21.06.2017

 

Bücher

 

Früher, in meiner Jugendzeit, habe ich mir oft Bücher gekauft, die ich natürlich auch unbedingt lesen wollte. Es waren Taschenbücher, die – wenn ich mich recht erinnere – vorrangig angeboten wurden und auch einfach „in“ waren damals.

Aus dem Lesen wurde aber oft nichts. Und früher dachte ich, es läge daran, dass ich eben „zu faul“ sei, ein Buch zu lesen, doch nicht so interessiert* etc. …

 

Seitdem ich inzwischen E-Books „entdeckt“ habe, ist mir klargeworden, woran meine „Leseunlust“ wohl eher lag damals: Nämlich an der viel zu kleinen und auch nicht besonders „augenfreundlichen“ Schrift, einschließlich eines zu geringen Zeilenabstands.

 

Und seitdem bin ich hin- und hergerissen zwischen einem „richtigen Buch“ und einem E-Book, und eigentlich hätte ich gerne jeweils beides:

Das Buch in gebundener Form, weil es - im Vergleich zu einem Reader - ein ganz anderes Gefühl ist, ein solches in der Hand zu halten, und zusätzlich zum Buch auch eine E-Book-Ausgabe, bei der ich Schriftgröße, -art, Zeilenabstand und auch die Textbreite so einrichten kann, damit sich meine Augen „wohlfühlen“ können beim Lesen und sich nicht zu sehr anstrengen müssen.

 

Vielleicht eine Idee für den Buchhandel, Bücher (auch) im „Doppelpack“ anzubieten, zu einem (nicht doppelten, aber) angemessen günstigeren Preis (für die zusätzliche E-Book-Ausgabe)?

 

* Und vielleicht auch - z. B. - für Lehrer ein hilfreicher Hinweis?

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Ja, ich habe auch Harry Potter gelesen …

Ich habe alle Bände gelesen, bis auf den letzten (vorletzten?) Band „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“. - Warum ich diesen Band bisher noch nicht gelesen habe, erkläre ich am Ende dieses Beitrags.

 

Diese Bücher habe ich gelesen, auch wenn ich teilweise Szenen etwas „heftig“ finde.

Ich kann mich aber gut in Harry Potter einfühlen, vor allem in seine Kindheitsgeschichte:  

Seiner Eltern beraubt, muss er bei Menschen leben, die ihn nicht besonders mögen (vorsichtig formuliert), er wird gemobbt, und er lebt in Einsamkeit.

 

Besonders schön finde ich, wie er aus dieser Einsamkeit befreit wird, aus seinem „Schrank“. - Wie im Märchen.

 

Und als solches sehe ich auch die Harry-Potter-Geschichte: Ein Märchen, das - wie alle Märchen - von Gut und Böse handelt, in dem es - wie in allen Märchen - letztlich darum geht, Menschen dazu zu ermutigen, „gut“ zu sein, sich mutig für das „Gute“ zu entscheiden und dafür einzutreten, und damit - als „Lohn“ obendrein - auch zu sich selbst zu finden, zum eigenen „Menschsein“, und zu Lebensglück und (meist auch) treuen (Lebens-)Gefährten.

 

Sich selbst also für die Gemeinschaft und das Gute einsetzen und damit sein Glück und Freunde fürs Leben und mehr finden, darum geht es in Märchengeschichten, und so sehe ich auch die Harry-Potter-Erzählung.

 

Den letzten Band habe ich bisher noch nicht gelesen, weil ich Albus Dumbledore und den Schulalltag in Hogwarts vermissen würde, und weil ich auch ein bisschen Angst vor dem Ende habe: Ob wohl alles gut werden wird? Oder am Ende doch „das Böse“ (Lord Voldemort!) siegt?

 

Eine bange Frage, die ich mir auch angesichts des aktuellen Weltgeschehens stelle.

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20.06.2017

 

Vorbilder bzw. Lebenskonzepte

 

Vorbilder bzw. Lebenskonzepte für Frauen meiner Generation waren damals zum Beispiel Twiggy oder Alice Schwarzer. Oder, was durch Werbung vermittelt wurde als „hohes Ziel“ einer Frau: Guten Kaffee zu kochen, Wäsche weichspülen (und ein gutes Gewissen haben).

Oder, was auch erstrebenswert schien: Sich einen Gunter Sachs zu angeln. Oder einen Prinzen.

 

Eine „emanzipierte“ Frau war jedenfalls nicht gut angesehen, gehörte nicht dazu.

Und gerade das ist es doch, was jeder Mensch möchte und braucht, und ganz besonders ein junges Mädchen: Wertgeschätzt und geliebt bzw. gemocht werden. Und dazugehören.

 

Ich hatte leider nie groß die Möglichkeit, Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten aufzubauen, mich „auszuprobieren“, meiner selbst sicher zu werden.

 

Und immer habe ich sehr viel Kraft – vor allem seelische Kraft, aber auch Kraft, um körperliche Bewegungen, Abläufe auszuführen (und vor allem auch fürs Sehen!) – aufwenden müssen, für Dinge, die andere so einfach nebenbei, mit links erledigen können.

 

Ich habe lange gebraucht, um mich zu finden, mich selbst zu sehen, unabhängig von all den Beurteilungen und „Urteilen“ über mich, mich frei zu machen von all den „Zuschreibungen“, denen ich im Laufe meines Lebens ausgesetzt war - ob ich sie nun bewusst mitbekommen oder auch jeweils nur „gespürt“ habe oder erahnen konnte oder vielleicht auch erst später davon erfahren habe -, und ein Lebenskonzept für mich zu finden, das für mich passt und damit auch einen Weg, den ich gehen kann und auch gehen möchte.

 

Es gibt ja diese – oft zitierte - Lebensweisheit von Sören Kierkegaard, einem dänischen Theologen und Philosophen, die besagt, dass man sein Leben zwar vorwärts leben müsse, aber nur rückblickend verstehen könne.

 

Wenn ich - in diesem Sinne - auf mein Leben zurückblicke, dann sehe ich zunächst vor allem zwei Ebenen:

 

Eine Ebene mit all dem, was nicht gut gelaufen ist in meinem Leben, was falsch gemacht, unglücklich entschieden wurde.

Von mir selbst, von anderen.

 

Auf einer zweiten Ebene sehe ich die Ereignisse, die mich glücklich gemacht haben.

 

Wäre ich eine Waage mit zwei Waagschalen, so stünden auf dieser „Glücklich-Waagschale“ allerdings nur ein paar wenige, ganz kleine Gewichte, und die andere, die "Unglücklich-Waagschale", wäre vollgepackt mit vielen großen, schweren Gewichten.

 

Dann gibt es aber auch noch eine dritte Ebene.

Auf dieser Ebene sehe ich, dass alle Lebensereignisse miteinander verwoben sind und einen tiefen Sinn* ergeben, weil jedes Ereignis mich letztlich zu dem Menschen gemacht hat, der ich heute bin.

 

 

[* Weil  „… das Leben unter allen – selbst den schlimmsten – Umständen einen potentiellen Sinn hat.“ - Viktor Frankl: … trotzdem Ja zum Leben sagen.]

 

 

Ich kann zwar sprechen, aber mit Menschen zu reden, fällt mir schwer.

Nicht immer und nicht bei jedem Menschen,

besonders schwer aber bei Menschen, die mir nicht so vertraut sind.

Mit Menschen, die mir – einigermaßen - vertraut sind, geht es in der Regel etwas besser, ist aber meist dennoch auch schwierig für mich, da ich länger „als normal“ brauche, um meine Gedanken und Gefühle in „sprachliche Worte“ zu fassen.

 

Und deshalb bin ich sehr froh darüber, dass ich das SCHREIBEN* für mich entdeckt habe.

Und vielleicht kann ich durch mein Schreiben hier auch ein paar dieser großen, dicken, schweren Gewichte wieder loswerden - verarbeiten und loslassen ...

 

 

[* … allerdings, wie auch schon an anderer Stelle erwähnt: Es gelingt mir meist nicht, mein jeweiliges „Schreibkonzept“, das ich im Kopf habe, auch so in Worte zu fassen, wie ich es eigentlich gerne hätte ... :-( ]

 

 

Und vielleicht mit meinen Erfahrungen anderen sogar ein bisschen helfen …

 

 

P. S.: Was ich sehr hoffe, ist, dass sich niemand durch das, was ich hier schreibe, angegriffen, beleidigt oder verletzt fühlt - dies wäre nicht in meinem Sinne und auch nicht der Zweck meines „Blogbuchs“, meiner „Blogbuch-Splitter“, meiner Internetseite.

 

 

-> Bitte hierzu auch lesen: Diskussionsseite – Zuschreibungen; Was uns nicht hilft; Zum Nachdenken – Theory of Mind etc. 

 

 

 

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