Spurenelemente – Jod

ANHANG ...

- Bitte zuerst lesen: Jod/Iod -

 

Thyreostatika

 

Sind Substanzen, die die Synthese der Schilddrüsenhormone oder den Einbau von Iod in deren Vorstufen hemmen. Unterschieden werden die Substanzgruppen:

  1. Thioharnstoffderivate hemmen kompetitiv die Peroxidasen.
  2. Natriumperchlorat hemmt kompetitiv den Iodtransport in die Schilddrüse.
  3. Iodide (Natrium- oder Kaliumiodid) hemmen in hohen Dosen vorübergehend die Hormonsekretion.
  4. Lithium kann die Iodaufnahme hemmen.

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Thioharnstoffderivate

Thioharnstoffderivate hemmen kompetitiv die Peroxidasen.

 

Zur Erinnerung ...

Peroxidasen sind notwendig für den Einbau von Iod in die Schilddrüsenhormone und die Koppelung der Vorstufen Monoiodtyrosin (MIT) und Diiodtyrosin (DIT).

 

Es sind oxidierende Enzyme: Sie setzen aus Peroxiden molekularen Sauerstoff frei. Sie haben meist Häm als prosthetische Gruppe und nutzen Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel ...

 

[Peroxide = Verbindungen, in denen eine Sauerstoffkette (= Verbindung zweier Sauerstoffatome) vorliegt – z. B. Wasserstoffperoxid.

Häm = Farbstoffanteil des Hämoglobins (und Myoglobins). Es enthält zweiwertiges Eisen und ist wichtig für den Sauerstoff- und Kohlendioxidtransport; Abbauprodukt ist Bilirubin.

Prosthetische Gruppe = kovalent gebundenes Coenzym; i. w. S. der Nichtproteinteil zusammengesetzter Proteine.]

 

Peroxidasen sind enthalten in den sog. Peroxisomen, und diese finden sich v. a. in Leberzellen (Hepatozyten) und in Zellen des Nierenepithels. Peroxisomen enthalten auch Katalase; abgeschnürt werden sie vom ‚rauen (granulären) endoplasmatischen Retikulum’ (ER).

 

- Dazu bitte weiterlesen bei: Biochemie der Schilddrüse –

 

Perchlorat

Natriumperchlorat hemmt kompetitiv den Iodidtransport in die Schilddrüse (sog. ‚Iodination’).

 

- Dazu bitte weiterlesen bei: Biochemie der Schilddrüse –

 

 

Iodide

Iodide (Natrium- oder Kaliumiodid) hemmen – in hohen Dosen - vorübergehend die Hormonsekretion durch kurzfristige Hemmung der Proteasen, die aus Thyreoglobulin die Schilddrüsenhormone T4 und T3 (und ihre biologisch inaktiven Formen) freisetzen.

 

Zur Erinnerung ...

Proteasen sind Hydrolasen, die Proteine und Peptide hydrolytisch (= unter Wasseraufnahme) spalten.

Vorkommen:

  • In allen Zellen, bes. in Lysosomen.
  • Als Proenzyme im Magen und in der Bauchspeicheldrüse (z. B. Pepsin, Trypsin).
  • Als Di- und Tripeptidasen in Schleimhautzellen des Dünndarms (z. B. Prolidase, Prolinase).

 

-> Siehe dazu auch: Mineralstoffe – Natrium; Glossar – Makrophagen, Zellorganellen etc.

 

- Und bitte weiterlesen bei: Biochemie der Schilddrüse –

 

Lithium

Ist ein einwertiges Alkalimetall.

Es gehört nicht zu den Thyreostatika, kann aber die Iodaufnahme hemmen.

 

Zum Nachdenken ...

  • Lithiumsalze werden verwendet zur Prophylaxe und Behandlung ‚manisch-depressiver Zustände’.

 

WICHTIG:

Bei salzarmer Kost besteht die Gefahr der Überdosierung, da hier Lithium verstärkt rückresorbiert wird. Erstsymptome bei Überdosierung sind:

Erbrechen, Zittern, Krampfanfälle.

[Pschyrembel]

 

 

 

Quellen und zum Weiterlesen:

Klinisches Wörterbuch Pschyrembel (1994 und 2007)

Handbuch der Orthomolekularen Medizin

 

- Bitte weiterlesen bei: ... und zum Weiterlesen -

 

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