird BRENZTRAUBENSÄURE zu Oxalacetat umgebaut – abhängig von Biotin (Vitamin H).

 

[-> Siehe auch: Essen & Co. – ‚Wasser-Vitamine’]

 

Zu den BRENZTRAUBENSÄUREAMIDEN gehören die KATECHOLAMINE (z. B. Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin). Es sind ‚biogene Amine’, die sich von BRENZKATECHIN ableiten …

 

[-> Siehe auch: Dopamin & Co.]

 

Wenn mit der Nahrung zuviel Glukose zugeführt wird (über den Energiebedarf hinaus), so kann dieser Überschuss in Form von GLYKOGEN gespeichert werden:

- In der Leber (ca. 150 g; v. a. zur Blutzuckerregulation).

- In Zellen der Skelettmuskulatur (ca. 300 g; v. a. als Energiereserve).

 

Glukoneogenese …

 

… ist die Neubildung von Glukose aus den Nicht-Kohlenhydraten Fett, Eiweiß oder Laktat.

Diese Neubildung findet v. a. statt in der Leber, aber auch in der Nierenrinde.

 

Diese Neubildung ist v. a. wichtig:

  • Wenn bei starker Muskelarbeit vermehrt LAKTAT anfällt.
  • Bei Hunger, um den Blutzuckerspiegel aufrecht zu erhalten; hier erfolgt die Neubildung v. a. aus GLUKOPLASTISCHEN AMINOSÄUREN (s. u.).

 

Neubildung von GLUKOSE z. B. aus:

.

Laktat

Aus Erythrozyten (rote Blutkörperchen) und dem anaeroben Muskelstoffwechsel (Glykolyse; s. o.).

 

Glyzerol

(syn. Glyzerin)

Glyzerin stammt aus der Lipolyse.

 

Die Lipolyse ist die …

- Spaltung des Neutralfetts aus dem Fettgewebe und

- Abgabe von Glycerol und freien Fettsäuren ins Blut

 

Aktiviert wird die Lipolyse durch:

Adrenalin, Noradrenalin, Glucagon, ACTH, TSH, Arzneimittel.

Gehemmt z. B. durch Insulin und Nicotinsäure.

 

[Nicotinsäure ist Vorstufe der PYRIDINNUKLEOTID-Coenzyme;

Nicotinsäure gehört zur NIACIN-Gruppe  (= Gruppe wasserlöslicher Vitamine, die ‚Antipellagra*-Wirkung’ haben).

Klassische Symptome der PELLAGRA sind:

Hautentzündung, Durchfall, Demenz.

Meist besteht gleichzeitig auch ein Mangel an weiteren B-Vitaminen. Und oft auch eine Störung des Tryptophan-Stoffwechsels - bzw. eine unzureichende Zufuhr von Tryptophan.]

 

-> Siehe auch: Fettstoffwechsel

 

Glukoplastischen Aminosäuren

- Sie werden abgebaut zu Tri- und Tetracarbonsäuren.

- Aus diesen entsteht durch die GLUKONEOGENESE Glukose.

- Tricarbonsäuren sind z. B. Aconitsäure und Zitronensäure.

 

Glukoplastische Aminosäuren sind:

 

ALANIN

 

ARGININ:

Im Säuglingsalter essentiell; Zwischenprodukt im Harnstoffzyklus; Ausgangsstoff der Biosynthese von Stickstoffmonoxid.

 

ASPARAGINSÄURE:

Wichtig im Harnstoffzyklus und zur Biosynthese der Purin- und Pyrimidinbasen.

Wichtig für die Biosynthese der PURINBASEN sind: Glycin, Glutamin und Asparaginsäure.

-> Siehe auch: Zum Nachdenken – Terminale Zucker

 

CYSTEIN:

Homocystein entsteht beim Methioninabbau.

 

GLUTAMINSÄURE:

Vorstufe der Biosynthese von GABA, Ornithin, Prolin, Hydroxyprolin; Baustein der Folsäure; Neurotransmitter.

 

GLYCIN:

Hemmender Neurotransmitter und ‚Ligand’ für einen GABAA-Rezeptor ähnlichen ClKanal.

 

HISTIDIN:

Im Säuglingsalter essentiell.

 

METHIONIN:

Aus Methionin entsteht Adenosylmethionin - wichtig bei der Biosynthese von z. B. Adrenalin und Cholin.

 

PROLIN:

Wird synthetisiert aus Glutaminsäure oder aus zugeführtem Ornithin.

 

SERIN:

Wird u. a. benötigt für die Biosynthese von Sphingosin, Colamin, Cholin und der Kephaline; wird abgebaut zu PYRUVAT oder umgebaut zu GLYCIN.

-> Siehe auch: Biosynthese von Sphingosin

 

THREONIN:

Wird abgebaut zu CoA-aktivierter Propionsäure oder zu Glycin und Acetaldehyd.

 

VALIN:

Wird abgebaut zu Succinyl-CoA.

-> Siehe auch: Biosynthese der Porphyrine

 

HYDROXYPROLIN

 

 

 

 

 

 

 

GLUKOPLASTISCHE Aminosäuren

... sind wichtig v. a. zur Regulation des Blutzuckerspiegels bei lang dauernder unzureichender Kohlenhydratzufuhr.

 

KETOPLASTISCHE Aminosäuren

... werden zu Acetoacetyl und Acetyl-CoA (= sog. ‚aktivierte Essigsäure’) abgebaut, bilden Ketonkörper (frühere Bezeichnung: Acetonkörper).

 

Ketoplastische Aminosäuren sind:

Leucin

Lysin

 

[Beim Abbau von Lysin entsteht PIPECOLINSÄURE:

Bei der sog. ‚Hyperpipecolatämie’ ist der Abbau gestört, und Pipecolinsäure ist im Serum erhöht:

Ab dem 6. Lebensmonat kommt es zur schweren geistigen Retardierung (durch DEMYELINISIERUNG) und zur Lebervergrößerung.

Auch beim ‚Zellweger-Syndrom’ ist u. a. Pipecolinsäure im Urin erhöht:

Symptome im Neugeborenenalter sind u. a. eine extreme allgemeine Muskelhypotonie (erniedrigte Muskelspannung), Fehlen der Muskeleigenreflexe, Krampfanfälle, schwere psychomotorische Retardierung und Gesichtsanomalien.

-> Siehe auch: Essen & Co. – ‚Wasser-Vitamine’, v. a. B1 und B12]

 

GLUKO- und KETOPLASTISCHE Aminosäuren sind:

Isoleucin

Phenylalanin, [Tyrosin]

Tryptophan

 

KETOPLASTISCHE und die GLUKO- und KETOPLASTISCHEN Aminosäuren sind jeweils essentielle Aminosäuren, d. h., sie müssen mit der Nahrung zugeführt werden:

Leucin, Lysin, Isoleucin, Phenylalanin, [Tyrosin], Tryptophan

 

Bei den GLUKOPLASTISCHEN Aminosäuren sind essentiell:

Arginin (im Säuglingsalter), Histidin (im Säuglingsalter), Methionin, Threonin, Valin

 

[-> Siehe auch: Essen & Co. – Aminosäuren]

 

TYROSIN entsteht … aus PHENYLALANIN und ist Vorstufe der Biosynthese von:

DOPA, Dopamin, Adrenalin, Thyroxin (‚T4’, Hormon der Schilddrüse) und der Melanine.

 

PHENYLALANIN wird abgebaut über TYROSIN und Fumarsäure zu ACETESSIGSÄURE (Betaketobuttersäure).

 

[Acetessigsäure entsteht – in der Leber:

- Beim Abbau der Fettsäuren

- Beim Abbau von ketoplastischen Aminosäuren

- Bei gestörtem oder unzureichendem Kohlenhydratabbau (z. B. bei Diabetes mellitus oder Hunger)]

 

Glukoneogenetische Enzyme ...

 

Spezifische glukoneogenetische Enzyme sind:

Phosphoenolpyruvat:

Wird aus Pyruvat über Oxalacetat gebildet; PYRUVAT wird von der LAKTATDEHYDROGENASE gebildet (… in den MITOCHONDRIEN* …)

Fruktose-6-Phosphat:

Entsteht über die Abspaltung des Phosphatrests von Fruktose-1,6-bisphosphat; katalysiert durch die Fruktose-1,6-Bisphosphatase …

Glukose-6-Phosphat:

Wird zu Glukose und anorganischem Phosphat - durch die MEMBRANSTÄNDIGE Glukose-6-Phosphatase (… im ENDOPLASMATISCHEN RETIKULUM* ..)

 

* Mitochondrien sind die ‚Kraftwerke’ der Zellen; sie enthalten u.a. die Enzyme des Citratzyklus.

 

* Das ‚endoplasmatische Retikulum’ ist ein ‚Kanalsystem’; es lenkt den Stoff- und Flüssigkeitstransport in der Zelle. Die Membranen dieses Systems sind ähnlich aufgebaut wie die Zellmembranen.

 

- Eine Anmerkung, der Vollständigkeit halber: Alkohol hemmt die Glukoneogenese. -

 

-> Siehe auch: Dopamin & Co.: Aminosäuren etc.; Hormone & Co.;

Wunderwerk Gehirn - Substantia nigra; Zum Nachdenken – Cholin, Methionin etc.; Schockformen

 

 

Insulin …

 

Ohne Insulin können Zellen Glukose nicht aufnehmen und verwerten.

 

AUSNAHME: Die Aufnahme von FRUKTOSE (Fruchtzucker) in die Zelle ist insulinunabhängig.

Auch bei schwerem Diabetes mellitus können bis zu 30 g Fruktose pro Tag umgesetzt werden.

 

-> Siehe auch: Fragen, Fragen, Fragen – Galaktose, Fruktose, Glutathion und GABA

 

Insulin wird in den B-Zellen der Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse gebildet. Es wirkt nicht nur blutzuckersenkend, sondern aktiviert z. B. im Muskel- und Fettgewebe auch die Glykogen- und Proteinbiosynthese, den Kalium- und Aminosäuretransport.

 

In der Leber hemmt Insulin den Kaliumtransport.

 

Und Insulin hemmt – in der Leber und im Muskel- und Fettgewebe – die LIPOLYSE (s. o.), d. h.:

 

- Die Spaltung des Neutralfetts aus dem Fettgewebe.

- Die Abgabe von Glycerin (Glycerol) und freien Fettsäuren ins Blut.

 

Der spezifische Rezeptor für Insulin (Insulin-Rezeptor; TYROSINKINASE-Rezeptor) findet sich v. a. in Leber-, Muskel- und Fettzellen.

 

Zu den TYROSINKINASE-Rezeptoren gehören - neben dem Insulin-Rezeptor - v. a. Wachstumsfaktoren. Dies sind körpereigene Peptide (= Verbindungen aus Aminosäuren) oder

Proteine (= Eiweiße), die die Zellvermehrung (sog. 'Zellproliferation') stimulieren.

Es sind z. B.:

 

PDGH

Stimuliert v. a. ‚glatte’ Muskelzellen (in Blutgefäßen und in der Wand innerer Hohlorgane, z. B. Magen, Darm, Harnblase, Harnleiter, Gebärmutter; Kontraktionen werden unwillkürlich ausgelöst).

 

EGF

Wirkt u. a. auf die Epidermis (äußerste Hautschicht).

 

IGF

Wichtig für die körperliche Entwicklung – unter dem Einfluss von STH (= Wachstumshormon;

STH wird im Hypophysenvorderlappen – HVL – gebildet).

 

-> Siehe auch: Hypophyse; Hormone & Co.; Aminosäuren etc.; … und mehr: Disseminiert

 

 

 

Quellen und zum Weiterlesen:

Klinisches Wörterbuch ‚Pschyrembel’, ‚Naturheilpraxis heute’

 

 

Siehe auch:

Essen & Co.

Dopamin & Co.; Insulin & Co.

Hormone & Co.

Fragen, Fragen, Fragen: Aminosäureaustausch; Galaktose, Fruktose, Glutathion und GABA

Zum Nachdenken: Cholin; Hypoglykämie; Hypogonadismus; Hypothyreose etc.

 

Und siehe auch z. B. bei ‚Wikibooks’:

Biochemie und Pathobiochemie - Glycolyse

 

 

 

 

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