Hippocampus und Autismus

 

 

Männliche Kinder wurden untersucht: Der rechte und der linke Hippocampus waren vergrössert. Dies kann als Vorläufer für Autismus gelten, aber auch eine Konsequenz aus 'autistischem Verhalten' sein ...

 

Bei Tieren (z. B. bei Vögeln, die ihr Futter 'verstecken') hat man beobachtet, dass deren Hippocampus-Grösse in Beziehung steht zu ihrer jeweiligen 'räumlichen Erinnerungs-Funktion'.

 

Dies könnte bedeuten, dass die abweichende Grösse 'gebrauchsabhängig' ist - und dass bei autistischen Menschen das räumliche oder 'episodische' Erinnerungsvermögen erhöht sind.

 

Leo Kanner hat bereits 1943 Kinder beschrieben mit einer aussergewönlichen Fähigkeit, Geographie zu lernen oder lange 'Listen' mit Fakten zu rezitieren.

 

Die Untersuchungen stützen also die Hypothese, dass ein abweichend grosser Hippocampus bei autistischen Menschen das Ergebnis bzw. die 'Ausbeute' einer erhöhten 'Tätigkeit' sein kann ...

 

Quelle:

The Journal of Neuroscience - 14.07.2004

 

Siehe auch:

Glossar - Gedächtnis, Limbisches System

Diplomarbeiten etc. - Praxie, Dyspraxie und Apraxie bei Kindern; Hippocampus - S. 46