Mineralstoffe ...

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ÜBERSICHT

Phosphor

  • Ortho- und Pyrophosphorsäure

Phosphatpuffer

Pufferbasen

 

'Phosphat-Verbindungen':

Energiereiche Phosphate (Phosphagene)

Phosphatide (Phospholipide)

 

Calciumphosphat

  • Casein und Molke
  • Calcium/Phosphor-Quotient

Natriumphosphat

 

Phosphatausscheidung

 

Phosphatstörungen:

Pseudohypo- und Pseudohyperparathyroidismus

Hypo- und Hyperphosphatämie

Phosphaturie

Calcium-Pyrophosphat-Ablagerungskrankheit

(Chondrokalzinose-Krankheit)

 

 

 

Phosphor - Phosphat, P, PO4

 

Phosphor ist – neben Kalzium – das häufigste Mineral. Im Organismus ist es – als Phosphat – an Sauerstoff gebunden.

 

Phosphor ist wichtig:

- Für den Aufbau von Knochen und Zähnen.

- Als Energielieferant in Form von ATP (= Adenosintriphosphat; s. u.).

 

Phosphor ist in unserer Ernährung überreichlich enthalten - in Milch, Getreide, Fleisch, Fisch und Eiern, und auch als Lebensmittelzusatz z. B. in Würstchen.

 

Der Bedarf an Phosphor hängt von vielen Faktoren ab, u. a. von der Kalziumaufnahme und der Vitamin-D-Versorgung.

  • Vitamin D steigert die Kalzium- und Phosphatresorption (‚Aufnahme’).

 

Ortho- und Pyrophosphorsäure

 

Phosphor bildet die physiologisch wichtige Ortho- und Pyrophosphorsäure:

 

Orthophosphorsäure bildet drei Arten von Phosphaten (Salzen):

Primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate, bei denen jeweils 1, 2 oder 3 H-Atome durch Metalle ersetzt sind (s. u.: Phosphatpuffer).

 

Pyrophosphorsäure (syn. Diphosphorsäure) ist Bestandteil vieler Nukleotide*, z. B. von TDP (Thiamindiphosphat; alte Bezeichnung: Thiaminpyrophosphat [TPP]).

 

* Man nennt Nukleotide auch ‚Nukleosidphosphate’.

 

Zur Erinnerung ...

Viele B-Vitamine enthalten in ihrer aktiven Form (als ‚gruppenübertragende Coenzyme’) Nukleotidbausteine, z. B.:

NADP+ (Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid-Phosphat -> Nicotinamid, Niacin [Vitamin B3])

Pyridoxalphosphat (PALP -> Pyridoxin [Vitamin B6])

Thiamindiphosphat (alte Bezeichnung: Thiaminpyrophosphat -> Thiamin [Vitamin B1])

 

Pyrophosphorsäure entsteht bei der Spaltung von ...

 

ATP zu                                   AMP                                       + Pyrophosphorsäure (PPi)

[Adenosintriphosphat]           [Adenosinmonophosphat]

 

Durch Wasseraufnahme (Hydrolyse) lässt sich Pyrophosphorsäure (PPi) in 2 Moleküle (Ortho-)Phosphorsäure (2 Pi) zerlegen.

  • Pyrophosphorsäure (syn. Diphosphorsäure) wird gebildet als Pyrophosphat (PPi) bei der Spaltung von energiereichen Nukleotiden - z. B. von ATP - und sofort in 2 Moleküle Phosphat (Pi) hydrolysiert.

‚Spaltungs-Formeln’:

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ATP

–> ADP + Phosphat (Pi)

 

[ADP =

Adenosin-5’diphosphat]

 

Das Phosphat (Pi) wird direkt auf ein Substrat übertragen bei:

  • Phosophorylierungen im Kohlenhydrat-, Fett- und Proteinstoffwechsel
  • Regenerierung von Triphosphaten aus Diphosphaten
  • Regenerierung von Kreatinphosphat

 

Zur Erinnerung ...

ATP ist wichtigster Energielieferant der Zelle. Es wird synthetisiert durch:

  • ATPasen an der inneren Membran der Mitochondrien durch oxidative Phosphorylierung in der Atmungskette oder
  • Substratstufenphosphorylierung

- S. u. -

 

ATP

-> AMP + Pyrophosphorsäure (PPi)

 

Pyrophosphat (PPi) wird zu 2Pi hydrolysiert, und dabei wird AMP übertragen – z. B. bei der Aktivierung von:

  • Aminosäuren
  • Fettsäuren
  • Ribose

Zur Erinnerung ...

Ribose ist ein Monosaccharid und Bestandteil von RNA, Cobalamin (Vitamin B12), einigen Coenzymen und von vielen Glykosiden.

Wichtige Glykoside sind z. B. auch:

  • NAD (Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid)
  • NADP (Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid-Phosphat -> wichtig für die Bildung von Fettsäuren und Steroiden [z. B. Gallensäuren, Steroidhormone, Calciferole])
  • FAD (Flavinadenindinukleotid)

[Calciferole = Vitamin D]

 

Beispiel: Herzglykoside ...

„Wie man inzwischen weiß, kann unser Körper selbst herzwirksame Glykoside aus Cholesterin herstellen, die Bedeutung endogen synthetisierter Herzglykoside ist jedoch noch unbekannt.“

[Quelle und zum Weiterlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Glykoside]

http://en.wikipedia.org/wiki/Glycoside

 

 

 

-> Siehe dazu auch: Essen & Co. – Aminosäuren, Fette, Fettstoffwechsel, Kohlenhydrate, Vitamine etc.; Glossar – ATP, cAMP/cGMP, Erklärungs-ABC etc.; en.wikipedia.org/wiki/Hydrolysis (and ATP, Pyrophosphate etc.)

 

 

Phosphatpuffer – Puffersystem aus primärem und sekundärem Phosphat

 

Puffersysteme stabilisieren das Säure-Basen-Gleichgewicht. Man unterscheidet Bicarbonat- und Nicht-Bicarbonatpuffer.

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Bicarbonatpuffer

 

Nicht-Bicarbonatpuffer

Besteht aus:

- Kohlensäure

- Bicarbonat (Hydrogencarbonate)

- Wasserstoff (H+)

 

Starke Abweichungen des pH im arteriellen Blut werden durch Abatmen von Kohlendioxid (CO2) gedämpft.

Reguliert wird die Bicarbonatkonzentration durch Sekretion und Resorption (in Niere, Leber).

 

Anmerkung:

Kohlendioxid wird oft nicht korrekt als Kohlensäure bezeichnet. [Pschyrembel 1994]

 

Dazu gehören:

- Hämoglobin in Erythrozyten*

- Proteine im Blutplasma

- Phosphat (innerhalb der Zelle und im Harn)

 

* Erythrozyten = rote Blutkörperchen; Hämoglobin ist der sog. ‚rote Blutfarbstoff’; er besteht aus Häm und Globin, ist eisenhaltig und transportiert Sauerstoff und Kohlendioxid.

Abbauprodukt des Häms ist Bilirubin.

 

Häm enthält 2-wertiges Eisen mit hohem Bindungsvermögen für Sauerstoff (O2) und Kohlendioxd (CO2).

 

 

-> Siehe dazu: Glossar – Bilirubin (... und enterohepatischer Kreislauf), Puffersysteme;

http://de.wikipedia.org/wiki/Phosphatpuffer#Phosphatpuffer etc.

 

 

Pufferbasen ...

Ist die Bezeichnung für die Summe der negativ geladenen, puffernden Anionen (Basen, Laugen) im Vollblut.

 

Bei Säuren und Salzen sind es z. B.:

Cl- (Cl = Chlor)

NO3- (NO = Stickstoffmonoxid, Nitrat-Anion; s. Nitrate)

SO42- (Sulfat-Anion; s. Sulfate)

 

Bei Basen:

OH-

Das OH--Ion (Hydroxidion) entsteht bei der Dissoziation (Aufspaltung) von Basen, basisch reagierenden Salzen und Wasser.

 

Siehe dazu auch: Zum Nachdenken – Hyperammonämie

Und bei Wikipedia:

de.wikipedia.org/wiki/Chloride; en.wikipedia.org/wiki/Serum_chloride

de.wikipedia.org/wiki/NO3- (Nitrate); en.wikipedia.org/wiki/Nitrate

de.wikipedia.org/wiki/SO42- (Sulfate); en.wikipedia.org/wiki/Sulfate

 

 

‚Phosphat-Verbindungen’ ...

 

Phosphate, energiereiche (auch: Phosphagene)

 

Sind organische Verbindungen, die zur Energiegewinnung und für Biosynthesen benötigt werden – z. B.:

ATP, GTP, PEP, Kreatinphosphat

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ATP

Adenosintriphosphat:

Energiereiches Phosphat und Speicher für chemische Energie.

-> Wichtigster Energielieferant mit einem ‚hohen Gruppenübertragungspotential’ ...

 

Synthetisiert wird ATP durch ...

  • ATPasen an der inneren Mitochondrienmembran (mitochondriale ATPasen) durch oxidative Phosphorylierung in der Atmungskette oder
  • Substratstufenphosphorylierung, z. B. in der Glykolyse

 

-> Siehe dazu: Glossar – ATP, Erklärungs-ABC, Zellorganellen etc.

 

GTP

Guanosintriphosphat:

Ist beteiligt an der Proteinbiosynthese und der Glukoneogenese.

 

-> Siehe dazu: Essen & Co. – Citratzyklus etc.

 

PEP

Phosphoenolpyruvat:

Energiereiches Phosphat in Glykolyse und Glukoneogenese.

 

-> Siehe dazu: Essen & Co. – Citratzyklus; Glossar – ATP, ATP ... und Glykolyse etc.

 

Kreatinphosphat

Kreatin ist Zwischenprodukt des Aminosäurestoffwechsels und in der Muskulatur in phosphorylierter Form als Kreatinphosphat (nach dem 4. Lebensjahr) vorhanden.

 

Biosynthetisiert wird Kreatin in Leber und Niere aus:

  • Glycin
  • Arginin (Guanidingruppe); Arginin ist eine im Säuglingsalter essentielle Aminosäure
  • Adenosylmethionin (Methylgruppe)

 

Kreatin verstärkt die hypoglykämische (‚blutzuckersenkende’) Wirkung von Insulin: Es erhöht die Glukoseaufnahmefähigkeit des Muskels.

Ausgeschieden wird es – als Kreatinin - mit dem Urin.

 

-> Siehe dazu: Glossar – ATP; Gedankensplitter – Bulbus olfactorius (ANHANG Stickstoffmonoxid: Kinase, Kreatinkinase etc.)

 

 

 

Zur Erinnerung - Zusammenhänge ...

... Glykolyse ist der Abbau von Glukose zu Laktat zur Energiegewinnung - in Form von ATP.

... Glukoneogenese ist die Neusynthese von Glukose aus Nicht-Kohlenhydratvorstufen - v. a. in der Leber (90 %) und in der Niere.

... Phosphorylierung ist die ‚Veresterung mit Phosphorsäure’; Veresterung ist die Bildung eines Esters aus Alkohol und Säure unter Wasserabspaltung ...

 

Und zur Erinnerung ...

Glycin ist die einfachste und einzige 'optisch nicht aktive' Aminosäure, ein 'Umbauprodukt' der Aminosäuren Threonin oder Serin.

GLYCIN ist:

  • Hemmender Neurotransmitter in Rückenmark und Hirnstamm - für die Kontrolle der Motorik.
  • 'Vermittler' von Signalen (= sog. 'Ligand') für einen 'GABAA-Rezeptor ähnlichen Cl--Kanal' ...
  • Mit GLUTAMIN und ASPARAGIN wichtig für die Biosynthese der PURINBASEN (... die wichtigsten Purinbasen sind ADENIN und GUANIN).

Glycin ist enthalten in Glutathion, Glykocholsäuren und Hippursäure:

  • Glutathion wird aus GLUTAMINSÄURE und CYSTEIN synthetisiert, in Abhängigkeit von ATP.
  • Gallensäuren bilden in der Leber mit GLYCIN oder TAURIN (= Abbauprodukt von CYSTEIN) die Säureamide (= konjugierte Gallensäuren oder Gallensalze = Glyko- bzw. Taurocholsäuren).
  • Hippursäure ist eine Verbindung mit GLYCIN, um Benzoesäure* auszuscheiden.

* Benzoesäure ist Konservierungsstoff, Antiseptikum und Ausgangsstoff wichtiger Lokalanästhetika; nach dem Genuss von z. B. Pflaumen, Birnen oder Preiselbeeren kann der Hippursäurewert erhöht sein.

 

Und zur Erinnerung ...

  • Arginin ist Zwischenprodukt im Harnstoffzyklus – zur Entgiftung von Ammoniak – und Ausgangsstoff der Biosynthese von Stickstoffmonoxid.
  • Adenosylmethionin (SAM; sog. aktiviertes Methionin) wird gebildet aus Methionin und ATP unter Abspaltung von Phosphat und Pyrophosphat. Es ist ‚Methylgruppendonator’ z. B. bei der Biosynthese von Adrenalin, Kreatin, Cholin und Nukleotiden.

-> Siehe auch: Dopamin & Co. – Insulin, Stickstoffmonoxid; Essen & Co. – Aminosäuren; Mineralstoffe (bzw. Glycin und Chlorid); Glossar – cAMP/cGMP, GABA etc.; Zum Nachdenken – Cholin (bzw. Adenosylmethionin), Hyperammonämie, Terminale Zucker etc.

 

 

Phosphatide (auch: Phospholipide)

 

Sind komplexe Lipide, die Phosphorsäure in Esterform enthalten. Durch Abspaltung der Basen entsteht Phosphatidsäure. [Pschyrembel 1994]

 

Phosphatide werden eingeteilt in Plasmalogene und Glycerophospholipide.

 

Zur Erinnerung ...

Plasmalogene werden in Peroxisomen biosynthetisiert.

  • Peroxisomen kommen v. a. vor in der Leber und in der Niere; sie enthalten Peroxidasen (-> übertragen Wasserstoff, haben häufig Häm als prosthetische Gruppe ...) und Katalase (-> spaltet toxisches Wasserstoffperoxid ...).

Zu den Glycerophospholipiden gehören:

  • Phosphatidylglycerol
  • Diphosphatidylglycerol (Kardiolipin; Vorkommen in verschiedenen Geweben und v. a. in Membranen der Mitochondrien; Kardiolipin ist in Verbindung mit Lecithin und Cholesterol/Cholesterin ein hochempfindliches Antigen [... artfremder Eiweißstoff ...])
  • Phosphatidylcholin (Lecithin; Membranlipid, Hauptbestandteil von Surfactant*; Lecithin ist ein mit Cholin verestertes Phosphatid; es wird mit den Gallensäuren ausgeschieden)
  • Phosphatidylethanolamin und –serin (Kephaline = Membranlipide; kommen v. a. vor im Myelin [Substantia alba])
  • Phosphatidylinositol

* Surfactant = Antiatelektasefaktor: Wird normalerweise i. R. der fetalen Lungenreifung gebildet; bei einem Surfactant-Mangel kommt es zur Lungenentfaltungsstörung des Neugeborenen.

 

-> Siehe dazu: Essen & Co. – Acetylcholin, Fette, Fettstoffwechsel, Biosynthese von Sphingosin, Lymphe; Fragen, Fragen, Fragen – Katalase; Glossar – Gedächtnis, Arg3.1, Nervenzellen (Myelin), Zellorganellen (Mitochondrien, Peroxisomen etc.); Gedankensplitter – Bulbus olfactorius (ANHANG Stickstoffmonoxid etc.)

 

Bei Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Phosphatide

http://de.wikipedia.org/wiki/Antiphospholipid-Syndrom etc.

 

Zum Nachdenken – Antiphospholipid-Syndrom ...

Symptome sind u. a.: Fehl-/Frühgeburten, arterielle und venöse Verschlusskrankheiten, Schlaganfall, Lungenembolie, Herzinfarkt, Niereninsuffizienz, Beinvenenthrombose, Migräne, psychiatrische Störungen, Epilepsie, Demenz, Hautveränderungen ...

[Pschyrembel]

 

 

Calciumphosphat

 

Calciumphosphate sind u. a. als Lebensmittelzusatzstoff unter der Nummer ‚E 341’ für unterschiedliche Lebensmittel und in unterschiedlichen Höchstverordnungsmengen zugelassen.

Quelle und zum Weiterlesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Calciumphosphat

 

Exkurs:

Casein und Molke - Vergleich der Bestandteile ...

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Casein

Phosphorhaltiges Milchprotein

- Haupteiweiß der Milch -

Molke

Restflüssigkeit bei der Käseherstellung

- Casein verbleibt im ‚Käsebruch’ -

 

Mischung aus mehreren Proteinen:

αS1

αS2

β

κ

 

 

94 % Wasser

Milchzucker (Laktose)

Milchsäure

Molkenprotein

(Laktalbumin, Laktoglobuline)

Vitamine B1, B2, B6

Kalium, Calcium, Phospor und andere Mineralstoffe

 

Casein „... dient unter anderem dem Speicher und Transport von Protein, Calcium und Phosphat zum Neugeborenen. Casein bildet in der Milch zusammen mit Calciumphosphat und anderen Bestandteilen sogenannte Micellen, die das Calciumphosphat gelöst halten ...“.

[Quelle und zum Weiterlesen :

http://de.wikipedia.org/wiki/Casein]

 

Bei der Käseherstellung wird das Casein von der Molke abgetrennt bzw. ‚ausgefällt’. Ausfällung durch ...

  • Labferment -> ‚ergibt’ süße Molke
  • Säure -> ‚ergibt’ saure Molke

 

[Labferment (syn. Lab, Chymosin, Rennin) ist eine Endopeptidase, die während der Milchernährung im Magensaft von Kälbern und anderen Säugetieren vorkommt.

 

Beim enzymatischen Abbau von Laktose durch Milchsäurebakterien wird D- und/oder L-Milchsäure gebildet, und diese bewirkt die Ausfällung von Casein.]

 

 

 

Zur Erinnerung ...

  • Laktose = Milchzucker: Hauptkohlenhydrat der Muttermilch.
  • Laktat = Salz der Milchsäure: Entsteht z. B. bei Muskelarbeit und Sauerstoffmangel (sog. Laktatazidose = Vermehrung von Laktat im Blut – z. B. bei Sauerstoffmangel, Herzinsuffizienz, Schock, schwerem Thiaminmangel, neurologischen Erkrankungen).
  • Laktalbumin = Albumin der Muttermilch; Bestandteil der Laktosesynthase.
  • Laktoglobuline = globuläre Proteine, die auch die Immunglobuline enthalten.
  • Endopeptidasen spalten bzw. hydrolysieren Peptidbindungen innerhalb der Polypeptidkette ...

-> Siehe dazu auch: Essen & Co. – Citratzyklus, Albumin, Kohlenhydrate; Glossar – Gärung;

Immunglobuline: Glossar – Makrophagen, Zum Nachdenken – Blutgruppen, Lymphatisches System  etc.

 

Und zum Weiterlesen bei Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Calciumphosphat

http://de.wikipedia.org/wike/Molke

http://de.wikipedia.org/Molkenprotein

http://de.wikipedia.org/wiki/Endopeptidase

... etc. ...

 

Der Calcium/Phosphor-Quotient gibt das Verhältnis von Calcium zu Phosphor in der Nahrung an. Normal ist ein Verhältnis von 1,5-2 : 1. Bei höheren Phosphorwerten entsteht im Tierexperiment RACHITIS (s. u.).

Noch einmal zur Erinnerung ...

Vitamin D steigert die Calcium- und Phosphatresorption.

 

Natriumphosphat

 

Natriumphosphate sind u. a. als Lebensmittelzusatzstoff unter der E-Nummer ‚E 339’ für unterschiedliche Lebensmittel und in unterschiedlichen Höchstverordnungsmengen zugelassen.

 

Quelle und zum Weiterlesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Natriumphosphat

 

 

Phosphatausscheidung

 

Ausgeschieden wird der größte Teil des Phosphats mit dem Harn (ca. 60 – 80 %), der Rest über den Darm.

 

Phosphatstörungen ...

 

Unterschieden werden bei den sog. ‚primären Phosphatstörungen’, die durch eine Störung der Nierenfunktion zustande kommen, zwei Formen:

  • Erniedrigte Phosphatwerte im Blut durch vermehrte Phosphatausscheidung.
  • Erhöhte Phosphatwerte im Blut bei verminderter Phosphatclearance*.

* Clearance = Bezeichnung für die Plasmamenge, die pro Zeiteinheit von einer bestimmten Substanz befreit wird. Man unterscheidet:

  • Exogene Clearance (-> körperfremde Substanzen)
  • Endogene Clearance (-> körpereigene Stoffe; z. B. Harnstoff, Kreatinin, Cystatin C, Phosphat)

Die Symptome, die sich zeigen, entsprechen jeweils denen des:

- Pseudohypoparathyroidismus

- Pseudohyperparathyroidismus (sog. ‚Phosphatdiabetes’)

 

[Hypoparathyroidismus ist die Bezeichnung für eine Unterfunktion der Nebenschilddrüsen, Hyperparathyroidismus für eine Überfunktion.]

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Pseudohypoparathyroidismus

 

Pseudohyperparathyroidismus

 

Zeigt sich durch:

  • Veränderungen des Körperbaus mit Kleinwuchs, oft auch mit geistiger Retardierung
  • Calcium ist erniedrigt (Hypokalzämie)
  • Phosphat ist erhöht (Hyperphosphatämie)
  • Parathormon ist normal oder erhöht

 

Zeigt sich durch:

  • Verschiebung des Calcium-Phosphatverhältnisses im Blut
  • Phosphat ist erniedrigt (Hypophosphatämie)
  • Parathormon ist erhöht

 

[... Parathormon wird vermehrt gebildet wie bei einer Nebenschilddrüsenüberfunktion ...]

 

 

 

Zur Erinnerung ...

Parathyroidea = Nebenschilddrüsen: Die Hauptzellen sondern v. a. Parathormon ab (-> wirkt auf die Osteoklasten [Zellen, die Knochensubstanz resorbieren; sie gehören zu den ‚gewebetypischen Makrophagen’]; Calcitonin aus der Schilddrüse wirkt antagonistisch zu Parathormon).

 

Parathormon:

  • Setzt Calcium aus den Knochen frei.
  • Drosselt die Calciumausscheidung der Nieren, erhöht gleichzeitig deren Phosphatausscheidung.
  • Regt die Umwandlung einer Vitamin-D-Vorstufe zum wirksamen Vitamin-D-Hormon an und fördert dadurch die Calciumaufnahme im Darm.

Niedrige Calciumspiegel im Blut fördern die Parathormonausschüttung; durch hohe Calciumspiegel wird die Ausschüttung gehemmt (negative Rückkopplung).

 

Calciferole (syn. Vitamin D) sind ein wichtiger Wirkstoff zur Regulation des Calcium- und Phosphathaushalts. Es sind fettlösliche, steroidähnliche Wirkstoffe. Die wichtigsten Calciferole sind Ergocalciferol (Vitamin D2) und Colecalciferol/Cholecalciferol (Vitamin D3).

 

-> Siehe dazu auch: Mineralstoffe – Calcium, Magnesium; Glossar – Bindegewebe (Osteoklasten), Drüsen (Nebenschilddrüsen etc.), Makrophagen, Strukturen für Zellkontakte und Zellkommunikation (Niere, Nierenfunktion etc.), Zellorganellen

 

 

Hypophosphatämie, Hyperphosphatämie

 

“Symptoms of hypophosphatemia include muscle and neurological dysfunction, and disruption of muscle and blood cells due to lack of ATP. Too much phosphate can lead to diarrhoea and calcification (hardening) of organs and soft tissue, and can interfere with the body's ability to use iron, calcium, magnesium, and zinc.”

[Quelle und zum Weiterlesen: http://en.wikipedia.org/wiki/Phosphorus]

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Hypophosphatämie

Elektrolytstörung mit herabgesetztem Phosphatgehalt

 

Hyperphosphatämie

Elektrolytstörung mit erhöhter Konzentration des anorganischen Phosphats im Serum

Zum Nachdenken, ‚Querdenken’ ...

 

Meist zusammen mit:

Vermehrter Aminosäureausscheidung im Urin (= Hyperaminoazidurie) – z. B. bei Phenylketonurie, Leberschäden, Störungen der tubulären Rückresorption der Niere.

 

Erhöhter Ausscheidung von Glukose im Urin (= Glukosurie) – z. B. bei Schockniere, Intoxikation, bakteriellen Entzündungen der oberen Harnwege.

 

Vorkommen der Hypophosphatämie

z. B. bei:

Nebenschilddrüsen-Überfunktion (s. o.)

Vitamin-D-resistenter Rachitis

 

Zum Nachdenken, ‚Querdenken’ ...

 

Meist zusammen mit:

Vermehrung stickstoffhaltiger Proteinstoffwechselprodukte im Blut bzw. Serum (= Azotämie) – z. B. bei Niereninsuffizienz und stark eingeschränkter Ausscheidung von Harnstoff im Urin.

 

[Azotämie auch stoffwechselbedingt beim Cushing-Syndrom, nach schweren Blutungen, Verbrennungen, Bestrahlungen.]

 

Vorkommen der Hyperphosphatämie

z. B. bei:

Niereninsuffizienz

Akromegalie (Überproduktion von STH)

Nebenschilddrüsen-Unterfunktion (s. o.)

Tetanie

 

 

 

Zur Erinnerung - Zusammenhänge ...

Harnstoff ist die Hauptausscheidungsform von Stickstoff; im Harnstoffzyklus (syn. Arginin-Harnstoffzyklus) wird Ammoniak, das beim Abbau von v. a. Aminosäuren entsteht, entgiftet.

-> Siehe dazu auch: Dopamin & Co. – Stickstoffmonoxid; Essen & Co. – Aminosäuren (Arginin); Zum Nachdenken – Hyperammonämie, Prolaktin (Stickstoffmonixid-Synthasen); Gedankensplitter – Bulbus olfactorius (ANHANG: Stickstoffmonoxid) etc.

 

STH = Wachstumshormon; wird im Hypophysenvorderlappen (HVL) gebildet. Es wird vermehrt freigesetzt v. a. bei ‚Unterzuckerung’ (Hypoglykämie), erhöhtem Aminosäuren- und Glucagonspiegel.

-> Siehe dazu auch: Dopamin & Co. – Insulin, Glucagon; Hypothalamus und Hypophyse; Glossar – GABA, GABA und Pankreas, Hormone des HVL; Zum Nachdenken - Hypoglykämie

 

Und siehe auch: Essen & Co. – Phenylalanin/Tyrosin etc.; Glossar – cAMP/cGMP (Tetanie etc.), Puffersysteme, Strukturen für Zellkontakte und Zellkommunikation (Niere, Tubulusapparat etc.);

Zum Nachdenken - Schockformen

 

 

Phosphaturie

 

Bei der Phospaturie werden im Harn Calcium- oder Magnesiumphosphate (bzw. Magnesiumcarbonate) ausgefällt; sie erscheinen als milchige Trübung.

Die Phosphorsäureausscheidung ist normal.

 

Vorkommen physiologisch (‚normal’) in Form von Ammoniummagnesium-Phosphat (sog. ‚Sargdeckelkristalle’).

 

Pathologisches Vorkommen z. B. bei:

  • Alkalischer (‚basischer’) Kost, Alkalitherapie
  • Hunger
  • Erschöpfender Muskelarbeit
  • Rachitis (s. o.)
  • Osteomalazie (‚Knochenerweichung’ durch mangelnden Einbau von Mineralstoffen)
  • Cushing-Syndrom (erhöhte Cortisol-Konzentration im Plasma; Cortisol gehört zu den sog. ‚Stresshormonen’)
  • Akromegalie (Überproduktion von STH; s. o.)
  • Debre-Toni-Fanconi-Syndrom (sog. Glukose-Phosphat-Aminosäure-Diabetes)

-> Siehe dazu auch: Dopamin & Co. – Ein Anfang, Die Stress-Reaktion; Essen & Co. – Albumin (und Cortisol ...), Acetylcholin; Zum Nachdenken – Cholin, Hypogonadismus (und NNR-Insuffizienz), Schockformen etc.

 

 

Calcium-Pyrophosphat-Ablagerungskrankheit

(syn. Chondrokalzinose-Krankheit)

 

Es kommt zur Ablagerung von Calciumpyrophosphat-Dihydrat:

  • Im Faserknorpel (Menisken, Bandscheiben).
  • Im hyalinen Gelenkknorpel.
  • Im Bandapparat an Gelenken und in Sehnenansätzen (selten).

Erkrankungen, bei denen es zu einer Chondrokalzinose kommen kann, sind z. B.:

  • Hyperparathyroidismus (Nebenschilddrüsen-Überfunktion s. o.)
  • Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit)
  • Hämosiderose (vermehrte Eisenablagerung)
  • Hypothyreose (Schilddrüsen-Unterfunktion)
  • Gicht
  • Morbus Wilson (Kupferüberladung)
  • Ochronose (Pigmentablagerungen* in der Grundsubstanz des Knorpels, in Sehnen und in der innersten Wandschicht der Arterien [Arterienintima])

* Pigmentablagerungen (-> Polymerisationsprodukt von Homogentisinsäure; Homogentisinsäure ist ein Zwischenprodukt beim Abbau von Tyrosin).

[Polymerisation = Kettenreaktion zur Verbindung von vielen gleichen oder gleichartigen Molekülen zu einem großen Molekül ...]

 

Auch Gelenkveränderungen und Gelenkschädigungen - durch Verletzung, Operation, Gelenkfehlstellung, Akromegalie oder Injektion von Steroiden - können zu einer Chondrokalzinose führen.

 

Zur Erinnerung ...

Faser- oder Bindegewebeknorpel ist ein Gemisch aus kollagenem Bindegewebe und Knorpel.

Aus hyalinem  Knorpel besteht das knorpelig vorgebildete embryonale Skelett, die Epiphysenfugen*, Gelenk- und Rippenknorpel, große Teile des Kehlkopfs und die Luftröhren- und Bronchialknorpel.

* Epiphyse [hier]: Gelenkende. Die Epiphysenfuge ist eine Gewebeschicht in den Röhrenknochen (sog. ‚Wachstumszone’).

 

Siehe dazu auch:

Essen & Co. –

Ergänzungen (Eisen, Kupfer, Morbus Wilson etc.), Phenylalanin/Tyrosin (Homogentisinsäure), Triglyzeride (Homogentisinsäure)

Glossar – Bindegewebe, Drüsen

Zum Nachdenken –

Vitiligo (Eisen, Tyrosin, Pigmenteinlagerung)

Gedankensplitter –

Bulbus olfactorius ... und Verbindungen (Knorpel etc.), Neuroleptika ... bzw. UAWs

 

 

Und zum Nachdenken ...

“In ecological terms, phosphorus is often a limiting factor in many environments; i.e. the availability of phosphorus governs the rate of growth of many organisms. In ecosystems an excess of phosphorus can be problematic, especially in aquatic systems, resulting in eutrophication which sometimes lead to algal blooms.

[Quelle und zum Weiterlesen: http://en.wikipedia.org/wiki/Phosphorus]

 

 

Und siehe auch:

Essen & Co. – ‚Fett-Vitamine’

Mineralstoffe - Schwefel

Fragen, Fragen, Fragen – Galaktose/Fruktose

Zum Nachdenken – Septooptische Dysplasie, Stress

de.wikipedia.org/wiki/Phosphor

de.wikipedia.org/wiki/Polyphosphate; en.wikipedia.org/wiki/Polyphosphate

... etc. ...

 

Quellen und zum Weiterlesen:

Klinisches Wörterbuch ‚Pschyrembel’

Handbuch der Orthomolekularen Medizin

 

 

... und zum Nachdenken ...

Dr. Robert Melillo schreibt u. a. in seinem Buch ‚Disconnected Kids’ (A Perigee Book, S. 69), dass die linke Hirnhemisphäre...

  • ... das Immunsystem aktiviert, um Infektionen und Giftstoffe abzuwehren, Antikörper [Immunglobuline; s. o.] zu bilden ...

-> Siehe dazu auch: Glossar – Lymphozyten; Zum Nachdenken – Lymphatisches System

 

[Rechte Hirnhemisphäre -> Siehe bei: Mineralstoffe – Natrium]

 

 

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