Insulin

 

Insulin wird in den B-Zellen der 'Langerhans-Inseln' der Bauchspeicheldrüse (= Pankreas) produziert.

Es ist das einzige Hormon, das den Blutzuckerspiegel senkt.

 

Insulinantagonisten

 

Es gibt mehrere 'Antagonisten', die den Blutzuckerspiegel jeweils erhöhen können:

 

Hormone der Nebennierenrinde (NNR):

  • Mineralokortikoide
  • Glukokortikoide (= sog. 'Stresshormone')
  • Sexualhormone

Glucagon (s. u.)

  • Wird in den A-Zellen der 'Langerhans-Inseln' des Pankreas gebildet.
  • Wird vermehrt gebildet bei Hypoglykämie, bei einer erhöhten Aminosäuren-Konzentration im Blut, durch Katecholamine, Acetylcholin und verschiedene Hormone - z. B. TRH, Neurotensin (= Hormon des Magen-Darm-Trakts) oder VIP (= vasoactive intestinal polypeptide*)

* Wird vom APUD-System* gebildet; s. u.

 

Katecholamine aus dem Nebennierenmark (NNM):

  • Dopamin
  • Adrenalin
  • Noradrenalin

Glykogenosen (bes. Typ I):

  • Angeborene Enzymdefekte, die zu einer erhöhten Glykogenspeicherung in Organen führen - bes. in Leber, Nieren, Herz, Muskulatur und ZNS.

 

* APUD-System bzw. 'System, disseminiertes neuroendokrines'

 

Hiermit bezeichnet man die Gesamtheit der Zellen, die den 'peripheren endokrinen' Anteil des Nervensystems bilden: Sie nehmen jeweils 'Aminvorstufen' auf, decarboxylieren diese (... Kohlendioxidabspaltung ...) und geben ihr 'Sekret' auf jeweils einem dieser Wege ab:

  • Direkt in eine Nervenzelle.
  • Über ein Axon (= Nervenzellfortsatz) in den Blutstrom.
  • Direkt in die Blutbahn. 
  • In die unmittelbare Nachbarschaft.

Zellen, die zu diesem System gehören, finden sich in:

 

- Hypothalamus

- Hypophyse

- Epiphyse

- Nebenschilddrüse, C-Zellen der Schilddrüse

- Plazenta

- Magen-Darm-Schleimhaut

- Lunge

- Inselsystem des Pankreas

- Nebennierenmark

- Sympathikus

- Melanoblasten (= Vorläufer der Melanozyten = Zellen, die zur Melaninbildung fähig sind)

 

-> Siehe auch: 'Die Stress-Reaktion', Hypothalamus und Hypophyse, Nebenniere, Neurotransmitter, 'Zum Nachdenken: Hypoglykämie, Hypogonadismus'

 

 

 

Glucagon

 

Wird in den A-Zellen der Langerhans-Zellen der Bauchspeicheldrüse gebildet; es erhöht den Blutzucker

(... durch eine gesteigerte Glykogenolyse und Glukoneogenese in der Leber ...), fördert die Lipolyse

(= 'Fettspaltung'), steigert den Eiweißabbau und wirkt 'positiv chronotrop' (= herzfrequenzsteigernd durch den Sympathikus).

 

Glucagon wird verstärkt ausgeschüttet bei:

  • Hypoglykämie (= Unterzucker)
  • Erhöhter Konzentration bestimmter Aminosäuren

Und durch:

  • Gastrin
  • Katecholamine
  • Acetylcholin
  • Verschiedene Hormone (TRH, Neurotensin, VIP)

Gehemmt wird Glucagon durch:

  • Somatostatin* (= SIH = somatotropin release inhibiting hormone = GHRIH)
  • Anstieg der Blutzuckerkonzentration

* Somatostatin wird aus dem Hypothalamus und aus den D-Zellen der Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse freigesetzt. Es hemmt wiederum die Ausschüttung von:

  • STH: Wachstumshormon
  • TSH: Thyreoidea-stimulierendes Hormon; stimuliert die Hormonbildung der Schilddrüse
  • ACTH: Stimuliert die Cortisolausschüttung* in der Nebenniere und führt u. a. zu einer verstärkten Insulinausschüttung
  • Insulin*: Das einzige 'blutzuckersenkende' Hormon
  • Glucagon: Erhöht den Blutzuckerspiegel; wird in den A-Zellen der Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse gebildet (s. o.)
  • Gastrin: Steigert die Magenbeweglichkeit und stimuliert die Bildung von Salzsäure und Verdauungsenzymen
  • Cholezystokinin: Wirkt auf die Enzyme der Bauchspeicheldrüse und auf die Gallenblasenmuskulatur

* Die Peptide des Somatostatins sind an 'G-Proteine' gekoppelt. G-Proteine steuern spezielle Zellaktivitäten und aktivieren v. a. die Adenylatcyclase. Die Adenylatcyclase ist wichtig für die Weiterleitung von Geruchsreizen und die Wirkung von Hormonen und Neurotransmittern.

 

* Cortisol gehört zu den sog. 'Stresshormonen'.

 

-> Siehe auch 'Ein Anfang; Die Stress-Reaktion; Dopaminsysteme'

 

* Insulin: Eine der wichtigsten Insulinwirkungen ist die Steigerung der Durchlässigkeit der Zellmembran.

V. a. Muskelzellen können dadurch vermehrt Glukose aufnehmen; erst durch Insulin wird Glukose in den Zellen verfügbar.

 

 

Quelle:

Klinisches Wörterbuch 'Pschyrembel'

 

 

Siehe auch:

Hypothalamus, Hypophyse, Nebenniere

Essen & Co.: Citratzyklus; Vitamine - v. a. Vitamin B1

Hormon & Co.

... und mehr ...

Zum Nachdenken: Hypoglykämie, Hypogonadismus, Hypothyreose

Diplomarbeiten etc.: Praxie, Dyspraxie und Apraxie bei Kindern - S. 74: Anstieg des Glucoseverbrauchs

 

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