Agnosie
Störung des Erkennens, die nicht durch Demenz, Aphasie oder Störung der elementaren Wahrnehmung verursacht ist.
Formen:
1. akustische Agnosie
Sensorische Hörstummheit, sog. Seelen- oder Worttaubheit
Geräusche oder Töne werden gehört, in ihrem Zusammenhang (z. B. als Melodie oder Tierstimme) jedoch nicht erkannt; v. a. bei Schädigung im Bereich der hinteren Schläfenlappen (Heschl-Windungen)
2. visuelle Agnosie
Sog. Seelenblindheit, visuelle Amnesie
Trotz normaler Sehleistung werden Zusammenhänge einzelner Details nicht erkannt, z. B. Physiognomien (Prosopagnosie); bei Schädigung im Bereich der sekundären Sehrinde des Okzipitallappens
3. Autotopagnosie
Unfähigkeit, bei erhaltener Oberflächensensibilität Hautreize am eigenen Körper richtig zu lokalisieren, v. a. bei Läsionen des Parietallappens
4. Stereoagnosie oder taktile Agnosie (sog. Tastlähmung)
Unvermögen, trotz erhaltener epikritischer und Tiefensensibilität ohne Sichtkontrolle Gegenstände durch Tasten zu erkennen; Vorkommen bei zerebraler Schädigung, aber auch bei Läsionen der Hinterstrangbahn im Halsmarkbereich
Quelle und zum Weiterlesen:
Klinisches Wörterbuch 'Pschrembel'