Hypothalamus

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

INHALT/ÜBERSICHT:

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 Hypothalamus

... und Area preoptica (Thermoregulationszentrum)

  • Nucleus suprachiasmaticus (-> zirkadianer Rhythmus)
  • Nucleus preopticus medianus (-> Durst)
  • Nucleus preopticus medialis (-> GnRH)
  • Nucleus preopticus ventrolateralis (-> Schlaf/Wachheit)

... und Hypophyse

... und Nebenniere

  • Nebennierenrinde (NNR)
  • Nebennierenmark (NNM)

... und Thalamus

  • mit Epithalamus (Habenula und Epiphyse), Subthalamus, Nucleus subthalamicus, Metathalamus (Schaltstelle der zentralen Seh- und Hörbahn), Hypothalamus (Chiasma opticum, Tractus opticus, Tuber cinereum, Lamina terminalis, Hypophyse, Corpus mammillare = Schaltstelle des 'Limbischen Systems')

Funktionen des Thalamus:

Wahrnehmen von

  • Berührungs-, Schmerz- und Temperaturempfindungen (exterozeptive Reize)
  • Geschmacks-, Eingeweide- und Gleichgewichtsempfindungen (propriozeptive Wahrnehmungen)

und Weiterleitung an die Großhirnrinde.

Zusammen mit dem 'extrapyramidalen System' ist der Thalamus an den sog. 'Ausdrucksbewegungen' (sog. Psychoreflexe, Bedingungsreflexe) beteiligt.

[-> Siehe dazu auch: Zum Nachdenken - Projektionsbahnen und extrapyramidales System]

 

 

Der Hypothalamus liegt unterhalb vom 'Thalamus' und ist ein Teil des 'Zwischenhirns'.

Zu ihm gehören:

 

- Chiasma opticum (= Sehnervenkreuzung)

- Tractus opticus (= ein Abschnitt der Sehbahn)

- Tuber cinereum (= 'grauer Höcker')

- Lamina terminalis (= Blättchen grauer Substanz vor und über dem Chiasma opticum)

- Hypophyse

- Corpus mamillare (= Schaltstelle des limbischen Systems)

 

-> Siehe auch 'Limbisches System'

 

Der Hypothalamus steuert und kontrolliert bzw. koordiniert zahlreiche Körperfunktionen, wie z. B.:

 

- Körpertemperatur

- Wasserhaushalt, Schweißsekretion

- Fettstoffwechsel

- Kreislauf-, Atem-, Verdauungs- und Blasenfunktion

- Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme

- Wach- und Schlafrhythmus

 

Kontrollliert werden diese Körperfunktionen über 'Rezeptoren', gesteuert und 'koordiniert' auf zwei Wegen:

 

 

Nerval

-> über das 'vegetative Nervensystem' und 'Neurotransmitter'*

 

Hormonell

-> über den Blutweg und Hormone und 'Neuropeptide'*

 

Auch an der Entstehung von Gefühlen (Wut, Aggressionen usw.) ist er beteiligt.

Über den Hypophysenstiel ist er mit der Hypophyse (= Hirnanhangdrüse) verbunden.

 

-> Siehe auch Hypohyse, Hypophysenvorder- und Hypophysenhinterlappenhormone

 

 

*Neurotransmitter = chemische Substanzen; sie leiten die 'Erregung' weiter an den Synapsen im ZNS

(= Zentrales Nervensystem = Gehirn und Rückenmark) und in den 'peripheren Nerven'.

 

Bisher bekannte Neurotransmitter sind u. a.: Acetylcholin, Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, GABA, Serotonin. (-> Siehe 'Neurotransmitter'.)

 

Eine Synapse ist eine Umschaltstelle für die Erregungsübertragung von einer Nervenzelle auf eine andere oder auf ein sog. 'Erfolgsorgan', z. B. einen Muskel. An den Synapsen wirken viele Arzneimittel. 

 

* Neuropeptide = Botenstoffe im Gehirn - z. B. für die Steuerung von Hunger, Schlaf, Sexualität, Schmerzempfindung. Die bekanntesten Neuropeptide sind Endorphine. Ihre 'Aufgabe':

  • Feinabstimmung vieler Nerven- und Hormonfunktionen
  • Hilfe in Stress-Situationen, um trotzdem noch handlungsfähig zu sein (Schmerzen werden gedämpft und die Stimmung 'gehoben' - Schmerz und Angst kommen dann erst später ins Bewusstsein ...)
  • Bei Ausdauersport z. B. geben sie ein Gefühl von Ruhe, Gelassenheit und Wohlbefinden ...

 

 

 

Hormone des Hypothalamus

 

Der Hypothalamus steht an 'oberster Stelle' zur Regelung des Hormonsystems.

Er produziert zum einen: Oxytocin und Adiuretin.

Diese beiden Hormone werden über den Hypophysenstiel an den Hypophysenhinterlappen (HHL) weitergeleitet, dort gespeichert und bei Bedarf ins Blut abgegeben:

 

Oxytocin (das sog. 'Zärtlichkeitshormon')

Es wird z. B. ausgeschüttet durch Reizung und Dehnung der 'Genitalorgane' (z. B. während der Geburt; es löst die Wehen aus), durch visuelle und olfaktorische Reize.

 

ADH (Adiuretin, Vasopressin)

Es reguliert den sog. 'osmotischen Druck' und den 'Flüssigkeitshaushalt' im Körper bzw. in den 'Körperzellen'. ADH bewirkt an den Nieren eine verminderte Urinausscheidung. Wenn zuviel Wasser im Körper vorhanden ist, wird kein ADH mehr ausgeschüttet, und dies veranlasst wiederum die Nieren, vermehrt Urin auszuscheiden.

Bestimmte Medikamente (z. B. Barbiturate), aber auch gefühlsmäßige Einflüsse, führen zu einer vermehrten Ausschüttung von ADH. Alkohol hingegen vermindert die Sekretion.

-> Der Flüssigkeitshaushalt kommt jeweils aus dem 'Gleichgewicht' ...

 

Zum anderen produziert der Hypothalamus die sog. 'Releasing- und Inhibiting-Hormone':

 

-> 'Releasing-Hormone' stimulieren die Ausschüttung von HVL-Hormonen

-> 'Inhibiting-Hormone' hemmen die Ausschüttung von HVL-Hormonen

 

-> HVL = Hypophysenvorderlappen. Siehe auch 'Hypophyse'

 

Die wichtigsten Hormone des Hypothalamus sind:

 

TRH = Thyreotropin-Releasing-Hormon

-> wirkt auf die Schilddrüse und bewirkt die Ausschüttung von TSH (= Thyreoidea-stimulierendes Hormon)

 

CRH = Corticotropin-Releasing-Hormon

-> wirkt auf die Ausschüttung von ACTH (= Adrenocorticotropes Hormon)

 

Gn-RH = gonadotropes Releasing-Hormon

-> wirkt auf die Ausschüttung der Hormone, die auf die Keimdrüsen wirken - FSH (= follikelstimulierendes Hormon) und LH (= luteinisierendes Hormon)

 

GH-RH = Growth-Hormone-Releasing-Hormon

-> wirkt auf die Ausschüttung des Wachstumshormons

 

GHRIH = Somatostatin

-> hemmt die Ausschüttung des Wachstumshormons (STH) und auch die Ausschüttung von:

TSH, ACTH, Insulin, Glucagon, Gastrin, Cholecystokinin

-> wird auch aus den D-Zellen der Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse freigesetzt

 

PRL-RH = Prolaktin-Releasing-Hormon

-> stimuliert die Prolaktinausschüttung

 

PRL-IH = Prolaktin-Inhibiting-Hormon

-> hemmt die Prolaktinausschüttung

 

MRH = Melanotropin-Releasing Hormon

-> stimuliert die Sekretion von MSH = Melanozyten-stimulierendes Hormon

 

MIH = Melanotropin-Inhibiting Hormon

-> hemmt die Ausschüttung von MSH = Melanozyten-stimulierendes Hormon

 

Siehe auch:

Hypophyse

Dopamin & Co. - Secretin, Somatostatin

Essen & Co. - Ergänzungen

Zum Nachdenken Hypogonadismus, Hypopituitarismus, Hypothyreose

Gedankensplitter - Bulbus olfactorius etc.

 

Quellen und zum Weiterlesen:

Klinisches Wörterbuch 'Pschyrembel' und 'Naturheilpraxis heute'

 

 

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