Text aus 'Wunderwerk Gehirn - Cornea':
Fossa cranii = Schädelgrube
Es gibt eine vordere, mittlere und hintere Schädelgrube. Es sind Abteilungen in der inneren Schädelbasis. Sie nehmen jeweils auf:
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Vordere Schädelgrube (Fossa cranii anterior) | Stirnlappen (Frontallappen): Enthält Assoziationsareale und das Broca-Sprachzentrum (motorisch).
ARTERIELLE VERSORGUNG durch die: Arteria meningea anterior (Ast der Arteria ophtalmica*); sie versorgt: - Dura mater der vorderen Schädelgrube - Vordere und mittlere Siebbeinzellen - Stirnhöhle - Nasenseptum und seitliche Nasenwand
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Mittlere Schädelgrube (Fossa cranii media) | Schläfenlappen (Temporallappen) Hypophyse Chiasma opticum (Sehnervenkreuzung)
Der Temporallappen enthält das Hörzentrum und das Wernicke-Zentrum für die Spracherkennung.
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Hintere Schädelgrube (Fossa cranii posterior) | Hinterhauptlappen (Occipitallappen) Kleinhirn (Cerebellum) Brücke (Pons) Medulla oblongata
Der Occipitallappen enthält das Sehzentrum und das visuelle Assoziationsgebiet.
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* Die ARTERIA OPHTALMICA ‚entspringt’ aus der ARTERIA CAROTIS INTERNA. Diese verläuft u. a. im Karotiskanal (Canalis caroticus) und im SINUS CAVERNOSUS. Die ARTERIA CAROTIS INTERNA versorgt:
- Paukenhöhle (Teil des Mittelohrs mit den ‚Gehörknöchelchen’)
- Hirnhaut
- Ganglion trigeminale (s. o.)
- Hypophyse
- Augenhöhle einschl. Bulbus (Augapfel)
- Teile des Gehirns
- Vordere Teile der Nasenhöhle
- Stirn
Der Karotiskanal enthält auch den PLEXUS CAROTICUS INTERNUS. Dies ist ein ‚sympathisches Nervengeflecht’ um die ARTERIA CAROTIS INTERNA mit ‚sympathischen Wurzeln’ für:
- Die ‘Nervenknoten’: Ganglion ciliare, pterygopalatinum, sublinguale, oticum.
- Die ‘Nerven’ NERVI CAROTICOTYMPANICI für den PLEXUS TYMPANICUS.
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Ganglion - ciliare - pterygopalatinum - sublinguale - oticum
Ein Ganglion (‚Nervenknoten’) ist eine Anhäufung von Ganglienzellen* im Verlauf peripherer Nerven; der Nerv wird dadurch ‚verdickt’. Er ist von einer Bindegewebskapsel umhüllt.
* Ganglienzelle = Nervenzelle = Zelle des Nervengewebes; ihr Zellkörper (Zytoplasma) enthält u. a. Neurofibrillen und Mitochondrien.
Die Mitochondrien (= ‚Kraftwerke der Zellen’ zur Energiegewinnung aus Nährstoffen und Bereitstellung von ‚Rohstoffen') enthalten die Enzyme - der Atmungskette - der oxidativen Phosphorylierung - des Citratzyklus - der Betaoxidation.
-> Siehe auch: Glossar – Bindegewebe; Fibrillen; de.wikipedia.org/wiki – Mitochondrium etc.
| Ganglion ciliare Parasympathisches Ganglion. Es versorgt: Innere Augenmuskeln, Cornea, Sklera, Choroidea und Bindehaut.
In diesem Ganglion erfolgt die Umschaltung präganglionärer Fasern des NERVUS OCULOMOTORIUS auf postganglionäre Neuronen.
Ohne Umschaltung ziehen hindurch: - Postganglionäre Sympathikusfasern des Plexus caroticus internus (s. o.). - Zuführende (afferente) Fasern des NERVUS NASOCILIARIS; er versorgt u. a. die äußere und mittlere Augenhaut (s. o.).
[Neuron = Nervenzelle mit all ihren Fortsätzen.]
Ganglion pterygopalatinum (Meckel-Ganglion) Parasympathisches Ganglion. Es versorgt u. a. die Augenhöhle (Orbita) und die Tränendrüse.
Umschaltung von präganglionären Fasern des NERVUS PETROSUS MAJOR auf postganglionäre Neurone.
Ohne Umschaltung ziehen hindurch: - Postganglionäre Sympathikusfasern des Plexus caroticus internus. - Zuführende (afferente) Fasern des NERVUS MAXILLARIS (= mittlerer Ast des NERVUS TRIGEMINUS; verläuft in der seitlichen Wand des Sinus cavernosus) und versorgt u. a.:
Ganglion sublinguale Parasympathische Ganglienzellen zwischen dem NERVUS LINGUALIS (versorgt u. a. die Gaumenmandel und die vorderen zwei Drittel der Zunge) und der Glandula submandibularis (Unterkieferspeicheldrüse).
Im GANGLION SUBMANDIBULARE (parasympathisches Ganglion) werden präganglionäre Fasern der Chorda tympani (‚Paukensaite’, verläuft durch die Paukenhöhle) auf postganglionäre Neuronen umgeschaltet. Es versorgt: Glandula submandibularis, sublingualis und die Glandulae linguales.
Ohne Umschaltung ziehen hier hindurch: - Postganglionäre Sympathikusfasern des Plexus caroticus internus. - Zuführende (afferente) Fasern des NERVUS LINGUALIS.
Ganglion oticum Parasympathisches Ganglion. Es versorgt die Ohrspeicheldrüse (Glandula parotidea).
Umschaltung von präganglionären Fasern des NERVUS PETROSUS MINOR auf postganglionäre Neuronen.
Ohne Umschaltung ziehen hindurch: - Postganglionäre Sympathikusfasern des Plexus caroticus internus. - Zuführende (afferente) Fasern des NERVUS MANDIBULARIS (= unterer Ast des NERVUS TRIGEMINUS); er versorgt:
[Die Gehörknöchelchen liegen in der Paukenhöhle: Hammer (Malleus) Amboss (Incus) Steigbügel (Stapes)
Bei großem Lärm spannt sich der ‚Steigbügelmuskel’ (Musculus stapedius; liegt in der hinteren Paukenhöhlenwand)) reflexartig an, versteift die Gehörknöchelchenkette und schützt so das Ohr vor lautem Schall. Der Steigbügelmuskel wird versorgt vom NERVUS STAPEDIUS, einem Ast des NERVUS FACIALIS (VII. Hirnnerv). Der NERVUS FACIALIS kann leicht durch äußere Einflüsse geschädigt werden und dann u. a. zu einer erhöhten Schallempfindlichkeit (= Hyperakusis) führen.
Das Trommelfell (Membrana tympanica) liegt zwischen dem äußeren Gehörgang (Meatus acusticus externus; besteht aus einem äußeren knorpeligen und einem inneren knöchernen Abschnitt) und der Paukenhöhle.]
-> Siehe auch: Hirnnerven; Wunderwerk Mensch – Hörbahn
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NERVI CAROTICOTYMPANICI für den PLEXUS TYMPANICUS (= Jacobson-Geflecht)
| Der PLEXUS TYMPANICUS ist ein allgemein sensorisches, parasympathisches und sympathisches Nervengeflecht unter der mittleren Paukenhöhlenschleimhaut.
Es wird gebildet von:
NERVUS TYMPANICUS Versorgt sensorisch Paukenhöhle, Ohrtrompete (Tuba auditiva), Zellen des Warzenfortsatzes (Cellulae mastoideae). Versorgt parasympathisch die Ohrspeicheldrüse (Glandula parotidea).
NERVI CAROTICOTYMPANICI Sympathische Fasern des Plexus caroticus internus.
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Siehe auch:
Hypophyse
Leitungsbahnen - Tractus
Nervensystem
Wunderwerk Gehirn – Hirnsinus etc.
de.wikipedia.org/wiki - Ganglion cervicale superius etc.
Und siehe auch:
Wahrnehmung
Hören und Lernen
Sehen und Lernen
Gedankensplitter - 'Layer to layer'
Quelle und zum Weiterlesen:
Klinisches Wörterbuch ‚Pschyrembel’