Was ich noch ... zu sagen hätte ...

Januar 2013

 

Persönliches

Kommunikation ...

Wenn ich so auf mein Leben zurückblicke, dann denke ich inzwischen, dass eines meiner größten Kommunikationsprobleme darin bestand/besteht, dass meine Fragen oft nicht als solche wahrgenommen wurden/werden, sondern stattdessen als ‚Statements’, als Aussagen, Meinungen, die ich vertrete ...

 

Und dass man meine Fragen nicht als solche wahrnimmt, könnte vielleicht daran liegen, dass ich selbst meine Stimme anders höre/wahrnehme als meine Mitmenschen (... noch über diesen bekannten ‚Tonbandeffekt’ hinaus ...).

 

Ich selbst höre meine Stimmer sehr viel tiefer, als sie von anderen wahrgenommen wird, und so könnte ich mir vorstellen, dass dieses bei Fragen übliche Anheben der Stimmer am Ende des Frage-Satzes nicht wahrgenommen wird/werden kann, also: Von meinen Mitmenschen nicht gehört wird, von mir selbst aber schon ...

 

Und da mein Gehirn etwas ‚langsam’ arbeitet (... worüber ich aber nicht unglücklich bin – im Gegenteil - 'Schnelligkeit' geht nämlich nur auf Kosten der 'Gründlichkeit' ...), kann ich dieses Missverständnis/diese Missverständnisse nicht schnell genug erkennen und ‚aufklären’ ...

 

[... Dazu gehört auch das bereits erwähnte Konzept meiner ‚Screenshots’ ...

-> Siehe: Dezember 2012]

 

Und ein weiteres Kommunikations-Problem ...

Oft erwähne ich Dinge nicht mehr extra, da ich sie als bereits bekannt voraussetze bei meinem jeweiligen Gesprächspartner.

 

Erst sehr viel später wird mir dann oft erst klar, dass meine Aussagen dadurch missverständlich sein können und ganz anders bei meinen Gesprächspartnern ankommen, als von mir beabsichtigt.

 

Und i. d. R. dann auch nicht mehr korrigierbar sind ...

Abgesehen davon, dass es mir oft aber auch gar nicht bewusst wird ...

 

Und was mir auch teilweise passiert:

  • Oft weiß ich genau, dass ich noch etwas sagen müsste. Ich kann aber diesen jeweiligen Satz (... der eigentlich noch gesagt werden müsste ...) nur denken - bin aber nicht in der Lage, ihn auch tatsächlich auszusprechen ...

Siehe dazu auch:

Dietmar Zöller – ‚Nichts geht automatisch’; 2011, S. 54ff:

Bereitschaftspotential, Verschaltungen, Sprechen etc.:

 

„Ich muss bei allen Reaktionen viel zu lange überlegen, was ich mit meinem Körper tun muss. Das gilt auch fürs Sprechen. Und die Vermutung, dass in meinem Gehirn Verbindungen nicht immer zustande kommen, hatte ich auch schon lange. ... Es geht um ein Bündel von Problemen, die dadurch verursacht werden, dass im Gehirn bestimmte Schaltkreise nicht genügend koordiniert sind, so dass Verbindungen zwischen unterschiedlichen Hirnarealen nur unzureichend möglich sind. ...“

[Dietmar Zöller; ebd., S. 62 und S. 66]

 

„Ähnlich wie bei der Parkinsonerkrankung kann manch ein Autist nicht immer ausführen, was er will.“

[Dietmar Zöller; ebd., S. 61]

 

„... Dabei spielen die Basalganglien eine Rolle, ein Areal des Gehirns, das auch bei Parkinsonkrankheit und Chorea Huntington Patienten geschädigt ist.“

[Dietmar Zöller; ebd., S. 54]

 

Siehe auch:

Autismus-Spektrum, Asperger-Syndrom

Wahrnehmung

Lernprobleme

Wunderwerk Gehirn, Wunderwerk Mensch

Glossar – Chorea, Tics, Tourette-Syndrom

Zum Nachdenken – Agnosie, Apraxie

 

Autismus

Frances Tustin:

The Protective Shell in Children and Adults (1992)

 

Zum Nachdenken, ‘Querdenken’ ...

 

Mütterliche Depression – S. 21

“Let me now gather together those factors that I have found to be significant in the development oft psychogenic autism. One factor in all the cases I have treated was that the mothers reported that they had been seriously depressed before or after birth of this particular baby, and they had a history of feeding difficulties in earliest infancy. I have also found that when they were carrying the baby, the mothers were in a particularly lonely situation. ...”

 

[Frances Tustin fiel auf, dass die Mütter all ihrer Kinder, die sie behandelt hat,  jeweils schwer depressiv waren vor oder auch nach der Geburt des Kindes, und dass es Probleme mit der Säuglingsernährung gab. Und ihr fiel auch auf, dass die Mütter während ihrer Schwangerschaft besonders einsam waren. ...]

  • “... We are still somewhat in the dark about the influence of intra-uterine experiences. ... (H. S. Klein, zitiert ebd., S. 21)

Nachgeburtliche Depression – S. 22

„I also suspect that just as in maternal post-natal depression there is a hormonal element, so in the post-partum depression of the baby there may be such an element. Indeed, O’Gormon (1967) has suggested that hormonal factors are involved in autism. This needs investigation. ...”

 

[Frances Tustin vermutete, dass es einen Zusammenhang gibt mit diesen nachgeburtlichen Depressionen und hormonellen Faktoren - auch beim Baby. O’Gormon deutete an, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen diesen hormonellen Faktoren und Autismus.

Dies sollte weiter untersucht werden. ...]

 

- S. auch: Februar 2013 - Organic autism -

 

Siehe dazu auch:

Angst, Depressionen

Dopamin & Co. – Ein Anfang, Die Stress-Reaktion (Mutter und Kind!)

Essen & Co. – Aminosäuren (Tryptophan) etc.

Hormone & Co.

Zum Nachdenken –

Agnosie bzw. Simultanagnosie, Schockformen, Tantrums

Gedankensplitter – ‚Layer to layer’ (Übersicht – Schmerzleitung: Serotonin bzw. Tryptophan)

 

Worte

Wörte können Brücken bauen – oder zerstören ...

 

Bundestag billigt Zwangsbehandlung ...

Dieser Tage (... 80 Jahre nach 1933 ...) war zu lesen, dass - nach einer halbjährigen Pause – die Zwangsbehandlung von psychisch kranken oder geistig behinderten Menschen in Notsituationen – auch gegen deren Willen – grundsätzlich wieder erlaubt sein soll – unter einigen Bedingungen.

 

Zwangsbehandlung.

Dieses Wort macht mir Angst. Es erinnert mich zu sehr an Worte wie Zwangssterilisation,  Deportation etc. ...

 

Nichts gelernt? Bitte nicht!

 

„Achtet auf Eure Worte. Aus Euren Worten werden Taten.“

[Aus dem Talmud; etwas abgewandelt]

 

Filmecke

Die Wand

Regie: Julian Pölsler; Ö/D 2012

Eine unsichtbare Wand, die plötzlich da ist ...

Es war teilweise so still im Kino, dass man es gehört hätte, wenn eine Stecknadel zu Boden gefallen wäre.

Beeindruckende Bilder, eine beeindruckende, wunderbare Martina Gedeck – und eine Geschichte, die sehr, sehr nachdenklich macht - machen sollte ...

 

 

Der Solist

Regie:  Joe Wright; UK/USA/F  2009

Bitte anschauen – mit dem Herzen ... ...

 

„Man sieht nur  mit dem Herzen gut.“

Antoine de Saint-Exupéry  

 

Und aus aktuellem Anlass

Zur Diskussion gestellt ...

Diagnosen und Diagnose-Manuals

Beschreibungen (... Zuschreibungen ...) sind auch immer abhängig vom jeweiligen Wissensstand desjenigen, der be- oder zuschreibt – und v. a. immer auch von dessen Lebenserfahrungen.

 

Meiner Meinung nach wären Manuals, die nicht nur beschreiben, sondern auch (mögliche) Ursachen (und Zusammenhänge) aufzeigen, ein großer Fortschritt – und nicht nur ein großer Fortschritt, sondern letztlich auch ‚überlebensnotwendig’ für Patienten ...

 

 

 

Nach oben