CVI-Begriffe - PVD

(Perceptual visual dysfunction / Visuelle Wahrnehmungsstörung) 

 

CVI Scotland – Resources

Perceptual Visual Dysfunction (PVD) Paper

https://cviscotland.org/mem_portal.php?article=329

Ein paar Aussagen aus diesem Beitrag, als kleine ‚Einführung‘ ins Thema:

 

This paper is not about … / In diesem Papier geht es nicht um …

.

This paper is not about …

 

Visual acuity

Colour and contrast sensitivity

Visual fields

 

… areas commonly associated with cerebral visual impairments,

 

In diesem Artikel geht es nicht um …

 

Sehschärfe

Farb- und Kontrastempfindlichkeit

Gesichtsfelder

 

… also nicht um Bereiche, die häufig mit zerebralen Sehstörungen in Verbindung gebracht werden,

… because:

… weil:

The reason is … that the biggest group of children affected by CVI … have perceptual visual dysfunction leading to learning difficulties, but this is not detected by standard sight tests, …

Der Grund dafür ist, dass … die größte Gruppe von Kindern, die von CVI betroffen ist, … eine Wahrnehmungsstörung hat, die zu Lernschwierigkeiten führt, die aber nicht durch Standard-Sehtests erkannt wird, …

 

What are the risk factors for this group of children? / Was sind Risikofaktoren bei dieser Gruppe von Kindern?

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Risk factors:

Cerebral Palsy*

Premature birth**

Neurodevelopmental Disorders**

Risikofaktoren:

Zerebralparese*

Frühgeborene**

Neurologische Entwicklungsstörungen**

Based on this information, the Government of India has … developed a number of centres around the nation, to check the children in these groups, to:

„...ensure early diagnosis and intervention for children with brain injury.“

Auf der Grundlage dieser Informationen hat die indische Regierung … eine Reihe von Zentren im ganzen Land entwickelt, um:

"... eine frühzeitige Diagnose und Intervention für Kinder mit Hirnverletzungen zu gewährleisten."

… the sooner a child with any sort of visual impairment, from the eyes or brain or both, gets the right support, the better. But that support needs to be based on the correct identification of the visual impairments.

 

 

... je früher ein Kind mit irgendeiner Art von Sehbehinderung, ob nun Augen- oder Gehirn-bedingt (oder beides zusammen), die richtige Unterstützung erhält, umso besser. Aber diese Unterstützung muss auf der korrekten Identifizierung der Sehbehin-derung basieren.

The problem with perceptual visual dysfunction is that is can look like a lot of other things.

Das Problem der visuellen Wahrnehmungsstörung ist, dass sie wie viele andere Dinge aussehen kann.

This paper explains many different approaches to identify the presence of perceptual visual dysfunction, including:

·       Working out if crowding is an issue

·       Observing how accurately the child reaches for things

·       Observing whether the child sees fast movement

·       Observing whether recognising things may be an issue

 

Das Papier erklärt viele verschiedene Ansätze, die dabei helfen, Wahrnehmungs-störungen zu erkennen; dazu gehören:

·       Herausfinden, ob ‚Crowding/Zuviel‘ ein Problem ist

·       Beobachten, wie genau das Kind nach Dingen greift

·       Beobachten, ob das Kind eine schnelle Bewegung wahrnehmen kann

·       Beobachten, ob das Erkennen von Dingen ein Problem sein kann

[And: See the ‘eleven points’ below.]

[Und: Siehe auch die u. a. ‚11 Punkte‘.]

 

* Cerebral palsy = Zerebralparese - Infos bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Infantile_Zerebralparese

https://en.wikipedia.org/wiki/Cerebral_palsy

[-> Glutamate decarboxylase-1, GABA …]

Siehe dazu auch:

Blogbuchgedanken – Aminosäuresequenzen

Glossar – GABA

Zum Nachdenken – Myotonie

 

** Siehe dazu auch:

Blogbuchgedanken – Frühgeborene

Tagebuchnotizen-11-2021, Eintrag:

From Neurodevelopmental to Neurodegenerative Disorders: The Vascular Continuum

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34744690/ [Free PCM article]

 

 

The Paper … / Das Papier …

 

Perceptual visual dysfunction in children - An Indian perspective

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34304166/ [Free PMC article]

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This paper features a shorter question inventory, of just eleven questions, to help separate children whose difficulties are due to perceptual visual dysfunction, and those for whom there may be other causes, to ensure the support is as good as it can be.  

 

Dieses Papier enthält ein kürzeres Fragen-inventar mit nur elf Fragen, die dabei helfen, die Kinder, deren Schwierigkeiten auf Wahrnehmungsstörungen zurückzuführen sind, von denjenigen, für die es andere Ursachen geben kann, zu unterscheiden, um sicherzustellen, dass die Kinder auch die bestmögliche Unterstützung bekommen.

 

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Dieses Papier hatte ich auch bereits aufgelistet in den Tagebuchnotizen-07-2021:  

 

Perceptual visual dysfunction [PVD] in children - An Indian perspective

 

WICHTIG zu wissen:

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“… The behavioral outcomes of PVD can mimic psychological conditions including autism spectrum disorder, attention deficit hyperactivity disorder, specific learning disability, and intellectual impairment, and one needs to be aware of overlap among these differential diagnoses. …”

… Das Verhalten von Kindern mit PVD* kann leicht verwechselt werden mit dem Autismus-Spektrum, mit ADHD, speziellen Lern-störungen und intellektuellen Beeinträchtigungen, und auch auf mögliche Überlappungen dieser Differentialdiagnosen sollte geachtet werden. …

 

Aus dem Fulltext:

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„… A key component in helping children with PVD is to educate parents, carers and teachers about the visual basis of symptoms and explaining simple, doable strategies appropriate for the family’s socio-economic profile.

In our experience such simple strategies often revolutionize the affected child’s world and expedite learning and development.”

… Eltern, Fürsorger und Lehrer müssen über Symptome und Zusammenhänge aufgeklärt, und einfache, machbare, zur jeweiligen Familie passende Strategien vermittelt werden.

Solch einfache Strategien können die Welt eines betroffenen Kindes ‚revolutionieren‘ und Lernen und Entwicklung nachhaltig positiv beeinflussen.

 

Im Beitrag werden 11 Punkte genannt, die auf eine visuelle Wahrnehmungsstörung bei einem Kind hinweisen können [übersetzt in etwa, etwas gekürzt]:

 

1.       Manchmal erscheint ein Kind so, als würde es gut sehen können, manchmal aber wirkt es auch so, als hätte es Probleme mit dem Sehen.

2.       Die visuelle Aufmerksamkeitsspanne ist begrenzt.

3.       Bei verschiedenen Aufgaben nutzt das Kind weitere Sinne (z. B. Hören, Tasten).

4.       Es benötigt mehr Zeit, Details zu erkennen …

5.       Es benötigt mehr Zeit, um bekannte/vertraute Personen in einer belebten Umgebung zu erkennen …

6.       Es hat Probleme mit der Auge-Hand-Koordination …

 

Und damit:

 

7.       Menschen nur durch ‚Sehen‘ zu erkennen.

8.       Die Bedeutung von Gesichtsausdrücken zu verstehen.

9.       Sich bewegende Dinge zu erkennen (z. B. einen Ball).

10.   Entfernungen und räumliche Tiefe einzuschätzen, was es einem Kind schwer macht, das Treppensteigen zu erlernen …

11.   Sich in einer neuen, unbekannten Umgebung zu orientieren.

 

[[ Alle diese Punkte treffen auf mich zu, und ich bin dankbar für all die Informationen, weil sie mir helfen, mich selbst besser zu verstehen, und durch dieses Verstehen kann ich nun auch meinen Mitmenschen erklären, warum ich bin, wie ich bin, und welche Schwierigkeiten ich habe – und ich weiß, wie wichtig diese Informationen für Eltern, Ärzte, Lehrer, Therapeuten – kurz: für alle, die mit Kindern zu tun haben – sind. ]]

 

Siehe dazu auch:

Diskussionsseite – Zuschreibungen

Sehen und Lernen

Was uns hilft; Was uns nicht hilft

Zum Nachdenken – Theory of Mind

 

 

[[ Auch interessant und auf mich zutreffend: Das Balint-Syndrom … ]]

Dazu aus dem Beitrag:

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“… The combination of simultanagnosia, optic ataxia, and apraxia of gaze is called Balint syndrome. In milder forms of the condition, known as dorsal stream dysfunction, visual guidance of the lower limbs, and less frequently the upper limbs, is inaccurate, especially when tired, the visual search is impaired and crowding of the visual scene is disabling. …”

 

Das Balint-Syndrom ist eine Kombination aus Simultanagnosie, optischer Ataxie und visueller Apraxie. In seiner milden Ausprägung, bekannt als ‚Dysfunktion des dorsalen Pfades‘, ist die visuell geführte Bewegung der unteren Extremitäten*, weniger häufig auch der oberen Extremitäten, ungenau, besonders bei Müdigkeit, das visuelle Erkennen/Wahrnehmen ist eingeschränkt** und eine überfüllte, visuelle Szene behindert**. …

 

[* Damit habe ich auch große Probleme, und auch damit, Bewegungen nachzuahmen (z. B. TaiChi): Ich brauche dazu jemanden an meiner Seite, der mich ‘verbal anleitet’ und meine Bewegungen gegebenenfalls korrigiert.

** Und auch diese Punkte treffen voll und ganz auf mich zu.]

 

Siehe dazu auch:

CVI-Begriffe

Sehen und Lernen, Hören und Lernen

Zum Nachdenken –

Kontrastwahrnehmung (Dorsale und ventrale Route), Simultanagnosie

 

Bei Wikipedia:

Two-streams hypothesis (dorsal and ventral pathway)

https://en.wikipedia.org/wiki/Two-streams_hypothesis

Visuelle Wahrnehmung/Visual perception

https://de.wikipedia.org/wiki/Visuelle_Wahrnehmung

https://en.wikipedia.org/wiki/Visual_perception

 

20.12.2021

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