Leitungswege im vegetativen Nervensystem

 

Im vegetativen Nervensystem ist der EFFERENTE (= wegführende) Leitungsweg aus zwei Neuronen aufgebaut:

 

Zwischen Gehirn bzw. Rückenmark (= ZNS) und dem jeweiligen Zielorgan befindet sich eine SYNAPSE,

an der die ‚Bahn’ umgeschaltet wird.

 

Das 1. Neuron ist das sog. PRÄGANGLIONÄRE Neuron:

  • Es zieht vom Seitenhorn des Rückenmarks oder aus Kernen im Hirnstamm zu einem vegetativen Ganglion (Nervenknoten).

Das folgende 2. Neuron ist das POSTGANGLIONÄRE Neuron:

  • Es verläuft vom Ganglion zum Zielorgan.

Die Verbindung erfolgt über die Synapsen; die Erregungsübertragung an den Synapsen erfolgt durch Neurotransmitter:

  • In den ganglionären Synapsen IMMER durch Acetylcholin.

In den POSTGANGLIONÄREN Synapsen:

  • Setzt der Parasympathikus Acetylcholin frei -> Essen, Verdauen, Ausscheiden, Entspannen.
  • Setzt der Sympathikus Noradrenalin frei -> Anspannung, Streß, "Flight or Fight" (Flucht oder Kampf).

 

Die AFFERENTEN (= zuführenden) Bahnen vermitteln Informationen aus den inneren Organen;

diese Bahnen treten durch die Hinterwurzeln ins Rückenmark.

 

-> Siehe auch Leitungsbahnen: Viscero …

 

* Neuron = Nervenzelle mit all ihren Fortsätzen; eine Nervenzelle besitzt einen oder mehrere

Dendriten (= zuführende Fortsätze) und ein Axon (= wegführender Fortsatz); dieser ist von einer Myelinscheide umgeben.

 

Das Axon bildet Kollateralen, verzweigt sich und endet an einer Synapse.

 

Myelin ist die isolierende Schicht der markhaltigen Nervenfasern = Substantia alba; weiße Substanz – und bildet die Myelinscheide. Bei einer ‚Demyelinisierung’ kommt es zu sog. ‚Entmarkungskrankheiten’).  

 

-> Siehe auch Essen & Co. - Vitamine: Wasserlösliche Vitamine B1 und B12

 

* Synapsen sind Umschaltstellen für die Erregungsübertragung: Durch einen Erregungsimpuls werden aus den Endigungen des PRÄSYNAPTISCHEN (prä = vor) Axons (= Fortsatz der Nervenzelle) Neurotransmitter freigesetzt; diese verändern die Durchlässigkeit der POSTSYNAPTISCHEN (post = nach) Zelle mit der POSTSYNAPTISCHEN Membran.

 

Der 'synaptische Spalt' liegt zwischen der prä- und postsynaptischen Zelle; er ist mit 'Extrazellulärflüssigkeit' gefüllt.

 

Die Art des Neurotransmitters und des Rezeptors ist entscheidend für die jeweilige 'Wirkung': An erregenden Synapsen kommt es zu einer 'Depolarisation' (= Abschwächung des sog. 'Ruhepotentials' der Membran und damit ab einem bestimmten Wert Auslösung eines 'Aktionspotentials'); an hemmenden Synapsen kommt es zur sog. 'Hyperpolarisation' (= Verstärkung des Ruhepotentials).

 

-> Siehe auch 'Hormone & Co.'

 

An einigen Synapsen erfolgt die Erregungsübertragung elektrisch (durch Depolarisation oder Stabilisierung der POSTSYNAPTISCHEN Membran …). 

 

Nach der Reaktion des Neurotransmitters mit dem Rezeptor wird er rasch wieder inaktiviert (-> Abbau durch Enzyme oder Rücktransport in den PRÄSYNAPTISCHEN Endkopf des Axons).

 

Quellen und zum Weiterlesen:

Klinisches Wörterbuch 'Pschyrembel' und 'Naturheilpraxis heute'

 

 

Nach oben