"Neuere Forschungen wiesen nach, dass Neurone nicht nur über den Weg der Synapsen, sondern auch dadurch kommunizieren können, dass sie diffundierende Gase wie z. B. Stickstoffmonoxid abgeben."

 

Michael O'Shea - 'Das Gehirn - Eine Einführung'

 

 

 

cAMP

 

Ein sog. 'Second Messenger' (= zweiter Botenstoff der Hormonübertragung) bei der Signalübertragung -

v. a. 'wasseraufnehmender' (wasserlöslicher = hydrophiler) Hormone:

 

- ACTH

- ADH

- Adrenalin

- Calcitonin

- FSH

- Glucagon

- HCG

- Lipotropin

- LH

- MSH

- Noradrenalin

- Parathormon

- TSH

 

-> Siehe auch: Die Stress-Reaktion, Hypothalamus und Hypophyse, Neurotransmitter

 

Die 'Biosynthese' von cAMP erfolgt zusammen mit dem Enzym* Adenylatcyclase aus ATP (= Adenosintriphosphat) zu cAMP; der Abbau erfolgt zu AMP (= Adenosinmonophosphat) ...

 

Die Adenylatcyclase hat besondere Bedeutung bei der Weiterleitung von Geruchsreizen und bei der Wirkung von Hormonen (z. B. Glucagon und Adrenalin) und Neurotransmittern (z. B. Serotonin).

 

-> Siehe auch: Dopaminsysteme; Glossar - ATP etc.

 

Das Cyclo-Adenosinmonophosphat, also cAMP, bewirkt v. a. eine Erweiterung der Blutgefäße, indem es die Anspannung der 'glatten Muskulatur'* vermindert. Und es bewirkt eine erhöhte 'Schlagkraft' des Herzens.

 

* Glatte Muskulatur: Findet sich in der Wand innerer Hohlorgane (Magen, Darm, Harnblase usw.); 'arbeitet' unabhängig von unserem Willen und Bewusstsein.

 

Exkurs: Das Enzym Adenylatkinase findet sich in Erythrozyten (= rote Blutkörperchen) und v. a. in Muskelzellen. Es beschleunigt die Umwandlung von ADP (= Adenosindiphosphat) in ATP und AMP - und damit die Bereitstellung der Energie, die für die Muskelkontraktion notwendig ist ...

 

 

cGMP

 

Auch ein sog. 'Second Messenger'; vermittelt - wie cAMP - als 'zweiter Botenstoff' Hormonwirkungen, z. B. von:

 

- Acetylcholin (= Neurotransmitter an den Nervenendigungen)

- Histamin (= Gewebehormon; Neurotransmitter)

- Prostaglandinen*

 

* Prostaglandine wirken v. a. auf Katecholamine, Muskulatur, Gewebehormone und Hormone. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Fieber, Schmerzen und Entzündungen. Wichtige 'Gegenspieler' der Prostaglandine sind u. a. Glukokortikoide (= sog. 'Stresshormone') ...

-> Siehe auch: Glossar - Blutgerinnung

 

Dieser 'Messenger' ist auch beteiligt an:

  • Wirkungen, die durch Stickstoffmonoxid (NO) vermittelt werden.
  • Biochemischen Sehprozessen.*

Ausgangsstoff der Biosynthese von Stickstoffmonoxid ist die Aminosäure Arginin:

 

Arginin zählt zu den 'semi-essentiellen' Aminosäuren - sie muss also bei bestimmten Stoffwechselstörungen und damit nicht ausreichender körpereigener Synthese mit der Nahrung zugeführt werden.

 

Exkurs: Aminosäuren

 

Unser Nahrungseiweiß (= Protein) soll uns v. a. Aminosäuren liefern, die unser Körper zu körpereigenem Eiweiß umbaut. Menschliches Eiweiß besteht aus 20 Aminosäuren. Ein Teil davon MUSS mit der Nahrung aufgenommen werden (= sog. 'essentielle Aminosäuren'), bei einem Teil der Aminosäuren kann es sein, dass aufgrund einer Stoffwechselstörung eine Zufuhr nötig ist (= sog. 'semi-essentielle Aminosäuren'). Und dann gibt es noch die 'nicht-essentiellen' Aminosäuren, die im Körper selbst gebildet werden, die aber auch normalerweise in der Nahrung enthalten sind.

 

Essentielle Aminosäuren

Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan, Valin

 

Semi-essentielle Aminosäuren

Arginin, Histidin, Tyrosin, Cystin/Cystein

 

Nicht-essentielle Aminosäuren

Alanin, Asparaginsäure, Glutaminsäure, Glykokoll (Glycin), Serin, Prolin, Hydroxyprolin

 

 

* cGMP-Moleküle halten - im Dunkeln - die Ionenkanäle offen; bei Belichtung wird cGMP abgebaut, die Kanäle schließen sich, die 'Membranspannung' sinkt auf negative Werte ab (= Lichtantwort) ...

 

Siehe auch:

Essen & Co. Aminosäuren etc.

Hormone & Co.

Nervensystem

Glossar - cAMP/cGMP

Zum Nachdenken - EDRF

 

Quellen und zum Weiterlesen:

Klinisches Wörterbuch 'Psychyrembel', Wikipedia und z. B. 'weltderphysik.de/forschung'

 

 

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