Gehört zu:

Zum Nachdenken - Mimik

 

ANHANG:

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Tractus habenulointerpeduncularis

= Fasciculus retroflexus

(Meynert-Bündel)

Von den NUCLEI HABENULARES des EPITHALAMUS zum NUCLEUS INTERPEDUNCULARIS in der Mittelhirnhaube

 

 

Die Fasern verlaufen von den

  • NUCLEI HABENULARES (Kerngruppen der Zirbelstiele) des Epithalamus zum
  • NUCLEUS INTERPEDUNCULARIS im Tegmentum mesencephali (= Mittelhirnhaube) im Mittelhirn.

 

Der EPITHALAMUS ist ein Teil des Zwischenhirns (= Diencephalon).

Er besteht aus der HABENULA (= Zirbelstiel) und der EPIPHYSE (= Zirbeldrüse, Glandula pinealis).

 

Der Zirbelstiel besteht aus zwei dünnen Markbündeln, und diese verbinden die EPIPHYSE mit dem THALAMUS (über die STRIAE MEDULLARES THALAMI = markhaltiges Faserbündel).

 

-> Siehe dazu auch: Hypothalamus, Thalamus; Glossar – Drüsen, Limbisches System etc.

 

Der NUCLEUS INTERPEDUNCULARIS liegt über der ‚Fossa interpeduncularis’, einer Vertiefung zwischen den HIRNSCHENKELN.

  • Er leitet Impulse weiter an die FORMATIO RETICULARIS*, und er erhält Fasern aus dem EPITHALAMUS und aus dem LIMBISCHEN SYSTEM.

 

* Formatio reticularis = Netz aus 'grauer und weißer Substanz'; verläuft von der Medulla oblongata bis ins Zwischenhirn und abwärts bis zu den motorischen VORDERHORNZELLEN des Rückenmarks. Vermittelt lebenswichtige reflektorische Erregungen, steuert vegetative Funktionen, koordiniert Reflexe zu Bewegungsabläufen und verarbeitet 'aufsteigende' (zuführende, afferente) Erregungen als 'Informationen' für die Großhirnrinde.

 

Zum LIMBISCHEN SYSTEM gehören v. a.:

 

Hippocampus

Amygdala

Indusium griseum (= Schicht der ‚Substantia grisea’ auf dem Corpus callosum = Balken)

Septale Kerne

Nucleus habenularis

Nuclei anteriores thalami (Nuclei ventrales anterior; ‚vordere Kerngruppe’ des Thalamus)

 

Diese Kerne des Thalamus erhalten Erregungen aus …

 

Pallidum

Kleinhirn und

NUCLEUS INTERSTITIALIS

 

… und geben sie weiter an die Großhirnrinde.

 

Der NUCLEUS INTERSTITIALIS - er liegt  in der FORMATIO RETICULARIS im Mittelhirn - erhält auch Fasern aus den NUCLEI VESTIBULARES* und aus der ‚grauen Schicht’ der COLLICULI SUPERIORES* (‚obere Vierhügel’; Teil der Sehbahn).

 

Aus diesem Kern entspringt ein Teil der Fasern des FASCICULUS LONGITUDINALIS MEDIALIS: Er liegt im rückseitigen (= dorsalen) Teil der Brücke.

Es ist ein ‚auf- und absteigendes’ Fasersystem und verbindet und koordiniert die motorischen Hirnnervenkerne miteinander und den Vestibularapparat mit der Augen-, Hals- und Rumpfmuskulatur, u. a. auch die Kau-, Zungen- und Schlundmuskulatur beim Sprechen und Schlucken.

 

Motorische Hirnnerven bzw. Hirnnerven mit motorischen Anteilen und ihre jeweiligen ‚Versorgungsgebiete’:

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III. Hirnnerv

N. OCULOMOTORIUS

Versorgt vier der sechs äußeren Augenmuskeln.

IV. Hirnnerv

N. TROCHLEARIS

Versorgt den oberen schrägen Augenmuskel.

V. Hirnnerv

N. TRIGEMINUS; 3. Ast: N. MANDIBULARIS

Versorgt alle Kau- und Mundbodenmuskeln.

VI. Hirnnerv

N. ABDUCENS

Versorgt den äußeren geraden Augenmuskel.

VII. Hirnnerv

N. FACIALIS

Versorgt die mimische Muskulatur des Gesichts.

IX. Hirnnerv

N. GLOSSOPHARYNGEUS

Versorgt die Rachenmuskeln.

X. Hirnnerv

N. VAGUS

Versorgt den Kehlkopfbereich.

 

 

* NUCLEI VESTIBULARES = Vestibulariskerne: Es sind die Endkerne des VIII. Hirnnerven (NERVUS VESTIBULOCOCHLEARIS bzw. des NERVUS VESTIBULARIS). Sie liegen im Boden der 'Rautengrube' = Boden des 4. Hirnventrikels). Sie haben Verbindungen zum Rückenmark, zum Kleinhirn und zum FASCICULUS LONGITUDINALIS MEDIALIS (s. u.). Man unterscheidet:

 

NUCLEUS VESTIBULARIS MEDIALIS

Er erhält Impulse hpts. aus den drei 'Bogengängen' im Innenohr; hier (und auch im Vorhof des Ohres) liegen die Sinnesrezeptoren des Gleichgewichtsorgans. Die Sinneszellen der Bogengänge reagieren auf Drehbewegungen; die Sinnneszellen im Vorhof auf Schwerkraft und Beschleunigungen.

·       Jeder Bogengang ist über den Hirnstamm mit den Augenmuskelkernen verbunden.

 

NUCLEUS VESTIBULARIS LATERALIS

Ursprung des 'Tractus vestibulospinalis'; dieser verläuft im VORDERSTRANG zu den VORDERWURZELZELLEN des Rückenmarks (s. Motoneurone bei 'Tractus A-Z').

 

Er erhält Impulse aus dem Utriculus (-> kontrolliert die waagrechte Lage, v. a. die des Kopfes), aus KLEINHIRN und RÜCKENMARK.

 

NUCLEUS VESTIBULARIS SUPERIOR UND INFERIOR ...

 

Fasern aus dem MEDIALEN und SUPERIOREN (= oberen) Vestibulariskern ziehen zum 'Fasciculus longitudinalis medialis' (s. u.).

 

Der INFERIORE Vestibulariskern erhält Fasern aus den Bogengängen (-> reagieren auf Drehbewegungen), aus Utriculus (-> kontrolliert die waagrechte Lage), aus Sacculus (-> kontrolliert die 'Senkrechte', ist 'klangempfindlich') und aus dem KLEINHIRNWURM.

 

* COLLICULI SUPERIORES = 'obere Hügel' der 'Vierhügelplatte'; Teil des Mittelhirns. Sie sind an die Sehbahn angeschlossen und Teil des 'extrapyramidalen Systems' (reguliert unseren Muskeltonus, steuert unsere unbewussten und unsere Koordinationsbewegungen, die Körperhaltung, Ausdrucks-, Abwehr- und Gleichgewichtsbewegungen).

 

* Die MITTELHIRNHAUBE enthält u. a.:

 

Hirnnervenkerne der Hirnnerven

 

III. – N. OCULOMOTORIUS:

Versorgt vier der sechs äußeren quergestreiften* Augenmuskeln.

 

IV. – N. TROCHLEARIS:

Versorgt den oberen schrägen Augenmuskel.

 

V. (zum Teil) – N. TRIGEMINUS:

Versorgt u. a. Augenhöhle und Stirn (Ast V1 = NERVUS OPHTHALMICUS)

 

 NUCLEUS RUBER

Er hat Verbindungen zum Kleinhirn und ist damit wichtig für die Feinmotorik; seine Verbindungen zum Rückenmark aktivieren die BEUGEMUSKELN.

 

NUCLEI RAPHES

Hier findet man sehr viel Serotonin – mit Projektionen in das Groß- und Kleinhirn, ins Rückenmark und zum ‚Locus caeruleus’ in der RAUTENGRUBE (= Boden des 4. Hirnventrikels).

 

 * Quergestreifte Muskulatur: Wird vom Zentralen Nervensystem gesteuert (größtenteils willentlich steuerbar).

 

 

Quellen und zum Weiterlesen:

Klinisches Wörterbuch ‚Pschyrembel’ und ‚Naturheilpraxis heute’

 

Siehe auch:

Leitungsbahnen

Wunderwerk Gehirn

Wunderwerk Mensch

Nuclei - Hirnnervenkerne

Zum Nachdenken – Cochlea und cochleäre Neurotransmitter, Rautengrube, Schockformen

Gedankensplitter – ‚Layer to layer’, Bulbus olfactorius

Etc.

 

 

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