"Das Gedächtnis ist unser wichtigstes Sinnesorgan."

Nach Professor Peter Rödler

 

 

Überlegungen zur Wahrnehmungsverarbeitung

Ein pädagogisches Verständnis 'autistischer Verhaltensweisen'

 

Unserem Bewusstsein sind nur ca. 10 bis 16 Informationen pro Sekunde zugänglich. Tatsächlich hätten wir aber allein aus Auge, Ohr und Haut über 1 Milliarde Reize pro Sekunde zu verarbeiten ...

 

Unser Nervensystem hat hier also eine riesige Aufgabe zu bewältigen: Diese ungeheure Informationsflut zu reduzieren. Hierzu ist ein Vorgang nötig, der die Menge an Informationen 'umkodiert' und zu sinnvollen 'Informationsbündeln' zusammenfasst.

 

Unsere Welt bietet also in jeder Sekunde milliardenfache Informationen - und ebenso viele verschiedene Möglichkeiten der 'Informationsbündelung' haben wir. Nochmal zur Erinnerung: Wir können nur 10 bis 16 Informationen pro Sekunde tatsächlich aufnehmen und verarbeiten. Und um dies überhaupt zu können, brauchen wir bekannte Strukturen. Wesentlich sind hierbei 'Wiederholungen':

 

"Jede neue Strukturierung der Welt kann immer nur bezogen auf bekannte Strukturen erfolgen ... Wahrnehmung ist prinzipiell an das Gedächtnis gebunden, ist von diesem existenziell abhängig."

Professor Rödler

 

Unsere 'Gedächtnisspuren' sind entscheidend für Inhalt und Bewertung des Wahrgenommenen und auch bei der Orientierung, was die anstehenden Möglichkeiten betrifft.

Auch 'Sensorik' und 'Motorik' sind mit und über das Gedächtnis verbunden ...

 

"Finden Menschen keine sozialen Hilfen in diesem Prozess, können sie an der dann entstehenden Wahrnehmungsüberflutung sogar sterben. - Isolation kann töten!" Professor Rödler

 

 

Quelle und zum Weiterlesen:

www.uni-koblenz.de/~proedler/res/autismusberlin.pdf

 

 

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