Arc = Arg3.1
activity-regulated cytoskeleton-associated protein (also known as Arg3.1)
“Arc is widely considered to be an important protein in neurobiology because of its activity regulation, localization, and utility as a marker for plastic changes in the brain.”
[Quelle und zum Weiterlesen: http://en.wikipedia.org/wiki/Arc_(protein)]
Lokalisiert ist Arg3.1 im Zellkern, und es ist z. B. wichtig für:
- Die Ausbildung einer stabilen Langzeit-Potenzierung (sog. LTP = langandauernde Verstärkung der synaptischen Übertragung).
- Die Konsolidierung (‚Verfestigung’) des Langzeitgedächtnisses.
Assoziiert (‚verknüpft’) ist es ist mit dem NMDA-Rezeptor, einem der – mindestens 5 - Rezeptortypen für Glutamat.
Die Aktivierung dieses Rezeptors ist erforderlich für die Einleitung und Aufrechterhaltung der synaptischen Plastizität (= aktivitätsabhängige Änderung der Stärke der synaptischen Übertragung).
Zur Erinnerung, zum Nachdenken, ‚Querdenken’ ...
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NMDA NMDA-Rezeptoren | N-Methyl-D-Aspartat
N = Stickstoff (Nitrogenium)
Methionin Die essentielle Aminosäure Methionin ist wichtigster physiologischer Lieferant von Methylgruppen. Coenzym bei der Methylgruppenübertragung ist Tetrahydrofolsäure (= biologisch aktive Form der Folsäure).
-> Siehe auch: Zum Nachdenken - Cholin
Aspartat Aspartat ist Salz der Aminosäure Asparaginsäure; als exzitatorischer (erregender) Neurotransmitter ist Aspartat eng verwandt mit Glutamat (Ligand der Glutamatrezeptoren). Asparaginsäure ist als Aminogruppendonor wichtig im Harnstoffzyklus und bei der Biosynthese der Purin- und Pyrimidinbasen.
Zur Erinnerung ... Stickstoffmonoxid diffundiert nach Aktivierung der Acetylcholin-Rezeptoren ... in die benachbarte Muskelschicht und und relaxiert diese durch Steigerung der cGMP-Synthese; es wird aus Arginin biosynthetisiert.
-> Siehe auch: Dopamin & Co. – Stickstoffmonoxid; Essen & Co. – Aminosäuren (Arginin – im Säuglingsalter essentiell); Glossar - ATP und cAMP/cGMP
Im Harnstoffzyklus (syn. Arginin-Harnstoff-Zyklus) wird Ammoniak entgiftet durch Verknüpfung mit CO2 zu Harnstoff (in Mitochondrien und im Zytosol der Leberzellen). Ammoniak entsteht v. a. beim Abbau von Aminosäuren.
Die häufigsten Purinbasen sind Adenin und Guanin; die häufigsten Pyrimidinbasen sind Uracil, Thymin und Cytosin.
-> Siehe auch: Glossar – ATP (Adenin, Guanin etc.), GABA, Zellorganellen; Zum Nachdenken - Hyperammonämie
Zum Nachdenken ... „N-Methyl-D-Aspartat Rezeptoren (NMDA-R) sind ionotrope Glutamatrezeptoren die für Na+, K+ und insbesondere für Ca2+-Ionen permeabel sind. ...“
„Im noch nicht ausgereiften Nagetierhirn finden sich auch mehr NMDA-R als im adulten Gehirn, ein Umstand, der mit der Notwendigkeit der erfahrungsabhängigen Modifikation von neuronalen Schaltkreisen bei juvenilen Tieren in Verbindung gebracht wurde. Die starke hirnregionale NMDA-R Diversität in adulten Tieren erklärt dagegen die Einbindung des NMDA-R in diverse physiologische und pathophysiologische Funktionszusammenhänge (synaptische Plastizität, Schlafverhalten, Schmerzwahrnehmung, zirkadiane Rhythmen, Gedächtnis, Emotionalität, Hyperaktivität, Drogenabhängigkeit, Epilepsie, Schizophrenie, Depression).“
[Quelle: Siehe Diplomarbeiten etc. – Lernen und Gedächtnis, S. 22/23]
„Es ist gegenwärtig noch offen, ob NMDA-R nur an der Akquisition (Kurzzeitgedächtnis respektive Arbeitsgedächtnis), der Konsolidierung (Langzeitgedächtnis respektive Referenzgedächtnis) oder an beiden Stufen der Gedächtnisbildung beteiligt sind.“ [Quelle: Siehe Diplomarbeiten etc. – Lernen und Gedächtnis, S. 117]
„Es wurde gefolgert, daß NMDA-R über assoziierte Second Messengerkaskaden an der Gedächtnisbildung partizipieren.“ [Quelle: Siehe Diplomarbeiten etc. – Lernen und Gedächtnis, S. 119]
-> Siehe auch: Glossar – ATP (‚schizophrenic illness’, NMDA-Rezeptor), Gedächtnis, Second messenger
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Glutamat Salz der Glutaminsäure | Glutamat ist erregender (exzitatorischer) Neurotransmitter; vermitttelt Nervenimpulse zum Hippocampus, Thalalmus und zu den Basalganglien: Vermittlung von Sinneswahrnehmungen Modulation der Motorik Lernen und Gedächtnis
-> Siehe auch: Glossar – Basalganglien, Gedächtnis
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Glutamatrezeptoren | Es sind mind. 5 verschiedene Rezeptortypen: NMDA-, AMPA- und Kainat-Rezeptoren sind Ionenkanäle m-Glu1- und m-glu2-Rezeptoren aktivieren G-Proteine
Zur Erinnerung ... G-Proteine binden Guaninnukleotide und steuern spezifische Zellaktivitäten. - Sie sind aktiv, wenn GTP (Guanosintriphosphat)gebunden ist. - Inaktiv werden sie durch GDP (Guanosindiphosphat).
-> Siehe auch: Glossar – ATP (Guanin, Guanosin etc.), cAMP/cGMP (und G-Proteine); GABA (Glutamat etc.)
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Synapsen | Sind Umschaltstellen für die Errregungsübertragung von einer Nervenzelle auf eine andere oder auf das Erfolgsorgan - z. B. eine Muskelzelle.
-> Siehe auch: Dopamin & Co. – Neurotransmitter; Leitungsbahnen
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Zum Weiterlesen ...
Arc/Arg3.1 | ... ist wesentlich für die Festigung der synaptischen Plastizität und für das Gedächtnis.
... ‚Arc/Arg3.1 knockout-Mäuse’ scheitern an der Ausbildung von Langzeit-Erinnerungen bei impliziten und expliziten Lernaufgaben.
Implizit = nicht aus sich selbst zu verstehen, sondern logisch zu erschließen Explizit = ausdrücklich, deutlich
Quelle und zum Weiterlesen: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17088210
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Arc/Arg3.1 und AMPA-Rezeptor | ... Arc/Arg3.1 wird – zur Kontrolle der synaptischen Stärke und der zellulären Erregbarkeit – dynamisch exprimiert über den AMPA-Rezeptor:
AMPA-Rezeptor = Glutamat-Rezeptortyp (Ionenkanal)
Quelle und zum Weiterlesen: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17088213
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Arc/Arg3.1, Endozytose und AMPA-Rezeptor
| Endozytose ist die Aufnahme von Makromolekülen (z. B. Proteine, Lipoproteine) und Partikeln (Teilchen) in gelöster oder fester Form in die Zelle. Man unterscheidet:
Pinozytose = Aufnahme in gelöster Form Phagozytose = Aufnahme in fester Form
-> Siehe auch: Glossar – Zellorganellen (Pinozytose, Phagozytose, Mechanismen der transmembranen Stoffbewegungen etc.)
Zum Weiterlesen: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17088211
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Und zum Weiterlesen ...
„Die Öffnung der NMDA-Rezeptor-Kanäle hängt von der Bindung des Agonisten Glutamat und des
Co-Agonisten Glycin bei einer zeitgleichen Depolarisierung der postsynaptischen Membran ab.
Die Depolarisierung bewirkt das Entfernen einer spannungsabhängigen Blockade von Magnesiumionen aus der Öffnung des Kanals (Nowak et al., 1984). ... Das Öffnen der NMDA-Rezeptor-Kanäle erlaubt den Einstrom von Kalziumionen.“
[http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServlet/
FUDISS_derivate_000000001351/4_4.pdf;
jsessionid=428C15FB85A75333309944112BFA7FD9?hosts=
Stichworte: Die Rolle von Arg3.1 an der Synapse, Fragiles X-Syndrom (Martin-Bell-Syndrom), NMDA-Rezeptor etc.]
Quellen und zum Weiterlesen:
Klinisches Wörterbuch ‚Psychyrembel’
de.wikipedia.org/wiki/Langzeit-Potenzierung, Synaptische Plastizität etc.