Blogbuch-Gedanken …

 

 

[Schlafparalyse]

Melanin, Melatonin und Glutamin

 

 

Eigentlich wollte ich (nur) über Schlafparalyse etwas schreiben, weil ich dazu auch – zumindest - eine bewusst erinnerte Erfahrung habe. Weil ich zudem allerdings auch befürchte, dass diese Schlafparalyse durch Neuroleptika ausgelöst wurde, ist auch hier wieder eine etwas längere „Datensammlung“ entstanden - zu Melanin, Melatonin, Glutamin und Glutaminsäure und vor allem auch zu (essentiellen) Aminosäuren.

 

 

Diese „Datensammlung“ soll vor allem noch einmal aufzeigen, wie wichtig essentielle (lebenswichtige) Nährstoffe sind, also die Nährstoffe, die der Körper nicht selbst herstellen kann, sondern die mit der Nahrung zugeführt werden müssen, und sie soll auch wichtige Zusammenhänge noch einmal verdeutlichen. Auch „eingestreut“ sind ein paar Fragen/Anmerkungen, die hoffentlich nachdenklich machen - nachdenklich genug machen.

 

-> Siehe dazu: Zum Weiterlesen am Ende von ‚Glutamin und Glutaminsäure‘

 

 

Zur Erinnerung – DEFINITION „essentiell“:

 

Essentiell ist die Bezeichnung für lebenswichtige Bestandteile der Nahrung, die dem Körper (von außen/mit der Nahrung) zugeführt werden müssen, da er sie nicht selbst bilden (synthetisieren) kann. Dazu gehören: Vitamine, bestimmte Aminosäuren und Fettsäuren, Mineralien (v. a. Natrium, Kalium, Calcium, Chlorid, Phosphate) und Spurenelemente.

 

-> Siehe dazu auch: Essen & Co.; Mineralstoffe; Spurenelemente; Glossar – Puffersysteme etc.

 

 

[Wenn als Quelle der ‚Pschyrembel’ angegeben ist, so ist jeweils der ‚Pschyrembel 2007‘ gemeint.]

.

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ÜBERSICHT

Definition Schlafparalyse (lt. Wikipedia)

REM-Schlaf

  • Melatonin verkürzt die frühen Schlafphasen, verlängert den REM-Schlaf.

 

Augenmuskeln:

6 äußere, 3 innere Augenmuskeln

Hirnnerven (III., IV., VI.), Mittelhirn, Rautengrube

Iris

Parasympathikus, Sympathikus, Ganglion ciliare

 

Melanozyten und Melanin

  • Die Bildung von Melanin wird hormonal gesteuert durch MSH aus dem Hypophysenzwischenlappen (HZL).

 

  • Melaninbildende Melanozyten finden sich auch in Teilen des Auges.

 

  • Melanine werden aus DOPA biosynthetisiert.

 

MSH, MRH, MIH

POMC (Proopiomelanocortin), ACTH und MSH

----------

Aminosäuresequenzen:

α-MSH, β-MSH, ƴ-MSH

α-Endorphin, β-Endorphin, γ-Endorphin

GnRH (Gonadotropin-releasing-Hormon)

ADH (Antidiuretisches Hormon)

Oxytocin

----------

Schlaf und Melatonin

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Glutamin, Glutaminsäure

 

 

 

DEFINITION Schlafparalyse (lt. Wikipedia):

  • „Während der REM-Schlafphase kommt es zu einer natürlichen Lähmung der im Wachzustand dem Willen unterworfenen Muskulatur, die als Schlafparalyse oder REM-Atonie bezeichnet wird. Sie verhindert, dass geträumte Bewegungen tatsächlich ausgeführt werden. Davon ausgenommen ist die Augenmuskulatur. …
  • Eine bewusst erlebte Schlafparalyse wird als Schlafstörung (Parasomnie) betrachtet. Es kommt dabei zu einer Entkoppelung (Dissoziation) der Lähmung vom Schlafzustand, wodurch die für den REM-Schlaf typische Muskelatonie auf benachbarte Wachphasen ausgedehnt wird. Dies kann entweder beim Einschlafen oder beim Erwachen geschehen. …
  • Eine „Starre“ wird nur vom Aufwachenden erlebt, für Außenstehende ist die Muskulatur nicht starr (wie bei Muskelsteifheit) oder verkrampft, sondern schlaff. …“

 

[Quelle und zum Weiterlesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Schlafparalyse

https://en.wikipedia.org/wiki/Sleep_paralysis]

 

 

Erläuterungen zum Wikipedia-Text (v. a. lt. Pschyrembel):

 

 

REM-Schlaf

 

Sog. ‚paradoxer Schlaf‘. Er folgt auf die SEM-Phase (= Phase mit slow eye movements = langsamen Augenbewegungen beim Einschlafen).

 

 

In dieser Phase kommt es zu:

 

- Raschen Augenbewegungen

- Erhöhter Herz- und Atemfrequenz

- Verminderter Muskelaktivität

- Erniedrigter Aufwachschwelle

- Traumphasen

 

 

WICHTIG …

 

Melatonin verkürzt die frühen Schlafphasen, verlängert den REM-Schlaf.

 

-> S. a.: Schlaf und Melatonin

 

 

… und zum Weiterlesen bei Wikipedia:

 

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Schlaf

 

Daraus, zum Nach- und ‘Querdenken‘ …

 

„Foeten und Neugeborene dagegen verbringen fast die gesamte Schlafdauer im REM-Schlaf. Es scheint somit ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem REM-Schlaf und der Reifung des ZNS zu bestehen.“

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Schlafstadium

 

 

Und siehe auch Suchliste zu “Tiefschlaf“ bei Wikipedia:

 

{https://de.wikipedia.org/w/index.php?search=Tiefschlafphase&title=Spezial:Suche&fulltext=1&searchToken=30bdhpkc26u6iqbsqefdzvyp}

 

 

REM-Schlaf und Augenmuskeln

  • „Während der REM-Schlafphase kommt es zu einer natürlichen Lähmung der im Wachzustand dem Willen unterworfenen Muskulatur, … Sie verhindert, dass geträumte Bewegungen tatsächlich ausgeführt werden.
  • Davon ausgenommen ist die Augenmuskulatur. …“ [Wikipedia; Link oben]

 

Zur Erinnerung …

 

Augenmuskeln und ihre ‚Versorgung/Innervation‘ …

 

Unterschieden werden 6 äußere und 3 innere Augenmuskeln:

 

 

Die 6 äußeren Augenmuskeln (4 gerade, 2 schräge Muskeln) sind:

.

.

Die 4 geraden äußeren Augenmuskeln:

 

Die 2 schrägen äußeren Augenmuskeln:

M. RECTUS SUPERIOR

M. RECTUS INFERIOR

M. RECTUS MEDIALIS

M. OBLIQUUS INFERIOR

 

M. RECTUS LATERALIS

M. OBLIQUUS SUPERIOR

 

Nervale Versorgung (motorisch):

Nervale Versorgung (motorisch):

 

Nervus oculomotorius

 

[Nervus oculomotorius = III. Hirnnerv; motorischer und parasympathischer Nerv; Ursprung: Mittelhirn]

 

M. RECTUS LATERALIS

-> durch den Nervus abducens

 

M. OBLIQUUS SUPERIOR

-> durch den Nervus trochlearis

 

[Nervus abducens = VI. Hirnnerv; motorischer Nerv; Ursprung: Rautengrube.

Nervus trochlearis = IV. Hirnnerv; motorischer Nerv; Ursprung: Mittelhirn]

 

Ihre jeweilige FUNKTION:

 

Ihre jeweilige FUNKTION:

 

 

M. rectus superior

-> Hebung, Adduktion, Innenrotation der Pupille

M. rectus inferior

-> Senkung, Adduktion, Innenrotation der Pupille

M. rectus medialis

-> Adduktion der Pupille

M. obliquus inferior

-> Hebung, Adduktion, Außenrotation der Pupille

 

 

M. rectus lateralis

-> Abduktion der Pupille

M. obliquus superior

-> Senkung, Abduktion, Außenrotation der Pupille

 

Außerdem versorgt der Nervus oculomotorius motorisch den nicht zu den Augenmuskeln zählenden M. LEVATOR PALPEBRAE SUPERIORIS.

Seine Funktion:

Hebung des Oberlids

 

 

 

 

Das Ganglion ciliare* ‚versorgt‘ parasympathisch die inneren Augenmuskeln.

 

Die inneren Augenmuskeln sind:

.

.

M. CILIARIS mit Müller-Fasern

M. SPHINCTER PUPILLAE

 

M. DILATATOR PUPILLAE

 

Nervale Versorgung:

 

Nervale Versorgung:

Nervus oculomotorius / Parasympathikus / Ganglion ciliare

 

Sympathikus

Ihre FUNKTION:

 

FUNKTION:

M. ciliaris mit Müller-Fasern

-> Linsenkrümmung, Akkomodation

M. sphincter pupillae

-> Pupillenverengung (-> ‚glatte‘ Muskelzellen in der Pupillarzone der Iris)

 

M. dilatator pupillae

-> Pupillenerweiterung, z.T. auch Akkomodation (-> ‚glatte‘ Muskelzellen zwischen Pigmentepithel und Stroma der Iris)

 

Neurotransmitter des Parasympathikus:

- Acetylcholin

 

-> Siehe dazu auch: Dopamin & Co. – Acetylcholin; Essen & Co. – Acetylcholin

 

Neurotransmitter des Sympathikus:

- Adrenalin, Noradrenalin

 

-> Siehe dazu auch: Dopamin & Co.

Und siehe auch:

Nervensystem

Glossar – Plexus (Sympathikus, Parasympathikus, Enterisches Darmwandnervensystem)

 

 

* Das Ganglion ciliare ist ein parasympathisches Ganglion.

Es verläuft zwischen dem Nervus opticus (II. Hirnnerv) und dem M. rectus lateralis bulbi.

 

Äste: Nervi ciliares breves.

 

Es versorgt parasympathisch die inneren Augenmuskeln und sensorisch:

 

- Cornea (Hornhaut des Auges)

- Sklera (Lederhaut des Auges = das ‚Weiße des Auges‘)

- Choroidea (Aderhaut des Auges)

- Conjunctiva (Bindehaut des Auges)

 

 

Weitere Erläuterungen zur Tabelle:

 

 

* Müller-Fasern = Nervenzellfortsätze der Müller-Stützzellen:

 

Müller-Stützzellen gehören zum Hüll- und Stützgewebe des Nervensystems (sog. Neuroglia).

 

Sie liegen in der inneren Körnerschicht der Retina (Netzhaut des Auges). Ihre äußeren und inneren Enden bilden die beiden Grenzschichten der Netzhaut (Membrana limitans externa und interna).

 

Funktion der Müller-Stützzellen: Stütz- und v. a. auch Stoffwechselfunktion.

 

 

* Iris = Regenbogenhaut des Auges; Teil der mittleren Augenhaut (Tunica vasculosa bulbi).

  • „Die eingelagerten glatten Muskelzellen des M. dilatator und M. sphincter pupillae regulieren die Pupillenweite und damit die Intensität des Lichteinfalls.“ [Pschyrembel]
  • Der mittlere Abschnitt der Tunica vasculosa (sog. Ziliarkörper, Corpus ciliare) enthält u. a. den Musculus ciliaris für die Nah- und Fernakkomodation.

 

* Das Pigmentepithel der Iris ist sogenanntes ‚kubisches Epithel‘, wie es z. B. auch vorkommt bei Drüsenausführungsgängen oder dem Plexus choroidei (= ‚Adergeflechte‘: In die Hirnventrikel eingestülpte gefäß- und nervenreiche Bildungen der Pia mater [weiche Hirn- und Rückenmarkhaut].

 

 

Zur Erinnerung …

 

Epithelgewebe bedeckt innere oder äußere Körperoberflächen.

 

Bitte lesen bei Wikipedia:

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Epithel

 

 

* Stroma der Iris:

 

Stroma ist die Bezeichnung für das bindegewebige Gerüstgewebe eines Organs (oder Tumors).

 

 

Bitte lesen bei Wikipedia:

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Interstitium_(Anatomie)

  • „Das im Stroma enthaltene Pigment bestimmt die Augenfarbe: Ein hoher Pigmentanteil im Stroma färbt die Iris braun, ein niedrigerer lässt sie grün bis blau oder grau erscheinen.“

[Quelle und zum Weiterlesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Iris_(Auge)]

 

 

 

[[  Ausgangspunkt für diese „Datensammlung“ war u.a. die Frage, ob Haldol & Co. eine Schlafparalyse auslösen können. Ich frage, deshalb, weil ich …  

 

1. … als Jugendliche oft aus dem Bett gefallen bin („acting out dreams“ -> s. RBD),

 

2. … eine erste(?) Schlafparalyse, an die ich mich bewusst erinnere, erlebt habe, während ich mit Neuroleptika behandelt wurde (-> s. Schlafparalyse, RBD),

 

3. … auch schon dieses „exloding head syndrome“ erlebt habe (-> s. Exploding Head Syndrome),

 

4. … auch Bruxismus, Nachtangst und Albträume kenne (-> s. Parasomnie, RBD).  ]]

 

 

 

Bitte lesen bei Wikipedia – wichtige ZUSAMMENHÄNGE:

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Parasomnie

https://en.wikipedia.org/wiki/Parasomnia

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Exploding_Head_Syndrome

 

Daraus: „Die Studie ergab zusätzlich, dass fast ein Drittel der Personen, welche an EHS litten auch unabhängig vom EHS eine Schlaflähmung erlitten.“

 

https://en.wikipedia.org/wiki/Exploding_head_syndrome

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Schlafparalyse

https://en.wikipedia.org/wiki/Sleep_paralysis

 

Daraus: “Sleep paralysis is when, during awakening or falling asleep, a person is aware but unable to move. During an episode, one may hear, feel, or see things that are not there. It often results in fear.”

 

 

RBD = REM-Schlaf-Verhaltensstörung:

 

https://de.wikipedia.org/wiki/REM-Schlaf-Verhaltensst%C3%B6rung

 

Daraus, WICHTIG:

 

Idiopathische REM-Schlaf-Verhaltensstörung -> wird oft als ein Prodromalstadium (Vorläuferstadium) des Morbus Parkinson und der Lewy-Körperchen-Demenz (Lewy-Body-Demenz) angesehen.

 

Symptomatische REM-Schlaf-Verhaltensstörung -> hier besteht bereits eine Vorerkrankung, oft neurodegenerative Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Multisystematrophie, Lewy-Body-Demenz oder das PANS-Syndrom.

 

 

https://en.wikipedia.org/wiki/Rapid_eye_movement_sleep_behavior_disorder

 

“RBD is characterized by the dreamer acting out his or her dreams.”

 

 

PANS-Syndrom:

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Pediatric_Acute-onset_Neuropsychiatric_Syndrome

 

Daraus: „Das neurologische Syndrom präsentiert sich mit Denkstörungen und Verhaltensauffälligkeiten (vor allem aus dem Zwangsspektrum) sowie motorischen Symptomen und/oder Tics als Leitsymptomen, begleitet von diversen neurologischen Auffälligkeiten.“

 

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Non-REM-Schlaf

 

https://en.wikipedia.org/wiki/Non-rapid_eye_movement_sleep

 

 

 

[[ Zu wissen, dass all dies nichts mit „Verrücktheit“ zu tun hat, ist - insoweit - beruhigend.

 

Äußerst beunruhigend wird es allerdings, wenn - insbesondere - Psychiater nicht um diese Zusammenhänge wissen … ]]

 

 

 

Zurück zum Thema - 

Überleitung zu ‚Melanozyten und Melanin‘:

 

Melaninbildende Melanozyten finden sich auch in Teilen des Auges …

 

 

Melanozyten und Melanin

 

 

Melanozyten sind Zellen*, die Melanin bilden können. Sie finden sich in Teilen des Auges, in den Leptomeningen und in der Basalschicht der Epidermis (Oberhaut; äußerste Schicht der Haut).

  • Melanine sind dunkle, braune bis schwarze Pigmente, die aus DOPA biosynthetisiert werden.
  • Die Bildung wird hormonal gesteuert durch MSH aus dem Hypophysenzwischenlappen (HZL).

 

* Eine Zelle besteht jeweils aus: Zellkern, Zellkörper (Zytoplasma), Zellorganellen, Zellmembran. 

 

– S.a.u. –

 

 

Zur Erinnerung …

.

.

Leptomeningen

Weiche Hirn- und Rückenmarkhaut mit:

  • Arachnoidea mater (sog. Spinnwebenhaut, äußeres Blatt: bindegewebige Membran über den Furchen und Windungen des Gehirns und Rückenmarks)

 

  • Pia mater (inneres Blatt: gefäßführender Teil)

 

DOPA

Entsteht durch Hydroxylierung* der (semi-essentiellen) Aminosäure Tyrosin - als Zwischenprodukt in der Biosynthese der Katecholamine (Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin) und der Melanine.

 

* Hydroxylierung ist die Einführung einer oder mehrerer OH-Gruppen in eine organische Verbindung. - S.u.: Aminosäuresequenzen -

 

MSH

MSH = Melanozyten-stimulierendes Hormon aus dem Hypophysenzwischenlappen (HZL):

  • Steuert in den Melanozyten die Synthese der Melanine aus DOPA.

 

MSH wiederum wird durch MRH und MIH gesteuert.

 

MSH, Nahrungsaufnahme und Neuropeptid Y

MSH ist im Gehirn an der Regulation der Nahrungsaufnahme beteiligt: Es bindet an den MSH-Rezeptor auf Nervenzellen, die Neuropeptid Y bilden und freisetzen (NPY-Neuronen).

  • Neuropeptid Y wurde auch als Melanostatin (s. MIH) gefunden.

[Wikipedia]

 

MRH

MRH = Melanotropin-Releasing-Hormon, Melanoliberin:

- Wird im Hypothalamus gebildet.

- Steuert zusammen mit MIH die Sekretion von MSH.

 

MRH ist ein neurosekretorisches Pentapeptid aus:

Tyrosin-Isoleucin-Glutamin-Asparagin-Cystein

(Tyr-Ile-Gln-Asn-Cys)

 

MIH

MIH = Melanotropin-Release-Inhibiting Hormon, Melanostatin: 

- Wird im Hypothalamus gebildet.

- Wirkt antagonistisch zu MRH.

- Hemmt die Sekretion von MSH.

 

MIH besteht aus drei Aminosäuren:

Prolin-Leucin-Glycin-NH2

(Pro-Leu-Gly-NH2*)

 

* NH2 -> S. u.: Glutamin

 

Dieses PLG-[Prolin-Leucin-Glycin]Amid entsteht bei der Spaltung von Oxytocin durch eine Exopeptidase* und bildet das ‚carboxyterminale Tripeptid‘ von Oxytocin.

 

* Exopeptidasen gehören zu den Peptidasen (auch: Proteasen; es gibt zwei Formen: Endo- und Exopeptidasen).

Exopeptidasen spalten einzelne Aminosäuren vom Kettenende ab:

- Aminopeptidasen vom N-terminalen Ende

- Carboxypeptidasen vom C-terminalen Ende

- Tri- und Dipeptidasen spalten Tri- bzw. Dipeptide

 

Bitte lesen bei Wikipedia:

PLG-Amid, Peptidasen, Hydrolasen

 

- Vgl. POMC und Nucleus arcuatus (Endopeptidasen) –

 

Peptidasen

VORKOMMEN und Funktion der Peptidasen:

In allen Zellen, besonders in Lysosomen. Lysosomen gehören zu den Zellorganellen; sie werden im Golgi-Apparat gebildet und enthalten Hydrolasen (= 3. Hauptklasse der Enzyme; Hydrolasen katalysieren die Spaltung chemischer Verbindungen unter Wasseraufnahme).

 

Im Magen und in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) werden sie als Proenzyme ausgeschüttet (Endopeptidasen Trypsin, Chymotrypsin, Elastase).

 

In den Mukosazellen (Schleimhautzellen) des Dünndarms finden sich Di- und Tripeptidasen (Exopeptidasen Prolidase, Prolinase).

- S. a.: Aminosäuresequenzen: Prolin, Hydroxyprolin, Glutamin und Glutaminsäure –

 

Peptidasen sind auch an der Blutgerinnung und Fibrinolyse* beteiligt (Endopeptidasen Thrombin, Plasmin).

* Fibrin ist Endprodukt der Blutgerinnung; Fibrinolyse ist der Abbau von Fibrin durch Plasmin. 

 

Hypothalamus und wichtige Kerngebiete

Der Hypothalamus ist Teil des Zwischenhirns (Diencephalon).

Er liegt unterhalb des Thalamus (sog. Sehhügel, ‚Tor zum Bewusstsein‘).

 

Er bildet Releasing- und Inhibiting-Hormone, verschiedene Neuropeptide und Dopamin.

- S. a.u.: Releasing- und Releasing-inhibiting-Hormone –

 

Zum Hypothalamus gehören u. a.:

- Chiasma opticum (Sehnervenkreuzung)

- Tractus opticus (Abschnitt der Sehbahn)

- Tuber cinereum (s.u.)

- Lamina terminalis<s> </s>

- Hypophyse

- Corpus mammillare (Schaltstelle des Limbischen Systems; paarig angelegt ?)

 

Wichtige Kerngebiete im Hypothalamus sind die

Nuclei paraventriculares,

Nuclei supraoptici und

Nuclei tuberales.

 

Nuclei paraventriculares

Liegen neben dem 3. Hirnventrikel:

- Bilden Oxytocin und (in geringen Mengen) ADH (s.u.)

- Bilden CRH

 

[Oxytocin bewirkt eine Zusammenziehung der glatten Muskulatur, ADH hemmt die Urinbildung.]

 

CRH = Corticotropin-releasing-Hormon: stimuliert im HVL die Bildung und Freisetzung von ACTH und Beta-Endorphin und wird über die Eminentia mediana in den primären Pfortaderkreislauf der Hypophyse abgegeben.

„Die Eminentia mediana gilt als wichtigste Nahtstelle zwischen dem Nerven- und Hormonsystem.“ [Wikipedia; Link unten]

 

– S. u.: Releasing- und Releasing-inhibiting-Hormone –

 

Nuclei supraoptici

- Bilden ADH und (in geringen Mengen) Oxytocin 

- Hier befinden sich Osmorezeptoren (reagieren auf Veränderungen der Salzkonzentration im umgebenden Gewebe) 

 

Nuclei tuberales

S. u.: Tuberal hypothalamic nuclei

 

Oxytocin und ADH

Oxytocin wird gebildet im Hypothalamus in den Kernen

- Nucleus supraopticus und

- Nucleus paraventricularis,

im Hypophysenhinterlappen (HHL) gespeichert.

 

[Oxytocin bewirkt eine Zusammenziehung der ‚glatten Muskulatur‘.]

 

ADH (= antidiuretisches Hormon, Adiuretin, Argininvassopressin, Vassopressin) wird im Hypothalamus gebildet in den Kernen

- Nucleus supraopticus und

- Nucleus paraventricularis,

im Hypophysenhinterlappen (HHL) gespeichert.

 

[ADH hemmt die Urinbildung.]

 

Oxytocin und ADH sind strukturell ähnlich.

ADH besteht aus 9 Aminosäuren (Nonapeptid):

Cys-Tyr-Phe-Gln-Asn-Cys-Pro-Arg-Gly-NH2*

 

Oxytocin besteht aus den Aminosäuren:

Cys-Tyr-Ile-Gln-Asn-Cys-Pro-Leu-Gly

 

- * NH2 -> S. a.: Glutamin und s. Aminosäuresequenzen -

 

- S.o.: MIH –

 

Oxytocin und ADH werden – in Vesikel verpackt – über Nervenzellfortsätze (‚axonal‘*) über den Tractus supraopticohypophysialis zum Hypophysenhinterlappen (HHL) transportiert.

- S. u.: Releasing- und Releasing-inhibiting-Hormone -

 

* Definition ‘axonaler Transport’:

https://de.wikipedia.org/wiki/Axonaler_Transport

 

Tuber cinereum

‘Grauer Höcker’ des Hypothalamus, hinter dem Hypophysenstiel am Boden des 3. Hirnventrikels, zwischen Corpus mammillare (Schaltstelle des ‚limbischen Systems‘; paarig angelegt) und dem Chiasma opticum (Sehnervenkreuzung).

Ist verbunden mit:

Substantia perforata anterior

Lamina terminalis 

(Blättchen ‚grauer Substanz‘ vor und über der Sehnervenkreuzung)

 

„Das Tuber cinereum (v. lat. „grauer Höcker“) ist eine Ansammlung von Nervenzellen im Zwischenhirn. Es bildet den Boden des Hypothalamus. Das Tuber cinereum geht trichterförmig in den Hypophysenstiel (Infundibulum) über.

Es besteht aus drei Kernen:

- Nucleus ventromedialis,

- Nucleus dorsomedialis und

- Nucleus infundibularis (Nucleus arcuatus).“

https://de.wikipedia.org/wiki/Tuber_cinereum

https://en.wikipedia.org/wiki/Tuber_cinereum

 

- S.u.: Tuberal hypothalamic nuclei -

 

-> Siehe dazu auch: Hypothalamus; Limbisches System; Gedankensplitter – Nervus terminalis und Nervus-terminalis-Komplex etc.

 

Infundibulum (Hypophysenstiel)

Bitte lesen bei Wikipedia:

https://en.wikipedia.org/wiki/Pituitary_stalk

https://en.wikipedia.org/wiki/Third_ventricle

 

Im Infundibulum liegen die Nervenkerne:

- Tuberal nucleus

- Tuberomammillary nucleus

https://en.wikipedia.org/wiki/Tuber_cinereum

 

-> Siehe dazu auch: Dopamin & Co. – Dopaminsysteme; Essen & Co. – Liquor; Wunderwerk Gehirn – Hirnventrikel; Glossar – Limbisches System, Zirkumventrikuläre Organe

 

Tuberal nucleus /

Tuberal hypothalamic nuclei

- S.a.o.: Wichtige Kerngebiete im Hypothalamus -

 

Zu den Nuclei tuberales gehören:

- Dorsomedial hypothalamic nucleus (Nucleus dorsomedialis)

- Ventromedial nucleus (Nucleus ventromedialis)

- Arcuate nucleus (Nucleus arcuatus/Nucleus infundibularis)

- Lateral nucleus

 

Bitte lesen bei Wikipedia:

https://en.wikipedia.org/wiki/Hypothalamus#Nuclei

https://de.wikipedia.org/wiki/Hypothalamus<s> </s>

https://en.wikipedia.org/wiki/Arcuate_nucleus

 

Nucleus arcuatus / Nucleus infundibularis

Im Nucleus arcuatus (auch: Nucleus infundibularis) werden u. a. ausgeschüttet:

 

Neuropeptid Y (NPY)

GnRH (Gonadotropin-releasing-Hormon)

Dopamin

Substanz P -> wird von Nervenzellen und Leukozyten gebildet

 

GHRH (growth hormone releasing hormone;

= SRH = Somatoliberin -> stimuliert Biosynthese und Sekretion von STH = Wachstumshormon) – S.a.u. -

 

GHRIH (growth hormone release-inhibiting hormone;

= SIH = Somatostatin -> hemmt die Ausschüttung von STH, TSH, ACTH, Insulin, Glucagon, Gastrin und Cholezystokinin) - S.a.u. -

 

POMC (Proopiomelanocortin); enthält die Sequenz für: 

- ACTH -> Pro-MSH -> Alpha-MSH

- Betalipotropin -> Beta-MSH und Beta-Endorphin -> Enkephalin

- S.a.u. -

 

Bitte lesen bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Nucleus_arcuatus

https://en.wikipedia.org/wiki/Arcuate_nucleus

https://de.wikipedia.org/wiki/Substanz_P

Etc.

 

Tuberomammillary nucleus

(Nucleus tuberomamilaris)

Der Nucleus tuberomamillaris liegt wischen Tuber cinereum und Corpus mammillare (Schaltstelle des ‚Limbischen Systems‘; paarig angelegt ?).

 

„Der Nucleus tuberomammillaris produziert als einziger Kern des Zentralnervensystems den Neurotransmitter Histamin, darüber hinaus wird auch γ-Aminobuttersäure (GABA) synthetisiert. Die Axone der großzelligen Nervenzellen dieses Kerngebiets projizieren zur Großhirnrinde. Hauptfunktion ist eine Steigerung der Aufmerksamkeit (arousal).”  

https://de.wikipedia.org/wiki/Nucleus_tuberomammillaris

https://en.wikipedia.org/wiki/Tuberomammillary_nucleus

https://de.wikipedia.org/wiki/Corpus_mamillare

 

[VORKOMMEN von Histamin:

In Granula v.a. der Mastzellen (Blut-, Gewebemastzellen) und basophilen Leukozyten, in Thrombozyten (Blutplättchen) und Keratinozyten (Zellen der Oberhaut [Epidermis]), in Neuronen des hinteren Hypothalamus, im Pflanzen- und Tierreich. [Pschyrembel]]

-> Siehe dazu auch: Glossar – Blutgerinnung (Thrombozyten), Leukozyten, GABA, Hautschichten, Limbisches System  

 

- S.a.: Aminosäuresequenzen, Glutamin, Glutaminsäure und GABA -  

 

POMC und Nucleus arcuatus/Nucleus infundibularis

- S.a.: Neurovaskuläre Kette, Pfortadergefäße -

 

POMC (aus dem Nucleus arcuatus) enthält die Sequenz für ACTH und Betalipotropin.  

 

POMC wird:

- Im HVL (Hypophysenvorderlappen, Pars distalis) zu ACTH (-> Spaltung durch Endopeptidasen); 

- im HZL (Hypophysenzwischenlappen, Pars intermedia) zu Pro-MSH (-> Spaltung durch Endopeptidasen ?);

Pro-MSH wird weiter zu Alpha-MSH amidiert und acetyliert.

 

  • „Die Sequenz von Alpha-MSH ist identisch mit einer Teilsequenz von ACTH.“ [Pschyrembel]

 

Betalipotropin ist Vorstufe für Beta-MSH und Betaendorphin / Enkephalin.

 

- Vgl. o.: MIH (Oxytocin und Exopeptidasen) –

 

POMC, ACTH und MSH

POMC = Proopiomelanocortin:

Ist ‘Vorläufer’ (Präkursor) verschiedener Neuropeptide.

 

- Im Hypophysenvorderlappen (HVL) wird aus POMC fast ausschließlich ACTH freigesetzt.

- Im Hypophysenzwischenlappen (HZL) wird aus POMC MSH gebildet.

 

Noch einmal …

POMC wird im HVL (= Pars distalis) zu ACTH,

im HZL (= Pars intermedia) zu Pro-MSH,

Pro-MSH wird weiter zu Alpha-MSH amidiert und acetyliert.

 

[Amidierung, Acetylierung – bitte lesen bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Amide

https://de.wikipedia.org/wiki/Acetylierung]

 

- S. a. u.: Aminosäuresequenzen, Glutamin, Glutaminsäure –

 

 

 

 

Releasing- und Releasing-inhibiting-Hormone, neurovaskuläre Kette, Pfortadergefäße der Hypophyse, ADH und Oxytocin:

 

 

Releasing- und Releasing-inhibiting-Hormone aus Kernen (Nuclei) des Hypothalamus werden über Nervenaxone zum Hypophysenstiel (Infundibulum) transportiert, dort freigesetzt und über Pfortadergefäße weitertransportiert zum Hypophysenvorderlappen (HVL).

  • Im Hypophysenstiel ist die Konzentration der Releasing- und Releasing-inhibiting-Hormone am höchsten.

 

ADH und Oxytocin gelangen direkt über den Tractus supraopticohypophysialis zum Hypophysenhinterlappen (HHL).

.

.

Releasing- und Releasing-inhibiting-Hormone

… setzen über die neurovaskuläre Kette HVL Hormone frei; wichtige Hormone sind:

SRH/SIH -> wirkt auf STH

MRH/MIH -> MSH

PRH/PIH -> Prolaktin/Dopamin

 

TRH/TRIH -> TSH -> wirkt auf die Schilddrüse

CRH -> ACTH -> wirkt auf die Nebennierenrinde (NNR)

 

GnRH -> LH, FSH

„Ein Dekapeptid mit Pyroglutaminsäure am N-terminalen Ende.“

- S.a.u: Glutamin und Glutaminsäure -

 

Zur Erinnerung …

TRH stimuliert v.a. die Freisetzung von TSH aus dem HVL; Noradrenalin stimuliert die Freisetzung von TRH, Serotonin hemmt; die Schilddrüsenhormone Thyroxin (‚T4‘) und Triiodthyronin (‚T3‘) wirken über einen negativen Feedback-Mechanismus.

 

PRH ist „vermutlich mit TRH identisches hypothalamisches Peptid“;

PIH ist Sammelbezeichnung für Prolaktin hemmende Releasing-Hormone (Dopamin, GnRH-assoziiertes Peptid) und identisch mit Dopamin aus dem tuberoinfundibulären System.

[Pschyrembel]

 

GnRH = Gonadotropin-releasing-Hormon; Gonadotropine sind keimdrüsenstimulierende, nicht geschlechtsspezifische Proteohormone (Glycoproteine); sie werden im HVL und in der Plazenta gebildet. Sie wirken auf männliche und weibliche Keimdrüsen und stimulieren und steuern endokrine Funktionen.

-> Siehe dazu auch: Zum Nachdenken – Hypopituitarismus

 

-S.a.: Tuber cinereum, Infundibulum, Aminosäuresequenzen-

 

Neurovaskuläre Kette und HVL

Sie reicht von hypothalamischen Kernen (s.o.) zum Hypophysenstiel (Infundibulum):

 

  • Releasing- und Releasing-Inhibiting-Hormone werden über Nervenaxone* zum Hypophysenstiel transportiert, dort aus den Nervenendigungen freigesetzt und über die Pfortadergefäße zum Vorderlappen der Hypophyse (HVL) weitertransportiert.

[Pschyrembel]

 

[* Axon = Nervenzellfortsatz; leitet Nervenimpulse weiter zu anderen Zellen. Zusammen mit der Myelin-Scheide/Schwann-Scheide bildet er die Nervenfaser. Die Zellmembran (sog. Axolemm) enthält Zytoplasma (sog. Axoplasma) mit Neurofibrillen und Mikrotubuli (zur Zellstabilisierung und zum intrazellulären Transport).

-> Siehe dazu auch: Glossar – Bindegewebe, Fibrillen, Nervenzellen]

 

* Definition ‚axonaler Transport‘:

https://de.wikipedia.org/wiki/Axonaler_Transport

- S.a.u.: ADH, Oxytocin und HHL -

 

Pfortadergefäße der Hypophyse

Sind besondere Gefäßverbindungen zwischen Hypothalamus und Hypophysenvorderlappen (HVL) an der Gehirnbasis.

HAUPTAUFGABE:

Schneller Transport und Austausch von Hormonen zwischen dem Nucleus arcuatus und dem HVL.

 

- S.a.o.: Nucleus arcuatus/Nucleus infundibularis, Infundibulum –

 

Bitte lesen bei Wikipedia:

https://en.wikipedia.org/wiki/Hypophyseal_portal_system]

https://de.wikipedia.org/wiki/Hypophysenpfortader

 

Nucleus arcuatus

Im Nucleus arcuatus werden u. a. ausgeschüttet:

 

Neuropeptid Y (NPY) -> reguliert Beta-Endorphin

GnRH (Gonadotropin-releasing-Hormon)

Dopamin

Substanz P -> wird von Nervenzellen und Leukozyten gebildet

 

GHRH (growth hormone releasing hormone;

= SRH = Somatoliberin -> stimuliert Biosynthese und Sekretion von STH = Wachstumshormon) – S.a.u. -

 

GHRIH (growth hormone release-inhibiting hormone;

= SIH = Somatostatin -> hemmt die Ausschüttung von STH, TSH, ACTH, Insulin, Glucagon, Gastrin und Cholezystokinin) - S.a.u. -

 

POMC (Proopiomelanocortin); enthält die Sequenz für: 

- ACTH -> Pro-MSH -> Alpha-MSH

- Betalipotropin -> Beta-MSH und Beta-Endorphin -> Enkephalin

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Nucleus_arcuatus

https://en.wikipedia.org/wiki/Arcuate_nucleus

 

POMC und der Nucleus preopticus

POMC-Nervenzellen projizieren zum medialen Nucleus preopticus, hormonal gesteuert durch Steroide (gonadal steroids).

 

WICHTIG:

„Der Nucleus preopticus ist an der Steuerung der Sexualität und des Fettstoffwechsels beteiligt. Das Kerngebiet erhält Afferenzen aus der Stria terminalis* und der Amygdala. Bei Männern ist er doppelt so groß wie bei Frauen. Darüber hinaus spielt er eine bedeutende Rolle für die Synchronisation der NREM- und REM-Schlafphasen mit dem thalamokortikalen Bewusstseinsystem.

  • Über die Kontrolle von aminergen* Hirnstammneuronen verhindert er das zeitgleiche Auftreten der unvereinbaren Zustände Tiefschlaf und Wachheit.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Nucleus_preopticus

 

* Die Stria terminalis ist ein Längsstreifen markhaltiger Fasern im Winkel zwischen Thalamus und Nucleus caudatus (-> gehört zum ‚extrapyramidalen System‘).

-> Siehe auch: Hypothalamus und Area preoptica; Leitungsbahnen; Limbisches System bzw. Glossar – Limbisches System etc.

 

„Ein Teil der Nervenfasern zweigt in die Stria medullaris thalamica ab und erreicht so die Habenulae [Zirbelstiele, Epiphysenstiele].“

https://de.wikipedia.org/wiki/Stria_terminalis

https://de.wikipedia.org/wiki/Habenulae

- S. a.: Schlaf und Melatonin –

 

* Aminerg – dazu aus Wikipedia, WICHTIG:

Aminergic neurons are neurons that use monoamines as a neurotransmitter. This class of neurotransmitters is what keeps PGO wave amplitudes at very low levels during periods of a mammal being awake. The three specific aminergic neurotransmitters are serotonin, dopamine and norepinephrine. … The appearances of these waves are most prominent in the period right before rapid eye movement sleep (or REM sleep), and are theorized to be intricately involved with eye movement of both wake and sleep cycles in many different animals.”

https://en.wikipedia.org/wiki/PGO_waves#Aminergic_neurons

 

https://en.wikipedia.org/wiki/Monoamine_neurotransmitter

Klassische Monoamine sind: Histamine und Katecholamine (Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin) und Serotonin.

 

„Alle Monoamine sind Derivate aromatischer Aminosäuren wie:

Phenylalanin, Tyrosin, Histidin, Tryptophan, Schilddrüsenhormone (Triiodthyronin (T3), Thyroxin (T4).”

https://de.wikipedia.org/wiki/Monoamine

 

https://en.wikipedia.org/wiki/Monoamine_oxidase

[Clinical significance]

Und daraus auch: Zum Nachdenken, ‘Querdenken‘ …

“… use of tobacco cigarettes heavily depletes MAO-B, mimicking the action of an MAO-B inhibitor. Smokers who smoke for emotional relief may therefore be unintentionally treating depression and/or anxiety that is better addressed by an MAO-B inhibitor.”

-> Siehe dazu auch: Blogbuchgedanken – Insulinschocktherapie

 

HHL

Der Hypophysenhinterlappen (HHL):

Besteht aus marklosen Nervenfasern, einem Kapillarnetz und einer spezifischen Gliaform (Pituiziten).

Ist über Nervenfasern* mit den

- Nuclei supraoptici und

- Nuclei paraventriculares

mit dem Hypothalamus verbunden.

 

[Marklos = unmyeliniert]

 

Bitte auch lesen bei Wikipedia:

“… the posterior pituitary is vascularized by direct arterial blood flow.”

https://en.wikipedia.org/wiki/Posterior_pituitary

https://de.wikipedia.org/wiki/Neurohypophyse

 

ADH, Oxytocin und HHL

Oxytocin und ADH werden – in Vesikel verpackt – über Nervenzellfortsätze (‚axonal‘*) über den Tractus supraopticohypophysialis zum Hypophysenhinterlappen (HHL) transportiert.

 

* Definition ‚axonaler Transport‘:

https://de.wikipedia.org/wiki/Axonaler_Transport

 

 

 

Siehe auch:

Dopamin & Co.

Spurenelemente – Jod/Iod (und Schilddrüse, Stoffwechselwirkungen)

Hormone & Co.

Hypothalamus, Hypophyse, Nebenniere (adrenal gland)

Wunderwerk Gehirn – Hirnventrikel, Retina, Substantia grisea, nigra

Glossar – Hautschichten, HVL-Hormone, Myoepithelien und Oxytocin, Second messenger

Zum Nachdenken – Cochlea, Hypopituitarismus, Hypothalamuskerne

Gedankensplitter –

 ‚Layer to layer’ – Bulbus olfactorius, Nervus terminalis, Nervus-terminalis-Komplex

 

 

Bei Wikipedia:

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Nucleus_paraventricularis

https://en.wikipedia.org/wiki/Paraventricular_nucleus_of_hypothalamus

 

Etc.

 

 

Und zum Weiterlesen bei Wikipedia:

 

 

Melanine entstehen durch die enzymatische Oxidation des Tyrosins (enzymatische Bräunung). Gebildet wird Melanin bei Wirbeltieren in den Melanozyten der Haut sowie in der Netzhaut und Iris des Auges. Beim Menschen und anderen Primaten kommt Neuromelanin in der Substantia nigra des Gehirns vor, dessen Funktion allerdings unklar ist.“

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Melanine

 

 

“In humans, melanin is the primary determinant of skin color. It is also found in hairs, the pigmented tissue underlying the iris of the eye, and the stria vascularis of the inner ear. In the brain, tissues with melanin include the medulla and pigment-bearing neurons within areas of the brainstem, such as the locus coeruleus and the substantia nigra. It also occurs in the zona reticularis of the adrenal gland.”

 

https://en.wikipedia.org/wiki/Melanin

 

[Melanin auch: Im Haar, im pigmentierten Gewebe der Iris, im Innenohr (Stria vascularis ductus chochlearis; hier wird vermutlich die Endolymphe gebildet), im Gehirn (Medulla, Hirnstamm, Locus coeruleus, Substantia nigra, Zona reticularis der Nebenniere]

 

[WICHTIG: Eumelanins and pheomelanins – biosynthetic pathways]

 

[https://de.wikipedia.org/wiki/Locus_caeruleus und 4. Ventrikel, Noradrenalin;

https://en.wikipedia.org/wiki/Locus_coeruleus ]

 

- S.a.o: Iris; s.a.: Cystein (Aminosäuresequenzen) -  

 

 

“Neuromelanin is expressed in large quantities in catecholaminergic cells of the substantia nigra pars compacta and locus coeruleus, giving dark color to the structures.”

 

https://en.wikipedia.org/wiki/Neuromelanin

 

[WICHTIG: Neuromelanin - synthetic pathways]

 

 

Und zum Nachdenken …

 

Nikotin und Melanin:

 

„Nicotine has an affinity for melanin-containing tissues because of its precursor(?) function in melanin synthesis or its irreversible binding of melanin.”

 

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19268687

 

 

“It is suggested that nicotine may be accumulated in human tissues containing melanin. This may in turn influence biochemical processes in human cells producing melanin.”

 

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24942236

 

 

Und zur Erinnerung und als Überleitung zu den Aminosäuresequenzen …

  • „Die Sequenz von Alpha-MSH ist identisch mit einer Teilsequenz von ACTH.“ [Pschyrembel]

 

Deshalb noch einmal …

 

 

Proopiomelanocortin (POMC)

 

POMC wird im Hypophysenvorderlappen (HVL) gebildet. 

 

- Humanes POMC besteht aus 241 Aminosäuren.

- Es wird abgesondert (sezerniert) vom hypothalamischen Nucleus arcuatus.

 

- S.a.o.: Neurovaskuläre Kette, Pfortadergefäße -

 

 

Im Hypophysenvorderlappen (HVL) wird aus POMC fast ausschließlich ACTH freigesetzt:

  • ACTH (adrenocorticotropes Hormon) wirkt auf die Nebennierenrinde (NNR); u. a. fördert es die Synthese v. a. der Glukokortikoide (sog. ‚Stresshormone‘, die in der NNR gebildet werden), es steigert die Lipolyse (Spaltung des Neutralfetts [Triglyzeride] aus dem Fettgewebe) und führt indirekt zu einer vermehrten Ausschüttung von Insulin.

 

Im Hypophysenzwischenlappen (HZL) wird aus POMC MSH gebildet (-> Pro-MSH):  

  • MSH steuert in den Melanozyten die Synthese der Melanine aus DOPA.
  • MSH ist im Gehirn an der Regulation der Nahrungsaufnahme beteiligt: Es bindet an den MSH-Rezeptor auf Nervenzellen, die Neuropeptid Y bilden und freisetzen (NPY-Neuronen).
  • MSH wiederum wird durch MRH und MIH gesteuert.

 

Pro-MSH wird weiter zu Alpha-MSH amidiert und acetyliert.

 

POMC enthält auch die Sequenz für Betalipotropin

  • Vorstufe für Beta-MSH und Betaendorphin -> Enkephalin.

 

Zur Erinnerung …

.

.

MSH, Nahrungsaufnahme und Neuropeptid Y

MSH ist im Gehirn an der Regulation der Nahrungsaufnahme beteiligt: Es bindet an den MSH-Rezeptor auf Nervenzellen, die Neuropeptid Y bilden und freisetzen (NPY-Neuronen).

  • Neuropeptid Y wurde auch als Melanostatin (s. MIH) gefunden.

[Wikipedia]

 

Lt. Pschyrembel ist Neuropeptid Y beteiligt an der Regulation des ‚zirkadianen Rhythmus‘ und des peripheren Gefäßwiderstands und stimuliert im Hypothalamus die Nahrungsaufnahme.

 

Interessantes zu Neuropeptid Y bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Neuropeptid_Y

https://en.wikipedia.org/wiki/Neuropeptide_Y

 

– S.a.o.: MSH, Hypothalamus und wichtige Kerngebiete, Nucleus arcuatus -

 

ACTH

- Wirkt auf die Nebennierenrinde (NNR).

- Die Synthese und Ausschüttung wird gesteuert durch CRH* und unterliegt ebenfalls einem ‚zirkadianen Rhythmus‘.

 

* CRH = Corticotropin-releasing-Hormon: stimuliert im HVL die Bildung und Freisetzung von ACTH und Beta-Endorphin und wird über die Eminentia mediana in den primären Pfortaderkreislauf der Hypophyse abgegeben.

„Die Eminentia mediana gilt als wichtigste Nahtstelle zwischen dem Nerven- und Hormonsystem.“ [Wikipedia]

 

- S.a.o.: Hypothalamus und wichtige Kerngebiete, Nuclei paraventriculares, POMC, ACTH und MSH -

 

Nebennierenrinde (NNR)

In der Nebennierenrinde werden (aus Cholesterol*) über 40 verschiedene Steroide synthetisiert. Sie werden in 3 Hauptgruppen eingeteilt:

1. Sexualhormone

2. Glukokortikoide (sog.‘Stresshormone‘)

3. Mineralokortikoide (z. B. Aldosteron -> reguliert den Elektrolyt- und Wasserhaushalt im Rahmen des ‚Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems‘)

 

* Cholelsterol (syn. Cholesterin) ist Bestandteil der Zellmembran, der Myelinscheide und von Lipoproteinen und Präkursor (‚Vorläufer‘) für die Biosynthese von Steroidhormonen, Gallensäuren und Calciferolen (Vitamin D).

 

Interessantes zu Cholesterin bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Cholesterin

Daraus: „Beim Menschen sind die Leber und die Darmschleimhaut die Hauptorte der Cholesterinsynthese.“

 

[S. insb.: Cholesterin, Psyche und Gedächtnis]

 

 

 

 

Siehe auch:

Dopamin & Co. – Ein Anfang, Die Stress-Reaktion, Insulin & Co.

Essen & Co. –

Albumin, Fette, Fettstoffwechsel, Triglyzeride, Ergänzungen, ‚Fett-Vitamine‘

Spurenelemente – Mangan

Hormone & Co.

Hypothalamus und Nebenniere

Fragen, Fragen, Fragen - Aminosäureaustausch

Glossar A-Z – Bilirubin und enterohepatischer Kreislauf (und Gallensäuren)

Glossar – ATP, cAMP/cGMP, Leber

Zum Nachdenken – Ballaststoffe (Aufgaben von Dünn- und Dickdarm)

Gedankensplitter – ‚Layer to layer‘ – SCN, Nervus terminalis und Nervus-terminalis-Komplex

 

 

Bei Wikipedia:

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Amide

https://de.wikipedia.org/wiki/Acetylierung

 

Etc.

 

 

- Bitte weiterlesen: Aminosäuresequenzen –

 

 

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