"Das auditive System zeichnet sich durch viele neuronale Schaltstationen auf Hirnstammniveau aus und ist somit in seiner Neuronalstruktur komplexer als das visuelle."

Dr. Brita Schirmer

 

Wahrnehmungsbesonderheiten beim Hören bei 'Menschen mit Autismus'  ...

 

"... dabei muss berücksichtigt werden, dass es sich nicht nur um Einschränkungen, sondern zum Teil auch um Fähigkeiten handelt, die jene vieler anderer Menschen überschreiten." Dr. Brita Schirmer

 

 

Überempfindlichkeit

- Geräusche und Töne werden als unerträglich laut empfunden.

- Wahrnehmen von Frequenzen, die andere nicht wahrnehmen.

- Registrieren von 'Körperinnengeräuschen' (sog. 'weisses Geräusch').

 

Abschaltung von der Wahrnehmung

- Als 'Sicherung', als 'Schutzmechanismus' - wie z. B. bei extremen Schmerzen.

Zwei Formen: Bewusste und unbewusste Abschaltung. Kinder können dabei als gehörlos oder hochgradig schwerhörig erscheinen!

 

Gestörtes Richtungshören

- Probleme beim "Berechnen" der unterschiedlichen 'Ankunftszeit' des Schalls oder seiner Intensität.

 

Filterschwäche

- Wesentliche Reize können nicht von unwesentlichen unterschieden werden. 

 

Verzerrung der Wahrnehmung

- Das Gehörte wird nicht nur überlaut, sondern auch 'verzerrt' wahrgenommen. Kinder mit Autismus haben oft Unterschiede in den 'Hörkurven' beider Ohren, d. h., dass sie gleichlaute Töne auf einem Ohr lauter hören als auf dem anderen ...

 

Erhöhte Verarbeitungszeit

-  Es braucht sehr viel längere Zeit, bis auf eine Ansprache hin eine entsprechende 'Reaktion' erfolgt.

 

Nichterkennen der Bedeutung

- Schwierigkeiten, die Bedeutung von Geräuschen und auch Worten zu erkennen.

 

 

"Die Wahrnehmung im akustischen Bereich ist nicht konstant ...

Für die Reaktion auf Sprache muss mehr Zeit gelassen werden."

Dr. Brita Schirmer

 

 

 

Quelle und zum Weiterlesen:

Dr. Brita Schirmer - "Die Lehrer hörte ich nur selten"

www.dr-brita-schirmer.de/pdf/artikel08.pdf

 

 

 

Nach oben