Blogbuch-Glossar

A-K

 

Noch einmal ein „A bis Z“, weil es für mich einfach eine gute Möglichkeit ist, evtl. Zusammenhänge aufzuzeigen.

 

Quellen zu den Erläuterungen sind jeweils das Klinische Wörterbuch Pschyrembel (1994, 2007) und/oder Wikipedia.

 

Die „->“-Verweise beziehen sich auf das Glossar hier (Blogbuch-Glossar), ggf. auch auf Blogbuch-Gedanken, und zum Teil auch auf bereits Geschriebenes der Internetseite.

 

 

Absence

Eine Absence ist eine Form eines epileptischen Anfalls. Sie zeigt sich durch eine plötzlich einsetzende Bewusstseinsstörung, die meist nur 10 – 30 Sekunden lang anhält. Das Erinnerungsvermögen ist nach dem Anfall beeinträchtigt. Zusätzliche mögliche Begleitsymptome können Lidzuckungen, Änderungen des Muskeltonus, Automatismen und vegetative Phänomene (z. B. Schweißausbrüche, Blutdrucksteigerung, Steigerung der Atemfrequenz) sein.

 

-> Transiente epileptische Amnesie

 

Achselbehaarung

Die Achselbehaarung gehört zu den ‚sekundären Geschlechtsmerkmalen‘. Sie entwickelt sich während der Pubertät, abhängig u. a. von der genetischen Veranlagung und vom Androgen-Spiegel. Sie dient v. a. der Schweißaufnahme.

 

-> Androgene

 

Achromatopsie (Farbenblindheit)

Es können keine Farben, sondern nur Helligkeitsunterschiede wahrgenommen werden. Mögliche Ursachen: Nichtvorhandensein oder Rückbildung der Zapfenzellen, die für das Farben- und Tagessehen nötig sind, Netzhauterkrankungen, Albinismus, Schädigungen der optischen Bahnen, Erkrankungen der Hirnrinde.

 

-> Albinismus, Sehbahn, Photorezeptoren/Photosensoren

-> Zum Nachdenken - Kontrastwahrnehmung

 

Adrenalin

Adrenalin ist Neurotransmitter und Hormon des Nebennierenmarks (NNM). Biosynthetisiert wird es aus der semi-essentiellen Aminosäure Tyrosin.

Als Notfallmedikament wird es eingesetzt bei anaphylaktischem Schock, bei allergisch bedingtem Angioödem, bei Kreislaufstillstand.

 

-> Angioödem, DOPA, Dopamin

 

Agnosie, visuelle

Sog. Seelenblindheit. Die Sehleistung ist normal, aber dennoch werden Zusammenhänge einzelner Details nicht erkannt (sog. Simultanagnosie), z. B. werden bei der Prosopagnosie Gesichter zwar als Gesichter erkannt, aber nicht die dazugehörige Person.

 

-> Okzipitallappen, Temporallappen

-> Sehen und Lernen

 

Akinetopsie (Bewegungsagnosie)

Das Bewegungssehen oder das Erkennen von Bewegungsrichtungen und Geschwindigkeiten ist beeinträchtigt oder unmöglich. Im Alltag kann v. a. die Koordination von Bewegungsabläufen (z. B. das Eingießen von Flüssigkeiten, das Greifen von Gegenständen) und die Kommunikation erschwert sein (Nichtwahrnehmen von Lippenbewegungen und Gesichtsausdrücken, Personen erscheinen einfach aus dem „Nichts“).

Zuständig für die Wahrnehmung von Bewegungen ist v. a. das magnozelluläre System.

 

-> System, magnozelluläres

 

Albinismus

Albinismus ist die Sammelbezeichnung für angeborene Störungen in der Biosynthese der Melanine.

 

-> Achromatopsie, DOPA, Dopamin, Melanine

 

Alveolus dentalis 

Knöchernes Zahnfach; Teil des Zahnhalteapparates.

In diesem Zahnfach ist der Zahn mit der Sharpey-Faser aufgehängt.

  • „Der Zahn ist durch Sharpey-Fasern, die von der Alveolarwand in den Zement einstrahlen, federnd in der Alveole aufgehängt.“ [Pschyrembel]

Sharpey-Fasern sind kollagene Bindegewebefasern, die von der Knochenhaut (das ist die bindegewebige Haut, die den Knochen umgibt) in die Grundsubstanz des Knochens eintreten.

Bindegewebe (bzw. die Zwischenzellsubstanz im Bindegewebe) ist u. a. wichtig für den Stoffaustausch und damit für die Versorgung der Gewebszellen.

Der Zahnzement ist ebenfalls Bestandteil des Zahnhalteapparates; er überzieht das Zahnbein (Dentin) im Wurzelbereich der Zähne.

 

-> Glossar – Bindegewebe, Dentin

 

Androgene

Androgene ist der Sammelbegriff für männliche Sexualhormone. Sie werden v. a. in den Leydig-Zwischenzellen des Hodens, in der Nebennierenrinde (NNR) und in kleineren Mengen im Ovar (Eierstock der Frau) gebildet, gesteuert durch LH (Luteinisierendes Hormon) aus dem Hypophysenvorderlappen (HVL).

Die wichtigsten Androgene sind das Testosteron und seine Metaboliten:

  • 5α-Dihydrotestosteron (biologisch wirksame Form des Testosterons; entsteht in den Haarfollikeln und in sekundären Geschlechtsorganen durch 5α-Reduktase),
  • Androstendion (wird in geringer Menge in der NNR und im Ovar gebildet),
  • Androsteron (entsteht beim Abbau von Testosteron; kann aus männlichem Harn isoliert werden).

 

In peripheren Geweben (v. a. Fettgewebe, Leber, Haarfollikel und im Gehirn) kann Androstendion – bei Männern und Frauen - durch die das Zytochrom-P-450-abhängige Enzym Aromatase in Estron umgewandelt werden.

  • Estron gehört zu den wichtigsten Östrogenen (weiblichen Sexualhormonen). Nach der Menopause ist Estron das Hauptöstrogen; vor der Menopause hat es eine schwächere Wirkung als Estradiol.
  • Estradiol ist das stärkste natürliche Östrogen. Es wird im Ovar gebildet und ist wichtig für die körperliche und psychische Entwicklung der Frau.

 

Östrogene werden in geringer Menge – auch bei Männern – in der NNR gebildet, und im Hoden.

 

-> Aromatase, Haarfollikel, Hormone des HVL, Östrogene, Reduktasen, Sekundäre Geschlechtsmerkmale, Zytochrom-P-450-Isoenzyme

 

Angioödem

Ein Angioödem (syn. Quincke-Ödem), das sich rasch ausbreitet, ist ein medizinischer Notfall, da sich die Atemwege verengen können und Erstickungsgefahr besteht.

Notfallmittei bei allergisch bedingtem Angioödem ist Adrenalin (Epinephrin).

 

-> Adrenalin, Atopie

 

Aromatase

Ein Zytochrom-P-450-abhängiges Enzym; es katalysiert die Synthese von Östrogenen durch Aromatisierung androgener Steroidhormone.

 

-> Androgene, Zytochrom-P-450-Isoenzyme

 

Atopie

Bei einer Atopie kommt es zu Überempfindlichkeitsreaktionen vom Soforttyp (Typ 1 der Allergie; Fehlfunktion der Regelung der IgE-Antikörper). Zum klinischen Bild dieser Überempfindlichkeitsreaktionen gehören v. a. atopische Ekzeme, allergische Bindehautentzündungen, allergischer Schnupfen, Asthma, Darmentzündungen, Darmkatarrhe, Nesselsucht (allergische Urtikaria), schmerzhafte Schwellungen von Haut und Schleimhaut (Angioödem, Quincke-Ödem), Arzneimittel- und Nahrungsmittelunverträglichkeiten, anaphylaktischer Schock.

 

-> Adrenalin, Angioödem, Dermographismus, weißer, Immunglobuline

 

Bindegewebe

-> Glossar – Bindegewebe

 

Blutchimärismus

Blutchimärismus bedeutet, dass ein Mensch zwei verschiedene Blutgruppen hat, z. B. Erythrozyten der Blutgruppe A und O ohne Anti-A im Serum.

Ursache: Austausch von erythropoetischen Stammzellen bzw. Primordialerythrozyten zwischen zweieiigen Zwillingen über Gefäßverbindungen (Gefäßanastomosen) der gemeinsamen Plazenta. Hierbei kann die eigentliche, „eigene“ Blutgruppe nur durch einen Speicheltest bestimmt werden, wenn die Person ein sog. Sekretor (Ausscheider) ist. Ausscheider sezernieren Blutgruppenantigene (lösliche ABH-Substanzen) in Körperflüssigkeiten (z. B. Speichel, Tränenflüssigkeit, Sperma, Fruchtwasser).

 

-> Frühgeburt

-> Gedankensplitter – Blutchimärismus

 

Chiasma opticum (Sehnervenkreuzung)

Die Sehnervenkreuzung liegt vor dem Hypophysenstiel (Infundibulum). Hier vereinigen sich die beiden Sehnerven (Nervi optici), und jeweils ein Tractus opticus führt von dort nach hinten zu den subkortikalen Sehzentren (Corpus geniculatum laterale, Pulvinar thalami).

  • Das Corpus geniculatum laterale (seitlicher Kniehöcker) ist Schaltstelle der zentralen Sehbahn; hier enden etwa 90 % der Axone der Sehbahn (Tractus opticus).
  • Das Pulvinar thalami ist das hintere Ende des Thalamus.

-> Hypothalamus, Neglect, Sehbahn

-> Zum Nachdenken – Kontrastwahrnehmung

 

Cholesterin (Cholesterol)

Cholesterin ist Bestandteil der Zellmembranen, der Myelinscheide und der Lipoproteine (Chylomikronen, VLDL, IDL, LDL, HDL) und biologischer Präkursor (Vorläufer) von Steroidhormonen (Sexualhormone, Glukokortikoide, Mineralokortikoide), Gallensäuren und Calciferolen (Vitamin D).

Cholesterin wird mit der Nahrung aufgenommen (z. B. Eidotter, tierische Fette) und im Körper biosynthetisiert, v. a. in der Leber und in der Darmschleimhaut.  

 

-> Myelinscheide, Steroidhormone, Gallensäuren, Reduktasen

-> Essen & Co. – Citratcyklus, Phenylalanin, Fettstoffwechsel, Albumin; Spurenelemente – Kupfer; Glossar – Leber; Zum Nachdenken – Ballaststoffe, Eiweissabbau, Fettabbau, Hypopituitarismus

 

Cortex, primärer auditorischer

In der Hörbahn gibt es mehrere Verbindungssysteme in Form von sog. Kommissurenbahnen, bei denen auch ein Faserwechsel möglich ist und somit auch einige Faserbündel zur gleichseitigen Hörrinde führen, was wiederum wichtig ist für das Richtungshören.

Kommissurenbahnen sind Nervenbahnen in der weißen Substanz des Endhirns, die identische Stellen beider Hälften des Gehirns verbinden.

 

-> Wunderwerk Gehirn – Kommissurenbahnen; Wunderwerk Mensch

 

Cortisol

-> Blogbuch-Gedanken: Lewy-Body-Demenz/Parkinson

-> Dopamin & Co. - Ein Anfang (Cortisol), Die Stress-Reaktion

 

Dermographismus, weißer

Nach einer mechanischen Reizung der Haut (z. B. durch Bestreichen mit einem Stift) zeigt sich eine vorübergehende Weißfärbung.

 

-> Atopie

 

DOPA, Dopamin

Ist Zwischenprodukt in der Biosynthese der Katecholamine und Melanine. Die Schritte der Biosynthese sind: Tyrosin -> DOPA -> Dopamin -> Noradrenalin (unmethyliert) -> Adrenalin (methyliert).

  • Die Oxidation von Tyrosin zu DOPA erfolgt durch das Enzym Tyrosinase (Cofaktor: Kupfer).
  • Die Hydroxylierung von Tyrosin zu DOPA erfolgt durch die Tyrosinhydroxylase (Cofaktoren: Eisen, Tetrahydrobiopterin, Sauerstoff).
  • Decarboxylierung von DOPA zu Dopamin erfolgt durch Decarboxylase (Coenzym: Pyridoxalphosphat (PALP); Pyridoxin = Vitamin B6).
  • Tyrosin ist auch Vorstufe der Biosynthese von Thyroxin (Schilddrüsenhormon ‚T4‘).

-> Dopamin & Co.; Essen & Co.; Spurenelemente – Eisen, Jod/Iod (Schilddrüse: Biochemie, Regelkreis, Stoffwechselwirkungen), Kupfer

 

Dura mater cranialis und spinalis

Die Dura mater cranialis bildet als harte Hirnhaut die fibröse Schutzkapsel des Gehirns und die bindegewebige Knochenhaut (Periost) der Schädelinnenfläche.

Die Dura mater spinalis (harte Rückenmarkhaut) besteht aus einem äußeren und inneren Blatt. Das innere Blatt, der Duralsack, umhüllt das Rückenmark, die Cauda equina (sog. „Pferdeschweif“) und die Spinalganglien.

 

-> Leitungsbahnen; Glossar – Nervenknoten, Plexus; Gedankensplitter – Bulbus olfactorius (Dura mater)

 

Eisen, Eisenmangel

-> Zytochrome, Zytochrom-P450-Isoenzyme

-> Spurenelemente – Eisen

 

Epithel

Epithelgewebe bedeckt innere oder äußere Körperoberflächen.

Funktion des Epithelgewebes: Schutz, Stoffaustausch, Reizaufnahme.

Man unterscheidet:

  • Plattenepithel (z. B. Mundhöhle, Speiseröhre, Epidermis)
  • Kubisches Epithel (z. B. Pigmentepithel der Retina, kleinere Drüsenausführungsgänge, Plexus choroidei)
  • Hochprismatisches (Säulen-)Epithel (z. B. Magen, Gallenblase, Darmkanal, Eileiter, Uterus)
  • Mehrreihiges Epithel (z. B. Atemwege und Lunge, Samenleiter)
  • Übergangsepithel zur Auskleidung von Hohlorganen mit veränderlicher Ausdehnung (z. B. Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase)

 

-> Wunderwerk Gehirn – Hirnventrikel, Retina; Glossar – Drüsen, Hautschichten

 

 

Folsäure

-> Vitamin B12

-> Essen & Co. – ‚Wasser-Vitamine‘

 

Fossa cranii anterior

Die vordere Schädelgrube (Fossa cranii anterior) beherbergt den Stirnlappen (Frontallappen).

 

-> Frontallappen

 

Fossa cranii media

Die mittlere Schädelgrube (Fossa cranii media) beherbergt den Schläfenlappen (Temporallappen), die Hypophyse und die Sehnervenkreuzung (Chiasma opticum).

 

-> Chiasma opticum, Hypophyse, Temporallappen

 

Fossa cranii posterior

Die hintere Schädelgrube (Fossa cranii posterior) enthält den Hinterhauptlappen (Okzipitallappen), das Kleinhirn (Cerebellum), die Brücke (Pons) und das verlängerte Mark (Medulla oblongata).

 

-> Okzipitallappen

-> Wunderwerk Gehirn; Leitungsbahnen; Glossar - Fossa cranii

 

Frontallappen (Stirnlappen)

Er enthält Assoziationsareale und das Broca-Sprachzentrum (motorisch).

Lt. Wikipedia steuert und kontrolliert er Bewegungen, und das Stirnhirn gilt allgemein als Sitz der Persönlichkeit und des Sozialverhaltens.

 

-> Fossa cranii anterior, Zerebrale Herniation

-> Fragen, Fragen, Fragen – Hirnlokales Syndrom

 

Frühgeburt

-> Blogbuch-Gedanken: Frühgeburt

-> Fossa cranii media, Hirnschäden, frühkindliche, Zerebrale Herniation

 

Gallensäuren

-> Cholesterin(Cholesterol)

 

Ganglion ciliare

Das Ganglion ciliare ist ein parasympathisches Ganglion (Nervenknoten).

Es versorgt:

Innere Augenmuskeln, Cornea (Hornhaut des Auges), Sklera (Lederhaut des Auges), Choroidea (Aderhaut des Auges) und die Conjunctiva (Bindehaut des Auges).

In diesem Ganglion erfolgt die Umschaltung präganglionärer Fasern des Nervus oculomotorius (III. Hirnnerv) auf postganglionäre Neuronen.

 

Ohne Umschaltung ziehen durchs Ganglion ciliare:

  • Postganglionäre Sympathikusfasern des Plexus caroticus internus.
  • Zuführende (afferente) Fasern des NERVUS NASOCILIARIS; er versorgt u. a. die äußere und mittlere Augenhaut.

 

[Neuron = Nervenzelle mit all ihren Fortsätzen; prä- und postganglionär = Bezeichnung für efferente Nervenfasern vor bzw. nach synaptischer Umschaltung in einem peripheren Ganglion; efferent = herausführend; vom ZNS zur Peripherie; ZNS = Zentrales Nervensystem = Gehirn und Rückenmark; Peripherie bzw. peripheres Nervensystem = Hirnnerven, Spinalnerven, periphere Ganglien]

 

-> Wunderwerk Gehirn – Retina, Cornea; Hirnnerven; Nervensystem; Glossar – Nervenknoten, Nervenzellen, Plexus

 

Gyrus parahippocampalis (Hippocampal gyrus)

Der Gyrus parahippocampalis ist eine Windung an der Basalfläche des Temporallappens (Schläfenlappen). Am vorderen Ende ist er hakenförmig umgebogen (sog. Uncus).

 

-> Temporallappen, Uncus, Tentoriumriss, Zerebrale Herniation

-> Limbisches System

 

Haarfollikel

Haarbalg i. w. S; er besteht aus:

Innerer und äußerer epithelialer Wurzelscheide

Bindegewebiger Haarwurzelscheide (Haarbalg)

 

-> Androgene, Bindegewebe, Epithel

 

Hemiachromatopsie

Der Farbensinn ist halbseitig gestört, und fast immer besteht auch ein homonymer (gleichseitiger) Gesichtsfeldausfall im oberen Quadranten des Gesichtsfeldes. Ursache ist eine Läsion im Gyrus occipitotemporalis medialis (Windung an der Unterfläche lateral vom Gyrus parahippocampalis).

 

-> Gyrus parahippocampalis

 

Hemianopsie

Ist die Bezeichnung für eine Halbseitenblindheit. Es kommt zum Ausfall jeweils einer Hälfte des Gesichtsfeldes eines Auges. Unterschieden werden verschiedene Formen:

Gleichseitige, gekreuzte und beidseitige Hemianopsie.

  • Gleichseitige Hemianopsie: Auf beiden Augen ist jeweils die linke oder rechte Hälfe betroffen.
  • Gekreuzte Hemianopsie: Beide Schläfen- oder Nasenhälften der Augen sind betroffen.
  • Beidseitige Hemianopsie: Ausfall beider Sehzentren im Okzipitallappen (z. B. bei einem Schlaganfall).

„Schädigungen der Sehbahn führen entsprechend der Lokalisation zu spezifischen Gesichtsfeldausfällen oder ggf. zur Agnosie.“ [Pschyrembel]

 

-> Agnosie, Fossa cranii posterior, Hemiachromatopsie, Okzipitallappen (Hinterhauptlappen), Sehbahn

-> Wunderwerk Mensch – Sehbahn; Fragen, Fragen, Fragen – Hirnlokales Syndrom (Hemianopsie); Glossar – Fossa cranii; Zum Nachdenken – Agnosie, Kontrastwahrnehmung

 

Von der Hemianopsie abzugrenzen ist der visuelle Neglect.

-> Neglect

 

Hirnschäden, frühkindliche

Bei den frühkindlichen Hirnschäden werden im Pschyrembel aufgeführt:

ADHS

Verhaltensstörungen

Frühkindliches, exogenes Psychosyndrom

Psychomotorische Retardierung

Intelligenzstörung

Evtl.:

Infantile Zerebralparese

Epilepsie

 

-> Blogbuch-Gedanken: Frühgeborene

 

Hirnstamm

Die Bereiche unterhalb des Zwischenhirns (Diencephalon) werden zum Hirnstamm gerechnet.

Seine Hauptabschnitte sind das verlängerte Mark (Medulla oblongata), die Brücke (Pons) und das Mittelhirn (Mesencephalon). Bei Schädigungen kommt es, je nach Lokalisation, zu unterschiedlichen Hirnstammsyndromen – z. B. Lähmungen, Sensibilitätsstörungen, Ataxie, Hypotonie.

 

Hormone der Hypophyse

-> Zum Nachdenken – Hypopituitarismus

 

Hormone des HHL

Hormone des Hypophysenhinterlappens (HHL) sind Oxytocin und Vasopressin (ADH). Beide Hormone werden im Hypothalamus gebildet und im HHL gespeichert. Der HHL ist über Nervenfasern mit den Nuclei supraoptici und den Nuclei paraventriculares des Hypothalamus verbunden.

 

-> Glossar – Myoepithelien und Oxytocin, Zirkumventrikuläre Organe

 

Hormone des HVL

Hormone des Hypophysenvorderlappens (HVL) sind:

  • FSH und LH (Follikelstimulierendes und luteinisierendes Hormon)
  • TSH (thyreotropes Hormon) -> wirkt auf die Schilddrüse
  • ACTH (adrenocorticotropes Hormon) -> Stress und Kälte führen zu vermehrter Ausschüttung
  • STH (Wachstumshormon)
  • Prolaktin

-> Glossar – Hormone des HVL

 

Hormone des HZL

Im Hypophysenzwischenlappen, der beim Menschen nur rudimentär angelegt ist, wird MSH (Melanozyten-stimulierendes Hormon) gebildet.

 

-> DOPA, Melanine

 

MSH - und auch ACTH (adrenocorticotropes Hormon; wirkt auf die Nebennierenrinde) - entstehen aus Proopiomelanocortin, das auch die Sequenz für Betalipotropin enthält. Die Sequenz von Alpha-MSH ist identisch mit einer Teilsequenz von ACTH. Betalipotropine zählen zu den „low density lipoproteins“ (LDL); sie transportieren Cholesterol (Cholesterin).

 

-> Cholesterin, Hypophyse

-> Dopamin & Co. – Die Stress-Reaktion; Hypothalamus und Nebenniere; Zum Nachdenken – Hypogonadismus, Hypopituitarismus

 

Hyperakusis

Gesteigertes Hörempfinden; Vorkommen:

Bei Tinnitus.

Bei Fazialisparese (Fazialislähmung).

Psychogen bedingt (selten).

 

-> Nervus facialis

 

Hypoglykämie

Sog. ‚Unterzuckerung‘.

Symptome, die dabei auftreten können, sind lt. Pschyrembel:

Kalter Schweiß, Zittern, Hungergefühl, Herzklopfen, Blässe der Haut, erweiterte Pupillen (Mydriasis), Übelkeit, Erbrechen, Schwächegefühl, Kopfschmerzen, psychische Veränderung, Koordinationsstörungen (z. B. Störungen der Okulomotorik, Gangstörungen, falsche Abmessung von Zielbewegungen, vorzeitige Verlangsamung einer beabsichtigten Bewegung), Doppelbilder, Schüttelkrämpfe (Konvulsionen).

Manchmal: Teilnahmslosigkeit (Apathie) und evtl. psychotischer Zustand mit Erregtheit und Wutausbrüchen, Bewusstseinsstörung bis hin zum glykämischen Schock.

Wichtige Differentialdiagnose: Schlaganfall.

 

-> Zum Nachdenken – Hypoglykämie, Schockformen

 

Hypopituitarismus / Panhypopituitarismus

Bezeichnung für eine Hypophysenvorderlappen-Insuffizienz / Hypophysenunterfunktion mit vollständigem Mangel aller in der Hypophyse gebildeten bzw. gespeicherten Hormone.

 

-> Zum Nachdenken – Hypopituitarismus

 

Hypophyse (Hirnanhangdrüse)

Die Hypophyse ist über den Hypophysenstiel (Infundibulum) mit dem Boden des 3. Hirnventrikels verbunden.

Sie besteht aus dem Hypophysenvorderlappen (HVL), dem Hypophysenzwischenlappen (HZL) und dem Hypophysenhinterlappen (HHL).

  • Der Hypophysenvorderlappen (HVL) ist über Pfortadergefäße mit dem Zwischenhirn verbunde. Hier werden die Hormone MSH, FSH, LH, TSH, ACTH, STH und Prolaktin gebildet.
  • Im Hypophysenzwischenlappen (HZL) wird das Melanozyten-stimulierende Hormon MSH gebildet.
  • Der Hypophysenhinterlappen (HHL) besteht aus marklosen Nervenfasern, einem Kapillarnetz und den Pituizyten, und ist über Nervenfasern mit den Nuclei supraoptici und Nuclei paraventriculares des Hypothalamus verbunden. Oxytocin und Vasopressin (ADH), die im Hypothalamus gebildet werden, werden im HHL gespeichert.

-> Hormone der Hypophyse, Hypothalamus, Melanine, Oxytocin

-> Hypothalamus und Hypophyse; Zum Nachdenken - Hypopituitarismus

 

Hypothalamus

Im Hypothalamus liegen wichtige Zentren zur Steuerung von Regulationsvorgängen des Organismus - z. B. Wärmeregulation, Wach- und Schlafrhythmus, Blutdruck- und Atmungsregulation, Fettstoffwechsel, Wasserhaushalt. U. a. gehören zum Hypothalamus die Sehnervenkreuzung (Chiasma opticum), die Hypophyse und die Schaltstelle des Limbischen Systems (Corpus mammillare) am Boden des Zwischenhirns.

 

-> Essen & Co. – Fettstoffwechsel; Hypothalamus und Hypophyse; Limbisches System; Glossar – Limbisches System

 

IgA

Immunglobulin A kommt vor als Einzelmolekül im Blut, als Doppelmolekül in Körpersekreten (z. B. Speichel, Tränenflüssigkeit, Nasen-, Darm-, Urogenital- und Bronchialsekret); hier unterstützt es die Abwehr von Erregern auf Schleimhautoberflächen. Die Bildung von IgA beginnt nach der Geburt und erreicht erst mit dem 16. Lebensjahr das Maximum. Säuglinge werden über die Muttermilch mit IgA versorgt.

Klinik bei einem IgA-Mangel:

  • Neigung zu Erkrankungen der Atemwege
  • Neigung zu Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts mit Symptomen ähnlich der Sprue/Zöliakie
  • Atopie
  • Autoimmunkrankheiten

 

-> Atopie, Muttermilch

-> Blogbuch-Gedanken: Frühgeburt

 

Immunglobuline

Sind Antikörper der ‚spezifischen humoralen Abwehr‘; man unterscheidet 5 Immunglobulinklassen (Antikörperklassen):

IgG, IgM, IgA, IgE, IgD

Sie werden nach Kontakt mit einem Antigen von B-Lymphozyten bzw. Plasmazellen gebildet.

 

-> Zum Nachdenken - Blutgruppen und Kohlenhydrate

 

Innenohr

Das Innenohr liegt in der Felsenbeinpyramide und enthält Teile des Gehör- und Gleichgewichtsorgans. Durch die Felsenbeinpyramide ziehen u. a. der Nervus facialis (VII. Hirnnerv; er versorgt weite Teile des Kopfes) und der Nervus tympanicus (versorgt parasympathisch die Ohrspeicheldrüse).

 

-> Hyperakusis, Ohrspeicheldrüse, Vitiligo

-> Glossar - Nervenknoten

 

Kommissurenbahnen

Sind Nervenbahnen in der weißen Substanz des Großhirns; sie verbinden identische Stellen beider Hälften des Gehirns und enthalten in:

  • Corpus callosum (Balken) = quere Faserverbindung zwischen den beiden Großhirnhemisphären
  • Commissura anterior = weiße Substanz zwischen rechter und linker Großhinhemisphäre in der Vorderwand des 3. Hirnventrikels
  • Commissura posterior = Brücke weißer Substanz zwischen Epiphyse (Zirbeldrüse) und oberer Mündung des Aqueductus mesencephali (Verbindung zwischen 3. und 4. Hirnventrikel)

-> Limbisches System; Wunderwerk Gehirn – Hirnventrikel, Kommissurenbahnen; Glossar - Drüsen

 

[Aktualisiert: 16.04.2017]

 

 

 

 

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