Carnitin
(Veraltete Bezeichnung: Vitamin T)
Carnitin gehört zu den sog. vitaminoiden Substanzen. Es kann zum Teil mit der Nahrung zugeführt werden, muss aber darüber hinaus im menschlichen (... und tierischen ...) Organismus selbst hergestellt (eigensynthetisiert) werden.
Natürliche Nahrungsquellen sind v. a. Milch und Fleisch. In pflanzlicher Nahrung ist eher wenig Carnitin enthalten.
Eigensynthese von Carnitin
Aus den essentiellen Aminosäuren LYSIN und METHIONIN.
Die Synthese erfolgt v. a. in der Leber und in der Niere.
Für die Bildung sind außerdem nötig:
- Eisen
- Vitamin C
- Pyridoxin (Vitamin B6)
- Nicotinamid (Vitamin B3; Niacin)
Warum ist Carnitin so wichtig?
Es ist wichtig für den Abbau der Fette i. R. der Betaoxidation - als Carrier (= Träger, Transporter) von aktivierten Acylgruppen:
Fettsäuren können die äußere Mitochondrienmembran nur überwinden – und damit ins Innere der Mitochondrien gelangen -, wenn sie zuvor durch Carnitin in Acyl-Carnitin umgewandelt wurden.
- Acyl-Carnitin ist die Transportform der Fettsäuren.
Alle Gewebe, die ihren Energiebedarf vorwiegend aus Fetten decken müssen, enthalten viel Carnitin:
- Muskel
- Herz
- Leber
- Niere
Symptome bei Carnitin-Mangel
- Muskelschwäche
- Fettanhäufungen in Organen (v. a. Herz und Leber)
- Übersäuerungen (= Azidosen)
- Leberschäden
Ein schwerer Carnitin-Mangel verläuft unbehandelt tödlich.
Quellen und zum Weiterlesen:
Klinisches Wörterbuch ‚Pschyrembel’ und ‚Handbuch der Orthomolekularen Medizin’
Siehe auch:
Essen & Co. - Aminosäuren, 'Wasser-Vitamine'
Spurenelemente - Eisen
Zum Nachdenken - Eiweißabbau, Fettabbau, Myotonie, Vitamin C
Etc.