Blogbuch-Gedanken …

 

[Schlafparalyse]

 

Wasserstoffperoxid, Tyrosinase und Melaninbildung

 

- „Datensammlung“, Denkmodell –

 

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ÜBERSICHT

Teil 1:

Eigenschaften von Wasserstoffperoxid

Katalasen, Peroxidasen

 

Grau- bzw. Weißfärbung von Haaren im Alter:

Aufgrund eines geringeren Abbaus von Wasserstoffperoxid in den Haaren


[Exkurs: Haare]

 

Teil 2:

Wasserstoffperoxid, Tyrosinase und Melaninproduktion:

Wasserstoffperoxid behindert die Funktion des Enzyms Tyrosinase, das für die Melaninproduktion benötigt wird 

 

Tyrosinase:

Bei Menschen, Pflanzen und Insekten

 

Melanogenese

 

Melanosomen, Tyrosinase und Methionin

 

Tyrosinase-Inhibitoren:

Flavonoide, Stilbenderivate (z. B. Resveratrol)

Kojisäure, Kumarine, Vanillinsäure, Vanillin u. a.

 

Teil 3:

Dopamin-‘Update‘

 

Anhang 2:

ÜBERSICHT

Dopamin-, Noradrenalin-, Adrenalin-, Thyroxin- und Melaninsynthese

 

 

 

Teil 1:

 

Wasserstoffperoxid, Tyrosinase und Melaninbildung

 

Wasserstoffperoxid …

  • ist eine weitgehend stabile Flüssigverbindung aus Wasserstoff und Sauerstoff,
  • ist eine schwache Säure,
  • ist ein sehr starkes Oxidationsmittel (-> Oxidationsmittel können Elektronen aufnehmen*),
  • reagiert heftig mit z. B. Kupfer, Messing, Kaliumiodid (-> starkes Bleich- und Desinfektionsmittel),
  • neigt dazu, in Wasser und Sauerstoff zu zerfallen.

 

* Oxidation = Entzug von Elektronen; Elektron = negativ geladenes Elementarteilchen.

Bitte lesen bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Oxidation

https://de.wikipedia.org/wiki/Elektron

  • „Wasserstoffperoxid entsteht bei zahlreichen biochemischen Prozessen. Im biologischen Kreislauf entsteht es durch die oxidative Metabolisierung von Zucker.
  • Der Organismus schützt sich gegen seine toxische Wirkung mittels Enzymen – Katalasen, Peroxidasen -, die es wieder zum ungiftigen O2 und H2O zersetzen.“

[Quelle und zum Weiterlesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffperoxid]

 

 

Erläuterungen dazu:

.

.

Katalasen

Katalase spaltet toxisches Wasserstoffperoxid:

2H2O2 -> 2H2O + O2.

Katalase ist eine Oxidoreduktase mit Häm* als prosthetischer Gruppe (‚Coenzym‘) in jeder Untereinheit.

 

VORKOMMEN:

- In Erythrozyten (rote Blutkörperchen).

- In Peroxisomen* vieler Organe (v. a. der Leber und Niere).

 

* Häm ist Bestandteil von Hämoglobin (= sog. roter Blutfarbstoff). Hämoglobin ist eisenhaltig, bindet und transportiert Sauerstoff: Dieser wird in der Lunge aufgenommen (unter Bildung von Oxyhämoglobin) und in den Kapillaren in das Gewebe abgegeben.

Außerdem ist Hämoglobin an der pH-Regulierung des Blutplasmas beteiligt.

-> Siehe dazu auch: Glossar A-Z – Bilirubin und enterohepatischer Kreislauf (und Häm); Glossar – Leukozyten (und Erythrozyten, Erythropoese), Puffersysteme

 

Zum Weiterlesen, Nach- und ‚Querdenken‘ …

„Die meisten aeroben und fakultativ anaeroben Bakterien wie auch Pilze haben das Enzym Katalase, welches imstande ist, das für die Zellen giftige H2O2 zu spalten.“

[Quelle und zum Weiterlesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Katalase]

 

“Catalase is usually located in a cellular organelle called the peroxisome*. Peroxisomes in plant cells are involved in photorespiration (the use of oxygen and production of carbon dioxide) and symbiotic nitrogen fixation …”.

[Übersetzt in etwa: Katalase ist normalerweise in Zellorganellen lokalisiert, in den sogenannten Peroxisomen*. Peroxisomen in Pflanzenzellen sind beteiligt an der Photosynthese … und der symbiotischen Stickstofffixierung …“.]

 

 

WICHTIG:

“Some humans have very low levels of catalase (acatalasia*), yet show few ill effects.”

[Übersetzt in etwa: Manche Menschen haben sehr niedrige Katalase-Level, zeigen aber nur wenig Krankheitszeichen.]

[Quelle und zum Weiterlesen:

https://en.wikipedia.org/wiki/Catalase]

 

* Peroxisomen = sog. Microbodies; VORKOMMEN v.a. in Hepatozyten (Leberzellen) und Zellen des Nierenepithels; sie enthalten Peroxidasen und Katalase.

* Akatalasie = niedrige Katalase-Level.

* Akatalasämie = vollständiges Fehlen von Katalase in Blut und Geweben.

 

-> Siehe dazu auch: Fragen, Fragen, Fragen – Katalase; Glossar A-Z – Bilirubin und enterohepatischer Kreislauf (Häm); Glossar – Zellorganellen; Gedankensplitter – Bodenstandsanzeiger (Teil 3: Stickstoffkreislauf)

https://de.wikipedia.org/wiki/Akatalasie

https://en.wikipedia.org/wiki/Acatalasia

 

https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4me_(Stoffgruppe) [Häme] etc.

 

Peroxisomen = sog. Microbodies

[Noch einmal …]

 

VORKOMMEN:  

- v.a. in Hepatozyten (Leberzellen) und Zellen des Nierenepithels;

- sie enthalten Peroxidasen und Katalase.

 

[VORKOMMEN der Katalasen auch in Erythrozyten (rote Blutkörperchen).]

 

Peroxidasen

Gehören zu den Oxidoreduktasen:

Sie nutzen Wasserstoffperoxid (H2O2) als Oxidationsmittel und übertragen von einem Substrat – z. B. Glutathion, aromatische Amine – Wasserstoff darauf, so dass 2H2O entsteht.

Die prosthetische Gruppe (‚Coenzym‘) ist häufig Häm (s.o.).

 

-> Siehe dazu auch: Fragen, Fragen, Fragen – Galaktose, Fruktose, Glutathion, GABA; Glossar A-Z – Bilirubin und enterohepatischer Kreislauf (und Häm)

https://de.wikipedia.org/wiki/Peroxidasen

https://de.wikipedia.org/wiki/Aromatische_Amine

 

Enzyme

- Steuern den überwiegenden Teil biochemischer Reaktionen.

- Ihre Bildung in der Zelle erfolgt über Proteinbiosynthese an den Ribosomen*.

- Werden auch zur Herstellung einiger Medikamente und Insektenschutzmittel verwendet.

 

[Quelle und zum Weiterlesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Enzym]

 

* VORKOMMEN der Ribosomen:

Frei im Zytoplasma oder an die Membranen des (granulierten) endoplasmatischen Retikulums (ER) gebunden.

 

„Bestimmte Zellorganellen (Mitochondrien und Chloroplasten) haben eigene (prokaryotenähnliche) Ribosomen.“ [Pschyrembel]

 

Mitochondrien = ‚Kraftwerke der Zelle‘ = lipoidreiche Zellorganellen mit Doppelmembran, lokalisiert meist in der Nähe von Energiequellen (z. B. Fettvakuolen) oder ATP-bedürftigen Zellstrukturen; sie enthalten die Enzyme der Atmungskette.

Chloroplast = kugeliger Einschluss der Pflanzenzellen, der Chlorophyll enthält. Chlorophyll ist magnesiumhaltiger, grüner Farbstoff in Pflanzenzellen, der die Assimilation ermöglicht. [DUDEN]

-> Siehe dazu auch: Glossar – ATP, Redoxsystem, Zellorganellen

Bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Assimilation_(Biologie) etc.

https://en.wikipedia.org/wiki/Assimilation_(biology)

 

- S. dazu a.: Teil 2 (Tyrosinase) -

 

 

 

Noch einmal zu Peroxidasen …

Peroxidasen sind Enzyme, welche die Reduktion von Peroxiden (meist Wasserstoffperoxid) katalysieren. Die Reaktion dient hauptsächlich der Entfernung der giftigen Peroxide, aber auch zur Oxidation von Iodid bei der Synthese des Schilddrüsenhormons Thyroxin [‚T4‘] im Menschen.

Die Umkehrreaktion der Katalase wird dagegen in manchen Peroxidasen zur Erzeugung von Wasserstoffperoxid genutzt.

Peroxidasen sind in allen Lebewesen zu finden, beim Menschen sind 17 solcher Enzyme entdeckt, von denen bei fünf erbliche Enzymmangelkrankheiten bekannt sind (DUOX2, MPO, TPO, EPX, CAT).“

 

[Quelle: Wikipedia – Peroxidasen; Link oben]

 

- S. a.: Anhang 2 (Übersicht: Dopamin-, Noradrenalin-, Adrenalin-, Thyroxin- und Melaninsynthese) -

 

 

Siehe dazu auch:

Essen & Co. – Aminosäuren, Phenylalanin/Tyrosin, Atmungskette, Glutathion

Spurenelemente – Jod/Iod (Schilddrüsenhormone, Stoffwechselwirkungen, Zusammenhang zwischen Eisenhaushalt und Schilddrüsenstoffwechsel)

Glossar – Antioxidative Enzyme, Antioxidanzien, Redoxsystem

 

 

Und zum Nach- und ‚Querdenken‘ …

  • „Die weibliche Eizelle produziert nach der Befruchtung durch ein Spermium kurzzeitig Wasserstoffperoxid in geringer Konzentration, sodass andere Spermien abgetötet werden.
  • Zudem stellt Wasserstoffperoxid ein Signalmolekül für die Induktion der pflanzlichen Abwehr von Pathogenen dar (Aspekt der Zytotoxizität).“ – S.a.: Teil 2  -

 

 

Grau- bzw. Weißfärbung von Haaren im Alter

 

[ Exkurs: Haare …

 

Haare werden ‚eingeteilt‘ in:

 

Vellushaare am Körper (bilden sich aus den Lanugohaaren der Fetalzeit)

 

Terminalhaare

- der Kopfhaut (Capilli)

- der Augenbrauen (Supercilia)

- der Wimpern (Cilia)

 

Sexualhormonabhängige Haare

- im Bart-, Brust- und Schambereich (Barba, Hirci, Pubes)

- im äußeren Gehörgang (Tragi)

- am Naseneingang (Vibrissae)

 

 

Ein Haar besteht jeweils aus:

 

Haarschaft

-> ragt über die Hauptoberfläche hinaus

 

Haarwurzel

-> reicht bis ins Korium* (Dermis, Lederhaut), manchmal auch bis in die Unterhaut (Subkutis)

-> wird durch den Haarfollikel umschlossen

-> verbreitert sich in die Haarzwiebel (Bulbus pili)

 

Haarzwiebel

-> in ihrem Kern liegt die Haarpapille

-> enthält auch die Zellschicht, von der aus neue Haarzellen gebildet werden (sog. Matrix; s.u.)

 

Haarpapille

-> enthält viele Blutgefäße und versorgt das wachsende Haar mit Nahrung

 

Haarfollikel

-> besteht aus zwei Schichten von epidermalen Zellen (externes und internes Wurzelblatt); beide Schichten sind von einem Bindegewebeblatt umgeben

 

*Korium = Dermis, Lederhaut = der bindegewebige Anteil der Haut zwischen Epidermis und Subkutis.

- S.u.: Tabelle -

 

 

[[Der Vollständigkeit halber - lt. Pschyrembel …

Haarfollikel = hair follicle; Haarbalg i.w.S.; besteht aus:   

- innerer und äußerer epithelialer Wurzelscheide

- bindegewebiger Haarwurzelscheide (Haarbalg)

 

Bitte lesen bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Haarkutikula

https://en.wikipedia.org/wiki/Cuticle_(hair)

 

 

Und der Vollständigkeit halber …

Definition Follikel – lt. Pschyrembel

= kleiner Schlauch, Bläschen:

1. Haarbalg

2. Lymphknötchen, z. B. in der Darmwand

3. Follikel im Eierstock

4. kolloidhaltige Follikel der Schilddrüse und Nebenschilddrüse

5. sekrethaltige Follikel des Hypophysenmittellappens (Hypophysenzwischenlappen; HZL)

 

-> Siehe dazu auch: Glossar – Drüsen; Zum Nachdenken – Lymphatisches System

- S.a.: Aminosäuresequenzen etc.- ]]

 

 

Glashaut (s. Abbildung bei Haare im Pschyrembel) ?

 

„Um die Haarfollikel herum enden Nervenfasern. Sie sind sehr empfindlich und registrieren auch feinste Haarbewegungen, wie z. B. einen leichten Luftzug.“

 

 

Am Haarfollikel bzw. vom Haarbalg unterhalb der Talgdrüse bis zum Stratum papillare der Dermis (s. u.) verläuft der Musculus arrector pili, ein Bündel von ‚glatten‘ Muskelzellen, die vom Sympathikus innerviert (‚versorgt‘) werden. 

 

Seine FUNKTION:

- Aufrichtung des Haars (z. B. bei Kälte und Stress)

- Kompression der Talgdrüse

 

 

Jedes Haar ist mit einer Talgdrüse versehen; diese

  • mündet in die Haarfollikel bzw. in die Haarbälge der Augenwimpern oder frei (z. B. Lippen)
  • sondert Talg ab

 

Bitte lesen bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Talgdr%C3%BCse (Talgdrüse)

https://en.wikipedia.org/wiki/Sebaceous_gland

 

 

Talg

  • „... schützt die Haut, schafft das physiologisch saure Hautmilieu, bedingt damit die Hautflora und besorgt so einen Schutz der Haut vor Krankheitserregern
  • Haar und Talgdrüse werden auch zu einer funktionellen Einheit, der Haartalgdrüseneinheit, zusammengefasst. 
  • Die Zusammensetzung des Talgs ist von Mensch zu Mensch etwas unterschiedlich. Richtwerte sind:

Triglyceride ca. 43 %

freie Fettsäuren ca. 15 %

Wachse ca. 23 %

Squalene* ca. 15 %

Cholesterin ca. 4 %

Zu dieser Fettmischung kommen noch Proteine*. …

 

Täglich bilden sich auf der Hautoberfläche 1–2 g Talg. Der Talg bewahrt die Haut vor Austrocknung. Mit zunehmendem Alter nimmt die Talgproduktion ab, so dass die Haut trockener und verletzlicher wird.“

 

[Quelle: Wikipedia – Talgdrüse; Link unten]

 

 

* Squalen

  • ist ein Antioxidans
  • kann im Gegensatz zu den meisten anderen Antioxidantien (z. B. Ubichinon; s. u.) in höheren Konzentrationen im Körper gespeichert werden
  • wird für die Synthese aller cyklischen Triterpene und Steroide als Zwischenstufe gebildet (z. B. in der Biosynthese von Cholesterin, Steroiden [Östrogene, Testosteron, Cortisol u. a.], Vitamin D)

 

Bitte lesen bei Wikipedia:

Squalen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Squalen

https://en.wikipedia.org/wiki/Squalene

 

“… although plant sources (primarily vegetable oils) are now used as well, including amaranth seed, rice bran, wheat germ, and olives. … All plants and animals produce squalene as a biochemical intermediate, including humans.”

 

[Übersetzt in etwa: … auch Pflanzen (hauptsächlich Pflanzenöle) werden genutzt, einschl. Amaranth, Reiskleie, Weizenkeime und Oliven. … Alle Pflanzen und Tiere produzieren Squalen als Zwischenprodukte, auch Menschen.]

 

 

Triterpene:

https://de.wikipedia.org/wiki/Triterpene etc.

https://en.wikipedia.org/wiki/Triterpene

 

“Animals, plants and fungi all create triterpenes, with arguably the most important example being squalene as it forms the basis of almost all steroids.”    

 

[Übersetzt in etwa: Tiere, Pflanzen und Pilze produzieren Triterpene, von denen Squalen wohl das wichtigste Beispiel ist, weil es die Basis meist aller Steroide bildet.]

 

 

* Proteine sind „biogene (durch Proteinbiosynthese entstandene Naturstoffe mit charakteristischer Aminosäurensequenz (Primärstruktur) und räumlicher Anordnung (Sekundär-, Tertiär- und Quartärstruktur; vgl. Peptide); Proteine sind amphotere Makromoleküle aus mehr als 100 Aminosäureresten. Durch Hitze, organische Lösungsmittel, Salz und extreme pH-Werte können sie (reversibel oder irreversibel) denaturieren.“ [Pschyrembel]

 

 

Bitte lesen bei Wikipedia, WICHTIG:

https://de.wikipedia.org/wiki/Protein

 

„Auf acht Aminosäuren ist der menschliche Organismus besonders angewiesen, denn sie sind essenziell, was bedeutet, dass der Körper sie nicht selbst herstellen kann, sondern mit der Nahrung aufnehmen muss. …

Durch reaktive Sauerstoffspezies [ROS; s.u.] können Proteine oxidiert werden. Dieser Vorgang heißt Proteinoxidation und spielt bei der Alterung und einer Reihe von pathologischen Prozessen eine wichtige Rolle. Die Oxidation kann einen weitgehenden Funktionsverlust bedeuten und zur Ansammlung von degenerierten Proteinen in der Zelle führen. Biologische Funktionen: …“

 

 

TABELLE:

Korium (Dermis, Lederhaut = der bindegewebige Anteil der Haut zwischen Epidermis und Subkutis; s.a.o.: Haarwurzel), Epidermis, Stratum lucidum, Subkutis

.

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Korium

Dermis, Lederhaut:

Bindegewebiger Anteil der Haut; besteht aus zwei Schichten:

1. Stratum papillare

Feinfaserige Struktur mit zahlreichen elastischen und retikulären Fasern, Zellen, Blutkapillaren und Nervenendorganen; ist mit der Epidermis verzapft

2. Stratum reticulare

Kräftige, verfilzte Kollagenfaserbündel und elastische Netze; enthält größere Nerven und Blutgefäße [Blut- und Lymphgefäße], Schweißdrüsen und Haarfollikel.

 

„Die Hautdrüsen [Talg- und Schweißdrüsen] und Haarwurzeln [die Haarwurzel wird vom Haarfollikel umschlossen] liegen überwiegend innerhalb der Lederhaut und auch die meisten Sinnesrezeptoren der Haut befinden sich in dieser Schicht.“

[Quelle: Wikipedia  - Dermis; Link unten]

 

Epidermis

Oberhaut:

Gefäßlose, äußerste Schicht der Haut; sie wird ernährt über die Blutkapillaren der Papillen der Lederhaut; besteht aus 5 Schichten:

1. Stratum basale

2. Stratum spinosum

3. Stratum granulosum

4. Stratum lucidum (Glanzschicht)

5. Stratum corneum

 

„Innerhalb der Basalzellschicht liegen spezielle Sinneszellen für Berührungsreize, die Merkel-Zellen. Zudem liegen hier Melanozyten, die pigmentbildenden Zellen.“

[Quelle: Wikipedia – Epidermis; Link unten]

 

Stratum lucidum

4. Schicht der Epidermis; dazu aus Wikipedia:

https://en.wikipedia.org/wiki/Stratum_lucidum

“Located between the stratum granulosum and stratum corneum layers, it is composed of three to five layers of dead, flattened keratinocytes. … The thickness of the lucidum is controlled by the rate of mitosis (division) of the epidermal cells. In addition, melanosomes determine the darkness of the stratum lucidum.”

 

- Liegt zwischen dem Stratum granulosum und Stratum corneum;

- besteht aus drei bis fünf Schichten aus toten, platten Keratinozyten*;

- seine Dicke wird kontrolliert durch die Mitose*-Rate der epidermalen Zellen;

- Melanosomen sind verantwortlich für das dunkle Aussehen des Stratum lucidum.

 

·        In den Melanosomen befindet sich die Tyrosinase.

·        Tyrosinase enthält die Aminosäure Methionin.

 

* Keratinozyten = „Zellen der Epidermis [Oberhaut; s.u.] auf ihrem Weg und bei ihrem Formwandel vom Stratum basale bis zum Stratum corneum; Einteilung nach Lage und Differenzierung in Basal-, Stachel, Körnerzellen und Hornschuppen.“ [Pschyrembel]

 

* Mitose = Zellteilung nach identischer DNA-Reduplikation;

„Epithelzellen im Darm und in der Oberhaut hingegen vermehren sich wesentlich häufiger als der Durchschnitt und erneuern so innere und äußere Oberflächen des Körpers.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Mitose

 

https://en.wikipedia.org/wiki/Melanosome

“Melanosomes are dependent for their pigment on certain enzymes, especially tyrosinase, that synthesise the large polymers of melanin within the cell.”

[Übersetzt in etwa: Melanosomen sind, je nach Pigment, abhängig von bestimmten Enzymen, besonders von der Tyrosinase, die große Melanin-Polymere innerhalb der Zelle bilden.]

- S.a. Teil 2: Melanosomen –

 

Der Vollständigkeit halber …

Im Hippocampus gibt es auch ein Stratum lucidum …

 

https://en.wikipedia.org/wiki/Stratum_lucidum_of_hippocampus

“In the hippocampus, the stratum lucidum contains many neurons that act locally in local pathways. The spiny neurons of the stratum lucidum act in primary motor control as interneurons that relay to other neurons. The spiny and aspiny neurons act in both inhibitory and excitatory circuits.”

 

https://en.wikipedia.org/wiki/Hippocampus

“The CA3 in the hippocampus proper has the following cell layers known as strata: lacunosum-moleculare, radiatum, lucidum, pyramidal, and oriens. CA2 and CA1 also have four each of these layers and not the lucidum stratum.”

 

… aber nicht in CA2 und CA1. [CA = Abkürzung für Cornu ammonis = Ammonshorn]

 

Und WICHTIG:

Chronic stress resulting in elevated levels of glucocorticoids, notably of cortisol, is seen to be a cause of neuronal atrophy in the hippocampus. This atrophy results in a smaller hippocampal volume which is also seen in Cushing’s syndrome.”

- S.a.u.: Weitere mögliche Ursachen für ein Ergrauen der Haare und Stress -

 

-> Siehe dazu auch: Dopamin & Co. – Ein Anfang, Die Stress-Reaktion; Gedankensplitter – ‚Layer to layer‘ (Hippocampus) etc.

 

Subkutis

Unterhaut:

Gewebeschicht mit Bindegewebesepten mit traubenförmig eingelagerten Fettzellhaufen, Blutgefäßen und Nerven.

 

„Die Subkutis wird von den die Haut versorgenden Blutgefäßen und Nerven durchzogen. Hautanhangsgebilde wie Haarwurzeln und Drüsen, die eigentlich Bestandteile der Dermis sind, können in die Subkutis hineinragen.“

[Quelle: Wikipedia – Subkutis; Link unten]

 

 

[Quelle: Pschyrembel und Wikipedia und Elvira Bierbach – „Naturheilpraxis heute“; Urban & Fischer 2000; S. 817]

 

 

Siehe auch:

Glossar – Drüsen, Hautschichten

 

Bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Papillark%C3%B6rper (Papillarkörper)

[Papillarkörper = die mit Papillen versehene Oberschicht der Epidermis]

 

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Dermis

https://de.wikipedia.org/wiki/Epidermis_(Wirbeltiere)

https://de.wikipedia.org/wiki/Subkutis

 

 

https://en.wikipedia.org/wiki/Dermis

[Dermal papilla: “Blood vessels in the dermal papillae nourish all hair follicles and bring nutrients and oxygen to the lower layers of epidermal cells. … Dermal papillae also play a pivotal role in hair formation, growth and cycling.”]

 

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Haar

„Im unteren Bereich der Lederhaut [Korium, Dermis; s.o.] entsteht das Haar an der Haarpapille. Im Bildungsbereich, der Matrix, lagern zahlreiche Melanozyten, die ihre Pigmente an das entstehende Haar abgeben. Die keratinreichen Hornzellen wandern nach oben und bilden dabei den Haarschaft, der sich innerhalb des Follikels zur Hautoberfläche schiebt.“

 

 

https://en.wikipedia.org/wiki/Hair#Description

“Hair growth begins inside the hair follicle. The only "living" portion of the hair is found in the follicle. The hair that is visible is the hair shaft, which exhibits no biochemical activity and is considered "dead". The base of a hair's root (the "bulb") contains the cells that produce the hair shaft. Other structures of the hair follicle include the oil producing sebaceous gland which lubricates the hair and the arrector pili muscles, which are responsible for causing hairs to stand up. In humans with little body hair, the effect results in goose bumps.”

 

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Sympathikus

Etc.

 

… ENDE Exkurs Haare ]

 

 

Und zurück zum Thema …

Grau- bzw. Weißfärbung von Haaren im Alter

 

ZUSAMMENHÄNGE, zum Nachdenken …

.

.

 

Die „Graufärbung“ (eigentlich Weißfärbung) von Haaren im Alter ist Folge eines geringeren Abbaus von Wasserstoffperoxid in den Haaren – Wasserstoffperoxid sammelt sich an im Haarschaft.

 

Der Verlust von Methionin hängt zusammen mit der Graufärbung von Haaren im Alter; sein Fehlen führt zu einer Anreicherung von Wasserstoffperoxid im Haarfollikel, zu einer verminderten Tyrosinase-Effektivität und zu einem allmählichen Verlust der Haarfarbe. *

 

 

Täglich bilden sich auf der Hautoberfläche 1–2 g Talg. Der Talg bewahrt die Haut vor Austrocknung. Mit zunehmendem Alter nimmt die Talgproduktion ab, so dass die Haut trockener und verletzlicher wird.

 

Haarschaft

 

Haarschaft

-> ragt über die Hauptoberfläche hinaus

 

 

Haarfollikel

 

Haarfollikel

-> besteht aus zwei Schichten von epidermalen Zellen (externes und internes Wurzelblatt)

-> beide Schichten sind von einem Bindegewebeblatt umgeben

 

[Haarfollikel = hair follicle; Haarbalg i.w.S.; besteht aus der inneren und äußeren epithelialen Wurzelscheide und der bindegewebigen Haarwurzelscheide (Harbalg). – Pschyrembel]

 

 

Talg

 

Talg-Zusammensetzung:

Triglyceride ca. 43 %

freie Fettsäuren ca. 15 %

Wachse ca. 23 %

Squalene ca. 15 %

Cholesterin ca. 4 %

Proteine

 

Squalen

-> ist ein Antioxidans

-> kann im Gegensatz zu den meisten anderen Antioxidanzien (z. B. Ubichinon) in höheren Konzentrationen im Körper gespeichert werden

 

 

 

Bitte lesen bei Wikipedia …

 

„Man konnte im Laborversuch zeigen, dass Wasserstoffperoxid die Funktion des Enzyms Tyrosinase behindert, das für die Melaninproduktion benötigt wird. Dies geschieht durch Oxidation der in der Tyrosinase enthaltenen Aminosäure Methionin.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffperoxid

 

 

* „Loss of methionine has been linked to senile greying of hair. Its lack leads to a buildup of hydrogen peroxide in hair follikels, a reduction in tyrosinase effectiveness, and a gradual loss of hair color.”

 

[Übersetzt in etwa, s.o. Tabelle: Der Verlust von Methionin hängt zusammen mit der Graufärbung von Haaren im Alter; sein Fehlen führt zu einer Anreicherung von Wasserstoffperoxid im Haarfollikel, zu einer verminderten Tyrosinase-Effektivität und zu einem allmählichen Verlust der Haarfarbe.]

https://en.wikipedia.org/wiki/Methionine

 

 

Und bitte auch lesen:

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Haarfarbe -

Ergrauen des menschlichen Haares - weitere mögliche Ursachen:

- Tyrosin wird nicht ausreichend produziert (bzw. mit der Nahrung aufgenommen)

- Untergang von Melanozyten-Stammzellen im Haarfollikel

 

 

https://idw-online.de/de/news303494

[Einzelnachweis Nr. 17 bei Wikipedia ‚Wasserstoffperoxid‘:]

„Wasserstoffperoxid greift das Enzym Tyrosinase an und oxidiert dabei einen bestimmten Baustein, nämlich die Aminosäure Methionin.“

 

 

Zur Erinnerung …

Methionin

  • ist eine essentielle, schwefelhaltige, proteinogene Aminosäure;
  • ist im Stoffwechsel ein Lieferant von Methylgruppen, z. B. für die Biosynthese von Cholin, Kreatin, Adrenalin, Carnitin, Nukleinsäuren, Histidin, Taurin und Glutathion;
  • dient im Organismus u. a. zur Herstellung der nicht-essentiellen, ebenfalls schwefelhaltigen, proteinogenen Aminosäure Cystein

 

Die stoffwechselaktive Form von Methionin ist S-Adenosylmethionin (SAM).

Die Proteinbiosynthese wird immer mit Methionin gestartet.

 

 

Bitte auch lesen bei Wikipedia:

 

COMT und SAM

https://de.wikipedia.org/wiki/Catechol-O-Methyltransferase

https://en.wikipedia.org/wiki/Catechol-O-methyltransferase

 

 

https://de.wikipedia.org/wiki/S-Adenosylmethionin

„S-Adenosylmethionin, kurz SAM oder AdoMet genannt, ist ein Schlüsselprodukt im Stoffwechsel der Aminosäure Methionin.“

 

 

https://en.wikipedia.org/wiki/S-Adenosyl_methionine

“It is made from adenosine triphosphate (ATP) and methionine by methionine adenosyltransferase (EC 2.5.1.6). … In plants, SAM-e is crucial to the biosynthesis of ethylene, an important plant hormone and signaling molecule.”

 

 

- S. dazu a. Teil 3: Dopamin-‚Update‘ (COMT und SAM) und Aminosäuresequenzen –

 

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Ethen [Biologische Wirkung]

https://en.wikipedia.org/wiki/Ethylene

 

 

Siehe dazu auch:

Essen & Co. – Aminosäuren

Zum Nachdenken – Cholin-Methionin-Glycin-Threonin

 

 

Weitere mögliche Ursachen für ein Ergrauen der Haare:

 

Ein diffuses Ergrauen im Alter durch Pigmentschwund heißt Canities (auch: Leukotrichose).

 

Vorzeitig kann es auftreten z. B.

  • bei perniziöser Anämie (Vitamin-B12-Mangelanämie),
  • Basedow-Krankheit (Entzündung der Schilddrüse; Autoimmunthyroiditis),
  • Cushing-Syndrom (auch: Nebennierendiabetes; Krankheitsbild durch erhöhte Konzentration von Cortisol [sog. ‚Stresshormon‘] im Plasma).

 

[Pschyrembel: Haarveränderungen]

 

 

Siehe dazu auch:

Spurenelemente – Jod/Iod (und Schilddrüse)

Essen & Co. – Ein Anfang, Die Stress-Reaktion, Albumin 

Glossar – Drüsen 

Zum Nachdenken – Vitamin B12

 

 

- Bitte weiterlesen: Teil 2 - Tyrosinase (und Melaninbildung) –

 

 

14.04.2018

 

 

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