Zum Nachdenken ...

 

Hypopituitarismus

  • “Hypopituitarism is a rare disease, but may be significantly underdiagnosed in people with previous traumatic brain injury. ... The symptoms may be subtle and are often initially attributed to other causes.”

[Übersetzt in etwa: Hypopituitarismus [syn. Hypophysenvorderlappen-Insuffizienz] ist eine seltene Krankheit, die oft übersehen wird bei Menschen mit einer vorangegangenen traumatischen Gehirnverletzung. ... Die Symptome können sehr diskret ausgebildet sein und werden anfänglich oft anderen Ursachen zugeschrieben.]

[Quelle und zum Weiterlesen: http://en.wikipedia.org/wiki/Hypopituitarism]

 

... und Diabetes insipidus

  •  „Ihre repetitiven Handlungen könnten ihnen schaden, zum Beispiel wenn sie große Mengen Wasser trinken.“ 1

 

Als ich diesen Satz in Uta Friths Autismus-Buch las, kam mir – natürlich - der Begriff ‚Diabetes insipidus’ in den Sinn. Und in diesem Zusammenhang natürlich auch die Frage, ob es sich in allen Fällen tatsächlich um ein zwanghaftes Verhalten handelt oder ob diesem Verhalten vielleicht auch ein Mangel zugrunde liegen könnte.

 

Oliver Sacks schreibt in seinem Buch ‚Zeit des Erwachens’ über die Patientin Margaret A.:

  • „Zudem entwickelte sie einen ‚unersättlichen’ Appetit (der zu einer Gewichtszunahme von 45 kg in zwei Jahren führte), litt unter einem unstillbaren Durst und Trinkbedürfnis ... Die tägliche Flüssigkeitsaufnahme lag zwischen 6 und 8 Litern, was zur Folge hatte, dass sie Unmengen an verdünntem Urin ausschied. ... Ihre Wasseraufnahme stieg auf 22 bis 26 Liter täglich. Tests auf Diabetes insipidus fielen negativ aus, so dass das Trinken viel eher als Zwang oder Manie zu deuten war.“ 2

 

1 Uta Frith – ‚Autismus. Eine sehr kurze Einführung’; Verlag Hans Huber 2013; S. 59 ♥

2 Oliver Sacks – ‚Awakenings. Zeit des Erwachens’; rororo, 14. Auflage 2012; S. 197, 198, 205 (Anm.: Erstausgabe 1973) ♥

 

Die Symptome bei einer Hypophysenvorderlappen-Insuffizienz / Hypopituitarismus setzen schleichend ein. – S. dazu: Symptome -

 

Und bei einer bereits bestehenden Unterfunktion kann der Körper nicht mit einer erhöhten Hormonproduktion reagieren, wenn zusätzliche Belastungen auftreten (z. B. eine Verletzung oder Operation). Darüber hinaus besteht die Gefahr eines hypophysären Komas.

 

Deshalb hier – als Denkmodell – der Versuch, wichtige Zusammenhänge aufzuzeigen im Zusammenspiel zwischen Hypothalamus und Hypophyse –

  • Verbindungswege, Hormone und Neurotransmitter, tuberoinfundibuläres System, Nucleus arcuatus, Fibrae arcuatae externae, Kleinhirn etc. -

und v. a. einen Blick zu werfen auf unseren ‚Wasserhaushalt’ –

  • mit einem Vergleich von ADH, Aldosteron und Prolaktin.

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ÜBERSICHT

Hypothalamus und Hypophyse

Releasing- und Releasing-inhibiting Hormone des Hypothalamus

Hormone der Hypophyse

Transportwege, Wirkungen, Zusammenhänge

 

Diabetes insipidus

Definition, Formen:

Diabetes insipidus centralis

Diabetes insipidus renalis

Diabetes insipidus in der Schwangerschaft

Dipsogener Diabetes insipidus

 

ADH

(Antidiuretisches Hormon, Adiuretin, Argininvasopressin, Vasopressin)

Aldosteron

Prolaktin

VERGLEICH:

ADH - Aldosteron - Prolaktin

 

Seite 2:

Hypothalamuskerne und Hormone

 

Seite 3:

SYMPTOME:

Erste Zeichen einer Unterfunktion des Hypophysenvorderlappens (HVL-Insuffizienz):

  • Bei Frauen: Zyklusstörungen oder Ausbleiben der Monatsblutung
  • Bei Männern: Libido- und Potenzstörungen

Schwäche, Kraftlosigkeit

Blasse, ‚schrumpfende’ (atrophische) Haut

Pigmentschwund

Reduktion der sekundären Körperbehaarung (Achsel- und Schambehaarung)

WICHTIG:

  • Die Symptome bei einer Unterfunktion des HVL setzen schleichend ein.
  • Bei einer bereits bestehenden HVL-Insuffizienz kann der Körper bei zusätzlich auftretenden  Belastungen (z. B. Verletzung oder Operation) nicht entsprechend mit einer erhöhten Hormonreaktion reagieren.
  • Es besteht die Gefahr eines hypophysären Komas.

Später:

Zeichen einer Schilddrüsenunterfunktion

Zuletzt:

Unterfunktion der Nebennierenrinde (NNR-Insuffizienz) mit verminderter Produktion von Cortisol und Aldosteron

 

Sheehan-Syndrom (syn. postpartaler Hypopituitarismus)

 

VERGLEICH:

Diabetes mellitus und Polyurie

 

VERGLEICH:

Hyperosmolares und ketoazidotisches Koma

Hypoglykämischer Schock

Hypophysäres Koma

 

 

 

Hypothalamus und Hypophyse

 

WICHTIG, zur Erinnerung ...

Der Hypothalamus ist Teil des Zwischenhirns (Diencephalon).

Zum Hypothalamus gehören: Chiasma opticum (Sehnervenkreuzung), Tractus opticus, Tuber cinereum (sog. ‚grauer Höcker’), Lamina terminalis, Hypophyse, Corpus mamillare (Schaltstelle des limbischen Systems).

-> Siehe dazu auch: Hypothalamus; Limbisches System; Glossar – Limbisches System

 

Im Hypothalamus werden die sog. Hypothalamushormone gebildet. Dazu gehören ADH, Oxytocin und Releasing- und Releasing-inhibiting Hormone.

  • ADH und Oxytocin gelangen über den Tractus supraopticohypophysialis / Tractus hypothalamohypophysialis direkt zum Hypophysenhinterlappen (HHL), werden dort gespeichert und bei Bedarf ins Blut abgegeben.
  • Releasing-Hormone werden über Nervenaxone zum Hypophysenstiel transportiert, dort freigesetzt und über Pfortadergefäße weitertransportiert zum Vorderlappen der Hypophyse (HVL).

 

.

Tractus supraopticohypophysialis bzw.

Tractus hypothalamohypophysialis

 

Neurovaskuläre Kette

Die Nervenfasern verlaufen von den Hypothalamuskernen

- Nucleus supraopticus

- Nucleus paraventricularis

- Nucleus tuberalis

in den Hinterlappen der Hypophyse (HHL).

 

ADH wird gebildet in den Kernen:

 

Nucleus supraopticus

(-> ADH aus diesem Kern wird aus dem HHL zu den Nieren transportiert)

 

Nucleus paraventricularis

(-> ADH aus diesem Kern gelangt über die Eminentia mediana in den allg. Pfortaderkreislauf der Hypophyse)

 

Oxytocin wird gebildet im:

 

Nucleus paraventricularis

(-> gelangt in den HHL)

 

[Nucleus tuberalis = Kern im Tuber cinereum = sog. ‚grauer Höcker’ des Hypothalamus; der ‚graue Höcker’ liegt hinter dem Hypophysenstiel am Boden des 3. Hirnventrikels.]

 

Releasing- und Releasing-inhibiting Hormone aus den Hypothalamuskernen werden zum Hypophysenstiel transportiert, dort freigesetzt und über Pfortadergefäße weitertransportiert zum Vorderlappen der Hypophyse (HVL).

 

[Der Hypophysenstiel (Infundibulum) verbindet die Hypophyse mit dem Boden des 3. Hirnventrikels.

 

Der 3. Ventrikel verläuft durch den Aqueductus mesencephali (sog. Sylvius-Leitung im Mittelhirn; verbindet den 3. und 4. Ventrikel).

 

-> Siehe dazu auch: Wunderwerk Gehirn – Hirnventrikel, Mittelhirn; Zum Nachdenken – Rautengrube etc.]

 

 

 

-> Siehe dazu auch: Wunderwerk Gehirn – Hirnsinus, Hirnventrikel; Zum Nachdenken – Simultanagnosie; Gedankensplitter – Nervus-terminalis-Komplex etc.

 

Und bitte auch lesen bei Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hypothalamus

http://de.wikipedia.org/wiki/Neurohypophyse

http://en.wikipedia.org/wiki/Posterior_pituitary

http://de.wikipedia.org/wiki/Hirnventrikel

http://de.wikipedia.org/wiki/Nucleus_supraopticus

http://de.wikipedia.org/wiki/Nucleus_paraventricularis (PVN)

http://de.wikipedia.org/wiki/Axonaler_Transport

http://de.wikipedia.org/wiki/Hypophysenpfortader

http://en.wikipedia.org/wiki/Hypophyseal_portal_system

Etc.

 

Zum Nachdenken ...

  •  “The PVN contains magnocellular neurosecretory cells whose axons extend into the posterior pituitary, parvocellular neurosecretory (neuroendocrine) cells that project to the median eminence, and several populations of peptide-containing cells that project to many different brain regions including parvocellular preautonomic cells that project to the brainstem and spinal cord.”

[Übersetzt in etwa: Der PVN enthält magnozelluläre neurosekretorische Zellen, deren Axone in den Hypophysenhinterlappen (HHL) reichen, parvozelluläre neurosekretorische Zellen, die Nervenimpulse weiterleiten zur Eminentia mediana, und verschiedene Arten peptid-haltiger Zellen, die Nervenimpulse weiterleiten zu verschiedenen Gehirnregionen; dazu gehören parvozelluläre präautonomische(?) Zellen, die Nervenimpulse weiterleiten zum Hirnstamm und zum Rückenmark.]

[Quelle und zum Weiterlesen: http://en.wikipedia.org/wiki/Paraventricular_nucleus_of_hypothalamus]

 

- Hierzu bitte auch lesen: Zum Nachdenken – Hypothalamuskerne -

 

ÜBERSICHT:

Releasing- und Releasing-inhibiting Hormone aus dem Hypothalamus, HVL-Hormone, auf die sie wirken, wichtige Wirkungen und Zusammenhänge

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SRH/SIH

(syn. GhRH, Somatoliberin)

 

STH

Knochenwachstum

Mobilisierung der Fett- und Glykogenreserven

 

„Somatoliberin wird in neurosekretorischen Zellen des ventromedialen Hypothalamus und im Nucleus arcuatus gebildet und in der Eminentia mediana des Hypothalamus freigesetzt und gelangt über die Portalgefäße [Pfortadergefäße] in die Adenohypophyse ... [HVL], wo es die somatotrophen Zellen zur Wachstumshormon-Freisetzung anregt. ... Weiterhin begünstigt es direkt den Tiefschlaf.“ [Wikipedia]

 

MRH/MIH

 

MSH

 

Ausbreitung der Melanozyten

Bildung von Melanin

 

[Zur Erinnerung: Melanin wird aus DOPA biosynthetisiert (bzw. aus den Aminosäuren Phenylalanin/Tyrosin.)]

 

„Melanozyten-stimulierende Hormone (MSH), auch Melanotropine, sind eine Gruppe von Peptidhormonen, die in Hypothalamus und Hypophysenzwischenlappen gebildet werden und die gleiche Gruppe von Melanocortinrezeptoren ... aktivieren. Sie regulieren in den pigmentbildenden Melanozyten die Melaninsynthese sowie die Melanozytenexpansion und die Pigmentdispersion. Sie begrenzen die Fieberreaktion. Weiterhin sind sie an der Regulierung von Hunger und sexueller Erregung beteiligt.

 

Die Gruppe der Melanotropine (MSH) bilden α-MSH, β-MSH und γ-MSH, während zu der Gruppe der Melanocortine noch Adrenocorticotropin (ACTH) zählt. Diese Peptide werden aus dem Proprotein Proopiomelanocortin (POMC) prozessiert.“ [Wikipedia]

 

PRH/PIH

 

Prolaktin

Milchbildung; bei Tieren Brunst

Wachstum und Stoffwechsel

Osmoregulation (Regulation des Salz- und Wasserhaushalts)

Pigmentbildung

 

[PIH ist identisch mit Dopamin und GnRH-assoziiertem Peptid.]

 

LHRH, FSHRH

(syn. Gn-RH, Gonadoliberin)

 

LH/ICSH und FSH

LH/ICSH:

Bildung der Sexualhormone im Eierstock und im Hoden

FSH:

Entwicklung und Reifung der Geschlechtszellen

 

„Gonadoliberin wird im Hypothalamus synthetisiert und von dessen Neuronen an der Eminentia mediana pulsatil, d. h. in Stößen von 90 bis 120 Minuten, ins Blut abgegeben. Pulsgeber ist der Nucleus arcuatus.“ [Wikipedia]

 

TRH/TRIH

TSH

Prolaktin

Bildung von Schilddrüsenhormonen

 

„Ebenfalls beeinflusst der Nucleus preopticus die Freisetzung von Thyreoliberin (TRH) aus dem Nucleus paraventricularis. TRH wiederum stimuliert die Thyreotropin-Ausschüttung (TSH), was zu einer Steigerung der Stoffwechselaktivität über die Schilddrüsenhormone [T3, T4] führt.“ [Wikipedia]

 

„Thyrotropin-releasing hormone (TRH), which regulates TSH and prolactin secretion [parvocellular neurosecretory of the Nucleus paraventricularis].“ [Wikipedia]

 

CRH

ACTH

Bildung von Hormonen der Nebennierenrinde (NNR)

 

„Das Corticotropin-releasing Hormone (CRH) bzw. der Corticotropin Releasing Factor (CRF), auch Corticoliberin genannt, ist ein Polypeptid, das aus 41 Aminosäuren besteht und im Nucleus paraventricularis des Hypothalamus gebildet wird. Von dort gelangt es über Portalgefäße [Pfortadergefäße] zum Hypophysenvorderlappen [HVL], wo es die cAMP-abhängige Proteinkinase A aktiviert. Das wiederum stimuliert v. a. die Ausschüttung von ACTH (Adrenokorticotropes Hormon) und aktiviert den Sympathikus. ...

... scheint CRF auch bei vielen anderen zentralen und peripheren Prozessen involviert zu sein. So wird die Beteiligung im kardiovaskulären System, im Entzündungsgeschehen, im Fortpflanzungssystem, in der Schwangerschaft, bei der Thermoregulation, bei der Nahrungsaufnahme und der Psyche vermutet.“ [Wikipedia]

 

„ACTH wird unter Einfluss des Corticotropin-releasing Hormons (CRH) in den basophilen Zellen des Hypophysenvorderlappens aus der Vorstufe des Proopiomelanocortins (POMC) gebildet.“ [Wikipedia]

 

 

[Die semi-essentielle Aminosäure Tyrosin ist Vorstufe der Biosynthese von DOPA, Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin, Thyroxin (Schilddrüsenhormon ‚T4’) und der Melanine.

-> Siehe dazu auch: Spurenelemente – Jod/Iod (Schilddrüse, Regelkreis); Gedankensplitter – Bulbus olfactorius etc.]

  • SRH/SIH, MRH/MIH, PRH/PIH sind somatotrope Hormone, d. h., sie wirken nicht auf Drüsen, sondern direkt auf die jeweiligen Erfolgsorgane.

[Quelle: Pschyrembel 2007]

 

Quellen bei Wikipedia:

Gonadoliberin, Somatoliberin etc.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hypothalamus

http://de.wikipedia.org/wiki/Adenohypophyse (und HZL)

http://de.wikipedia.org/wiki/Melanozyten-stimulierendes_Hormon

http://de.wikipedia.org/wiki/Adrenocorticotropin

http://de.wikipedia.org/wiki/Corticotropin-releasing_Hormone

http://en.wikipedia.org/wiki/Paraventricular_nucleus_of_hypothalamus

 

Und hierzu bitte auch lesen bei Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_menschlicher_Zelltypen

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Nervenfaser

http://de.wikipedia.org/wiki/Axon

http://en.wikipedia.org/wiki/White_matter (= Weiße Substanz, Substantia alba)

 

http://en.wikipedia.org/wiki/Supraoptic_nucleus

http://en.wikipedia.org/wiki/Paraventricular_nucleus_of_hypothalamus

http://en.wikipedia.org/wiki/Herring_bodies

 

Und siehe dazu auch:

Hypothalamus, Hypophyse

Wunderwerk Gehirn

Leitungsbahnen – Tractus A-Z

Etc.

 

Zur Erinnerung, zum Nachdenken ...

  • Im ZNS (Zentrales Nervensystem = Gehirn und Rückenmark) umwickeln Oligodendrozyten die Axone und bilden die Myelinscheide.
  • Im Gegensatz zu Nervenzellen sind Gliazellen – und dazu gehören die Oligodendrozyten – auch nach der Geburt („nach der Pränatalperiode“) noch vermehrungsfähig. [Pschyrembel: Neuroglia]

-> Siehe dazu: Glossar – Nervenzellen, Gliazellen etc.

  • „Neuere Erkenntnisse zeigten ..., dass Gliazellen maßgeblich am Stoff- und Flüssigkeitstransport sowie an der Aufrechterhaltung der Homöostase im Gehirn beteiligt sind und im Prozess der Informationsverarbeitung, -speicherung und -weiterleitung mitwirken.“

[Quelle und zum Weiterlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Gliazelle]

Und bitte auch lesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hom%C3%B6ostase [Homöostase]

 

 

DEFINITION:

Diabetes insipidus

  • Störung der Harnausscheidung (Diurese) infolge einer verminderten Wasserrückaufnahme (Wasserreabsorption) in den Sammelrohren der Niere und Ausscheidung großer Harnmengen. Der Urin ist ‚wasserhell’ und hat ein erniedrigtes spezifisches Gewicht.

 

FORMEN:

1. Diabetes insipidus centralis bzw. Diabetes insipidus neurohormonalis

Ursache:

Ungenügende oder fehlende Produktion bzw. Sekretion von ADH

a) angeboren

b) symptomatisch – z. B. bei Schädelhirntrauma, Meningitis, Enzephalitis und Erkrankungen mit Schädigung der Osmosensoren im Hypothalamus sowie nach operativer Hypophysenausschaltung

 

2. Diabetes insipidus renalis

Defekt der ADH-sensitiven Rezeptoren mit unzureichender Ausbildung der Wasserkanäle (Aquaporine) in den Sammelrohren der Niere

a) angeboren

b) bei akutem Nierenversagen, Destruktion der ADH-Rezeptoren (v. a. bei chronischen Nierenerkrankungen) oder toxisch bedingt (z. B. durch Einnahme von Lithium)

 

3. Diabetes insipidus in der Schwangerschaft

Ursache:

Vermehrter ADH-Abbau

 

4. Dipsogener Diabetes insipidus

Ursache:

Primäre Polydipsie

 

Ursachen für Polydipsie:

a) psychogen, ohne vorausgehenden Anstieg der Plasmaosmolarität

b) reaktiv, als Folge erhöhter Plasmaosmolarität v. a. bei Diabetes mellitus, Diabetes insipidus, hyperosmolarem Koma, Hyperkalzämiesyndrom, Burnett-Syndrom

 

[Primär = erst, anfangs, ursprünglich.

Polydipsie = gesteigertes Durstempfinden und vermehrte Flüssigkeitsaufnahme.

Hyperkalzämiesyndrom = Anstieg der Calcium-Konzentration im Serum

Burnett-Syndrom = Milch-Alkali-Syndrom infolge längerer Zufuhr von Antazida (Mittel zur Neutralisation und Adsorption von Magensäure) sowie größerer Mengen Milch. Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Ataxie, Stupor (Reglosigkeit), Gelenkschmerzen, Polydipsie. [Pschyrembel]

Osmolarität = Menge der gelösten, osmotisch wirksamen Teilchen pro Liter Lösung. Die Osmolarität des Plasmas wird v. a. durch Na+ (Natrium), zusammen mit Anionen (negativ geladene Ionen oder Ionenkomplexe), bestimmt. Reguliert wird die Osmolarität über Osmorezeptoren im Hypothalamus durch ADH, über das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System und Prolaktin.

- S. u. -

-> Siehe dazu auch: Mineralstoffe – Calcium; Glossar – ATP, cAMP/cGMP, Zirkumventrikuläre Organe etc.]

 

 

ADH = Antidiuretisches Hormon

(syn. Adiuretin, Argininvasopressin, Vasopressin)

 

ADH wird in den Hypthalamuskernen Nucleus supraopticus und Nucleus paraventricularis gebildet (s. o. und Zum Nachdenken - Hypothalamuskerne).

 

WIRKUNG:

Wasserretention (Zurückhalten von Wasser) und Harnkonzentrierung

  • Eine Erhöhung des osmotischen Drucks, Verminderung des Flüssigkeitsvolumens, Durst, Nikotin und bestimmte Medikamente fördern die Ausschüttung von ADH.
  • Ein niedriger osmotischer Druck, erhöhtes extrazelluläres Flüssigkeitsvolumen und Alkohol verringern die Ausschüttung von ADH.

 

-> Siehe dazu auch: Essen & Co. - Ergänzungen (ADH, Osmosensoren)

 

WICHTIG, zur Erinnerung ...

Bei Wassermangel wird auch Noradrenalin freigesetzt, und Trinken wiederum reduziert diese Freisetzung.

 

[Noradrenalin ...

  • Wirkt v. a. an Alpha-1- und Beta-1-Rezeptoren am Herzen; es erhöht den Blutdruck, senkt die Herzfrequenz.
  • Wirkt auf die Gebärmutter (Kontraktion).
  • Wird aus TYROSIN gebildet (über DOPA und Dopamin).

-> Siehe dazu auch: Essen & Co. – Phenylalanin (Noradrenalin etc.); Zum Nachdenken – EDRF etc.]

 

Und zum Nachdenken, der Vollständigkeit halber ...

ADH ist auch die Abkürzung für Alkoholdehydrogenase:

„Im menschlichen Körper kommt ADH1 vor allem in der Leber, aber auch im Magen vor. Ethanol aus alkoholischen Getränken wird wieder in Acetaldehyd (auch Ethanal genannt) umgewandelt, anschließend durch Acetaldehyddehydrogenase in Essigsäure und dann durch den Citratzyklus in Wasser und Kohlenstoffdioxid. Für das Einschleusen in den Citratzyklus ist das Enzym Acetyl-CoA-Synthetase notwendig, welches unter ATP-Verbrauch Acetyl-CoA bildet.“

[Quelle und zum Weiterlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Alkoholdehydrogenase]

-> Siehe dazu auch: Glossar – ATP, Biotransformation etc.

Bei Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Coenzym_A etc.

 

 

Aldosteron

 

Aldosteron ist wichtigstes Mineralokortikoid der Nebennierenrinde (NNR). Es reguliert im sog. Renin-Angiotensin-Aldosteron-System den Elektrolyt- und Wasserhaushalt und beeinflusst damit Blutvolumen und Blutdruck.

  • Aldosteron erhöht die Na+(Natrium)-Rückresorption in den distalen Nierentubuli und fördert die Ausscheidung von K+ (Kalium) und NH4+ (Ammonium).

 

Zur Erinnerung ...

.

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Renin und Angiotensin

„Renin stimuliert ein sehr effizientes System zur Blutdrucksteigerung: das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS).“ [Wikipedia]

 

Renin wird in der Niere gebildet und in geringer Konzentration in Blut und Lymphe abgegeben; außerhalb der Niere wird es u. a. auch in der Gebärmutter (Uterus), in der Leber und in Gefäßwänden gebildet.

 

WIRKUNG von Renin:

Wandelt das inaktive Angiotensinogen aus der Leber um in Angiotensin I.

  • Angiotensinogen wird in der Leber und im Fettgewebe gebildet. [Pschyrembel]

 

Angiotensin I wird durch das Angiotensin-Converting-Enzym (Cofaktor: Zink) umgewandelt in Angiotensin II.

Angiotensin II stimuliert die Freisetzung von Aldosteron aus der NNR (Zona glomerulosa).

 

 

Angiotensin I

„Die Primärstruktur von Angiotensin I besteht aus zehn Aminosäuren (H2N-Asp–Arg–Val–Tyr–Ile–His–Pro–Phe–His–Leu–COOH) ...“

 

„Angiotensin I wird im Organismus enzymatisch durch Renin aus Angiotensinogen gebildet. Es ist selbst weitgehend inaktiv.“

[Wikipedia]

 

Renin gehört zu den Proteasen (syn. Peptidasen; veraltet Proteinasen): Es sind Hydrolasen, die Proteine und Peptide ... spalten, d. h. Peptidbindungen hydrolysieren ... Eingeteilt werden Proteasen – nach ihrem Angriffsort – in Endo- und Exopeptidasen.

 

Dieser Einteilung gemäß gehört Renin zu den Endopeptidasen:

  • Diese spalten innerhalb der Polypeptidkette, meist spezifisch nach bestimmten Aminosäuren.

[Pschyrembel]

 

-> Siehe dazu auch: Glossar – Biotransformation; Zum Nachdenken – Eiweißabbau etc.

 

Angiotensin II

„Die Primärstruktur von Angiotensin II besteht aus acht Aminosäuren (H2N-Asp–Arg–Val–Tyr–Ile–His–Pro–Phe–COOH) ...“

 

„Angiotensin II ist sehr stark gefäßverengend und fördert außerdem im letzten Schritt die Ausschüttung von Aldosteron und Antidiuretischem Hormon (ADH), ...“

[Wikipedia]

 

 

Zum Weiterlesen bei Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Renin

http://de.wikipedia.org/wiki/Angiotensin-konvertierendes_Enzym

http://de.wikipedia.org/wiki/Angiotensin_I

http://de.wikipedia.org/wiki/Angiotensin_II etc.

 

Und zur Erinnerung – ZUSAMMENHÄNGE ...

 

Gluko- und Mineralokortikoide (und Sexualhormone) werden aus Cholesterol/Cholesterin in der NNR gebildet. Cholesterol ist Bestandteil der Zellmembranen, der Myelinscheide und der Lipoproteine und auch biosynthetischer Präkursor (‚Vorläufer’) von Gallensäuren und Calciferolen (Vitamin D). Cholesterol wird mit der Nahrung aufgenommen (Vorkommen v. a. im Eidotter und in tierischen Fetten) und auch im Körper gebildet (v. a. in der Leber und in der Darmmukosa).

-> Siehe dazu auch: Spurenelemente – Kupfer; Glossar – Biotransformation; Zum Nachdenken – Eiweißabbau, Fettabbau

 

ACTH (= adrenocorticotropes Hormon, syn. Corticotropin, Corticotrophin) wirkt auf die Nebennierenrinde (NNR):

  • ACTH fördert die Bildung der Glukokortikoide in der NNR, steigert die Lipolyse und erhöht indirekt die Ausschüttung von Insulin.
  • ACTH wird im Hypophysenvorderlappen gebildet.
  • Bildung und Ausschüttung von ACTH werden durch CRH (= Corticotropin-releasing Hormon) gesteuert.
  • CRH wird im Nucleus paraventricularis des Hypothalamus gebildet und stimuliert auch die Freisetzung von β-Endorphin.
  • ACTH unterliegt ebenfalls einem zirkadianen Rhythmus.
  • Kälte und Stress (Adrenalin) fördern die Bildung von ACTH.

[Pschyrembel]

 

 

Prolaktin

 

Prolaktin beeinflusst u. a. auch die Osmoregulation (= Regulierung des Salz- und Wasserhaushaltes).

 

Es wird in den azidophilen Zellen des Hypophysenvorderlappens (HVL) gebildet, reguliert durch PRH und PIH aus dem Hypothalamus.

 

[Zur Erinnerung: In den azidophilen Zellen des HVL wird auch STH (sog. Wachstumshormon) gebildet. STH erhöht den Wassergehalt der Gewebe.

-> Siehe dazu auch: Glossar – GABA und Pankreas]

 

PRH = prolactin releasing hormone

-> Stimuliert die Freisetzung von TSH aus dem HVL.

-> Es ist vermutlich identisch mit TRH (thyrotropin-releasing hormone).

 

PIH = prolactin inhibiting hormone

-> Dazu gehören Dopamin und GnRH*-assoziiertes Peptid.

-> PIH ist identisch mit Dopamin aus dem tuberoinfundibulären System.

 

* GnRH = syn. Gonadoliberin, Gonadorelin, luteinisierendes-Hormon-Releasing-Hormon (LHRH), follikelstimulierendes-Hormon-Releasing-Hormon (FSHRH), GRH (Abk. für gonadotropin releasing hormone), GRF (Abk. für gonadotropin releasing factor); Abk. für Gonadotropin-releasing-Hormon [Psychyrembel 2007]

-> Siehe dazu auch: Glossar – Myoepithelien; Gedankensplitter – Nervus-terminalis-Komplex

Bei Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Gonadoliberin

http://en.wikipedia.org/wiki/Gonadotropin-releasing_hormone

 

Prolaktin kann die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden, gelangt aber über die Blut-Liquor-Schranke oder die zirkumventrikulären Organe in die entsprechenden Gehirnareale.

Prolaktin besteht aus 199 Aminosäuren.

 

WICHTIG:

Ein Flüssigkeitsmangel (sog. ‚Austrocknung’, Dehydratation) betrifft nicht nur das Blut, sondern auch den Liquor, da die Gehirnzellen versuchen, ein ‚Gleichgewicht’ aufrechtzuerhalten.

 

-> Siehe dazu auch: Essen & Co. – Liquor; Glossar – Zirkumventrikuläre Organe; Zum Nachdenken - Prolaktin

 

Zu Prolaktin bitte auch lesen bei Wikipedia:

„Prolactin also plays an essential role in metabolism, regulation of the immune system, and pancreatic development.”

[Übersetzt in etwa: Prolaktin spielt auch eine wesentliche Rolle im Stoffwechsel, bei der Regulierung des Immunsystems und bei der Entwicklung der Bauchspeicheldrüse (Pankreas).]

 

“A key regulator of prolactin production is estrogens that enhance growth of prolactin-producing cells and stimulate prolactin production directly, as well as suppressing dopamine.

The serum prolactin level usually rises following an epileptic seizure.”

[Übersetzt in etwa: Ein wichtiger Regulatur der Prolaktin-Produktion ist Östrogen. Es erhöht das Wachstum von Prolaktin-produzierenden Zellen, stimuliert die Prolaktin-Produktion direkt und unterdrückt Dopamin.]

 

“Prolactin receptors are present in the mamillary glands, ovaries, pituitary glands, heart, lung, thymus, spleen, liver, pancreas, kidney, adrenal gland, uterus, skeletal muscle, skin, and areas of the central nervous system.”

[Übersetzt in etwa: Prolaktin-Rezeptoren finden sich in der Brustdrüse, in den Eierstöcken, in der Hypophyse, im Herzen, in der Lunge, im Thymus, in der Milz, in der Leber, im Pankreas (Bauchspeicheldrüse), in den Nieren, in der Nebenniere, in der Gebärmutter, in den Skelettmuskeln, in der Haut und in Bereichen des ZNS (Zentrales Nervensystem = Gehirn und Rückenmark.]

[http://en.wikipedia.org/wiki/Prolactin]

-> Siehe dazu auch: ... und mehr: Disseminiert; Glossar – Myoepithelien und Oxytocin (Östrogene); Zum Nachdenken – Lymphatisches System etc.

 

 

VERGLEICH:

ADH - Aldosteron - Prolaktin

.

.

 

ADH

 

Aldosteron

Prolaktin

Bildungs-ort:

Hypthalamus (Nucleus supraopticus und Nucleus paraventricularis)

 

Speicherort:

Hypophysenhinterlappen (HHL)

 

Und parvozelluläre Neurosekretion in den Hypophysenvorder-lappen (HVL).

 

ADH ist Bestandteil des hormonalen Stress-Mechanismus des Körpers.

 

„Zudem bindet ADH stark an Thrombozyten ...“ [Wikipedia]

 

Nebennierenrinde (NNR)

 

 

Aldosteron ist wichtigstes Mineralokortikoid der NNR.

In azidophilen Zellen im Hypophysenvorderlappen (HVL)

 

In den adizophilen Zellen des HVL wird auch STH (Wachstumshormon) gebildet: STH erhöht den Wassergehalt der Gewebe.

 

Zum Nachdenken ...

„In humans, prolactin is produced at least in the pituitary, decidua, myometrium, breast, lymphocytes, leukocytes and prostate.”

[Wikipedia]

 

Wird gebildet aus:

Die Primärstruktur besteht aus neun Aminosäuren:

Cys-Tyr-Phe-Gln-Asn-Cys-Pro-Arg-Gly

Cholesterol (syn. Cholesterin):

Cholesterin wird mit der Nahrung aufgenommen und auch im Körper (v. a. in der Leber und in der Darmschleimhaut) gebildet (aus Acetyl-CoA, beginnend mit Mevalonat, rückgekoppelt über HMG-CoA-Reduktase).

„Die Primärstruktur besteht aus 199 Aminosäuren ... Die Tertiärstruktur wird durch drei Disulfidbrücken bestimmt.

Es besteht eine strukturelle Ähnlichkeit zu Somatotropin (STH; Wachstumshormon).“ [Wikipedia]

 

 

 

 

Wirkt auf:

Wasserhaushalt, Harnkonzentrierung, Gefäßtonus, Hämostase* (Beendigung einer Blutung)

 

[Wirkt über einen Second Messenger]

 

Na+, K+, Angiotensinogen

U. a. auf Osmoregulation (Regulation des Salz- und Wasserhaushalts*)

 

Osmosensoren im Hypothalamus (Nucleus supraopticus und Nucleus paraventricularis) und in der Leber registrieren einen Wassermangel bzw. eine Änderung der Osmolarität im Blutplasma und beeinflussen die Freisetzung von ADH und das Durstgefühl.

 

Barorezeptoren im rechten Herzvorhof und im Aortenbogen registrieren einen Volumenmangel im arteriellen System und beeinflussen über den Nervus vagus den Blutdruck (Regulierung der Gefäßweite, Herzfrequenz).

 

[Nervus vagus = X. Hirnnerv = Hauptnerv des parasympathischen Systems]

 

ACTH stimuliert die Aldosteron-Synthese, während atriales natriuretisches Peptid (ANP) die Ausschüttung hemmt. Die Biosynthese von Mineralcorticoiden wird noch durch Substanzen mit beta-adrenerger Wirkung angeregt und durch Dopamin gehemmt.“

[Wikipedia]

 

Beta-Rezeptoren übertragen Signale des sympathischen Nerven-systems; „nach Bindung von Isoprenalin, Adrenalin oder Noradrenalin an Beta-Rezeptoren wird (vermittelt durch ein stimulierendes G-Protein) cAMP gebildet.“

Vorkommen z. B. in der Muskulatur von Gefäßen, Herz, Bronchien und Magen-Darm-Trakt.

[Pschyrembel]

 

„Prolaktin wirkt über die Adenylatcyclase der Zielzellen.“ [Pschyrembel]

 

Die Adenylatcyclase ist ein membrangebundenes Enzym; wird über G-Proteine reguliert und überführt ATP in cAMP. cAMP ist ein wichtiger ‚Second messenger’.

 

 

[Dopamin-Rezeptoren und Adenylatcyclase:

D1- und D5-Rezeptoren wirken stimulierend.

D2-, D3- und D4-Rezeptoren wirken hemmend.]

 

-> Siehe dazu: Glossar – ATP, cAMP/cGMP, Second messenger etc.

 

 

 

* Hämostase (= Beendigung einer Blutung) bitte nicht verwechseln mit Homöostase (= Aufrechterhalten eines relativ konstanten inneren Milieus oder Gleichgewichts im Organismus mit Hilfe von Regelkreisen zwischen Hypothalamus, Hormon- und Nervensystem; s. o.). [Pschyrembel]

 

* „Entscheidend für den Salz-Wasserhaushalt ist die Resorption aus dem Magen-Darm-Trakt, insb. dem Dünndarm (max. ca. 15 ml/min) und die Resorption in den Nierentubuli [Nierenkanälchen] zur Harnkonzentrierung (ca. 120 ml/min in Antidiurese).“ [Pschyrembel: Wasserresorption]

[Antidiurese = geringe, aber physiologisch angepasste Harnausscheidungsrate (ca. 1,5 l/Tag) bei wenig Flüssigkeitszufuhr durch hohe Wasserresorption im Sammelrohr der Niere; wird vermittelt durch ADH und AQP-2 (Aquaporin2). AQP-2 ist fast ausschließlich im Sammelrohr der Niere lokalisiert. [Pschyrembel]]

 

-> Siehe auch: Dopamin & Co.; Essen & Co. - Ergänzungen (ADH, Osmosensoren, Disulfidbrücken etc.), Mengen- und Spurenelemente (Hauptaufgaben der Nieren); Mineralstoffe – Natrium; Spurenelemente – Jod/Iod – ANHANG (Stoffwechselwirkungen); Hirnnerven; Glossar – Blutgerinnung, Strukturen für Zellkontakte und Zellkommunikation (Exkurs: Nierenkanälchen); Zum Nachdenken – Ballaststoffe, Fettabbau, Prolaktin, Rautengrube; Gedankensplitter – Nervus-terminalis-Komplex

Bei Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Antidiuretisches_Hormon

http://de.wikipedia.org/wiki/Aldosteron

http://de.wikipedia.org/wiki/Prolaktin

http://de.wikipedia.org/wiki/Adenylylcyclasen

http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserhaushalt_%28Lebewesen%29 [Wasserhaushalt (Lebewesen)]

Etc.

 

 

Und ZUSAMMENHÄNGE:

TRH (vermutlich identisch mit PRH = Prolactin releasing hormone; s. o.) stimuliert die Freisetzung von TSH (= Thyroidea [Schilddrüse] stimulierendes Hormon) aus dem HVL.

  • Die Freisetzung von TRH wird durch Noradrenalin stimuliert, durch Serotonin gehemmt.
  • Die Schilddrüsenhormone Thyroxin und Triiodthyronin (‚T4’ und ‚T3’) wirken über einen negativen Feedback-Mechanismus.
  • Vorstufe der Biosynthese von DOPA, Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin, Thyroxin und der Melanine ist die Aminosäure Tyrosin bzw. Phenylalanin.

 

“TRH is produced by the hypothalamus in medial neurons of the paraventricular nucleus. At the beginning, it is synthesized as a 242-amino acid precursor polypeptide that contains 6 copies of the sequence -Gln-His-Pro-Gly-, flanked by Lys-Arg or Arg-Arg sequences.”

[Übersetzt in etwa: TRH wird im Hypothalamus im medialen Teil des Nucleus paraventricularis gebildet. Die Primärstruktur besteht aus einem 242 Aminosäuren-Polypeptid-Präkursor, der 6 Kopien der Sequenz -Gln-His-Pro-Gly-* enthält, zusammen mit Lys-Arg* oder Arg-Arg-Sequenzen.]

[http://en.wikipedia.org/wiki/Thyrotropin-releasing_hormone]

 

* Glutamin-Histidin-Prolin-Glycin

* Lysin-Arginin oder Arginin-Arginin

 

Zur Erinnerung ...

.

.

Glutamin

Ist Amid der Glutaminsäure und zentraler Metabolit im Stickstoffmetabolismus der Pflanzen und Tiere.

Glutaminsäure:

- Entsteht aus Alphaketoglutarsäure.*

- Synthese erfolgt v. a. in Leber, Niere, Gehirn und Lunge.

- Ist Vorstufe der Biosynthese von GABA, Ornithin, Prolin, Hydroxyprolin.

- Ist Baustein der Folsäure.

- Fungiert als Neurotransmitter.

* Alphaketoglutarsäure ist Zwischenprodukt im Citratzyklus und beim Abbau von Glutaminsäure durch oxidative Desaminierung.

[Desaminierung = Abspaltung von NH3 (Ammoniak) aus Aminen.]

Histidin

Vorkommen bes. im Hämoglobin (sog. roter Blutfarbstoff); ... Decarboxylierung ergibt Histamin.

Vorkommen von Histamin: U. a. in Neuronen des hinteren Hypothalamus.

Prolin

Vorkommen bes. in Kollagen (Hauptbestandteil des Bindegewebes).

Glycin

Vorkommen z. B. in Hippursäure, Glutathion und Glykocholsäuren (Gallensäuren).

Lysin

Vorkommen in den meisten tierischen Proteinen, weniger in pflanzlichen Proteinen. Wird in der Leber abgebaut zu Acetoacetyl-CoA bzw. Acetyl-CoA.

Arginin

Ist Zwischenprodukt im Harnstoffzyklus und Ausgangsstoff der Biosynthese von Stickstoffmonoxid.

 

 

Zur Erinnerung ...

GABA is one of the main neurotransmitters in the NAcc, and GABA receptors are also abundant.”

[Quelle und zum Weiterlesen: http://en.wikipedia.org/wiki/Nucleus_accumbens]

 

-> Siehe dazu auch: Dopamin & Co.; Essen & Co. – Aminosäuren, Citratzyklus, Glutathion, Phenylalanin/Tyrosin; Spurenelemente – Jod/Iod (und Schilddrüsenhormone); Hormone & Co.; Hypothalamus, Hypophyse; ... und mehr: Disseminiert; Fragen, Fragen, Fragen – Galaktose/Fruktose/Glutathion/GABA; Glossar – Bilirubin und enterohepatischer Kreislauf, Drüsen, Bindegewebe, GABA, Gliazellen, Gedächtnis, HVL-Hormone, Leukozyten (und Erythrozyten), Myoepithelien und Oxytocin, Zirkumventrikuläre Organe; Zum Nachdenken – Cholin, EDRF, Hyperammonämie, Vitiligo; Gedankensplitter – ‚Layer to layer’ (Übersicht, Nervus-terminalis-Komplex etc.) etc.

 

 

Und zum Nachdenken ...

  • „Wird der menschliche Körper Stress ausgesetzt, reagiert er darauf mit Wasserverlusten. Mit anderen Worten: Stress kommt Wassermangel und Wassermangel kommt Stress gleich. Auf beides reagiert der Körper mit demselben physiologischen Krisenmanagement.“

[Dr. med. F. Batmanghelidj – ‚Sie sind nicht krank, Sie sind durstig!’; VAK 2003; S. 141]

 

Und ...

  • Dopaminagonisten sind Prolaktinhemmer.
  • Dopaminagonisten wirken stimulierend auf Dopamin-Rezeptoren in der Hypophyse (hypophysäre Dopamin-Rezeptoren).
  • Dopaminagonisten sind z. B. Ergotalkaloide.

 

... dazu ein ‚Vergangenheitssplitter’:

In den Anfängen meiner ‚Migräne-Karriere’ hat mir jemand - netterweise- zwei- oder dreimal mit einer Optalidon-special-Tablette/Zäpfchen* ausgeholfen. Innerhalb kürzester Zeit nach der Einnahme war ich jeweils befreit von Schmerz und Übelkeit.

 

Meinem damaligen Psychiater [Psychiater und Neurologe ...] habe ich davon erzählt und ihn gebeten, mir diese Tabletten zu verschreiben. Meine Bitte wurde abgelehnt mit den Worten: „Nein, die verschreibe ich Ihnen nicht! Die enthalten Barbiturate!“ [Und damit war für ihn das Thema Migräne erledigt. Keine Verordnung eines anderen Migräne-Medikaments, keine weitere Untersuchung oder Nachfrage etc. - Aktualisiert am 08.08.2023] 

Nein, Barbiturate enthalten diese Tabletten nicht. Sie hätten mir nur unzählige Schmerz- und Übelkeitsstunden ersparen können. Und manches mehr. :-(

 

 

* Optalidon special gehört zu den Migränemitteln; es ist verschreibungspflichtig. Wirkstoffe: Dihydroergotaminmesilat, Propyphenazon. [Rote Liste 1997: Migränemittel 61 021]

 

-> Siehe dazu auch: Diskussionsseite – Epileptoide Krankheiten, Migrälepsie; Dopamin & Co. – Ein Anfang, Die Stressreaktion; Glossar – Zirkumventrikuläre Organe; Zum Nachdenken – Aspergillus (Ergotalkaloide) etc.

 

- Bitte weiterlesen bei: Zum Nachdenken – Hypothalamuskerne -

 

 

Siehe auch:

Dopamin & Co. – Insulin

Essen & Co. – Albumin, Aminosäuren, Citratzyklus, Mengen- und Spurenelemente; Mineralstoffe

Hypothalamus, Hypophyse, Nebenniere

Fragen, Fragen, Fragen – Galaktose/Fruktose/Glutathion/GABA, Gynäkomastie

Glossar –

Biotransformation, Blutgerinnung, Drüsen, GABA, GABA und Pankreas, Hautschichten, Leukozyten (Granulozyten), Nervenzellen, Puffersysteme, Strukturen für Zellkontakte und Zellkommunikation

Zum Nachdenken –

EDRF (Perikard, seröse Höhlen etc.), Eiweißabbau, Fettabbau, Hyperammonämie, Hypogonadismus (NNR-Insuffizienz etc.), Hypoglykämie, Mimik, Myotonie, Schockformen

Etc.

 

Bei Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hypophyseninsuffizienz

http://en.wikipedia.org/wiki/Prolactin

http://de.wikipedia.org/wiki/Thyreoliberin

Etc.

 

Quelle und zum Weiterlesen:

Klinisches Wörterbuch ‚Pschyrembel’ (1994, 2007)

 

 

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